Heute war im Gegensatz zu gestern das absolute Gegenteil
.. er ist und bleibt einfach einzigartig toll in seinem Dasein

Ich war mit meiner Ma relativ früh am Stall und während wir am Paddockzaun frühstückten spitze Never schon hervor und gähnte genüsslich der Sonne entgegen - das muss ich eindeutig öfter machen, sehr entspannend
Plan war einfach locker in den Hänger gehen üben, longieren, bisschen Hufe machen und den kühlen Vormittag genießen

Never kam mir dann trotz Drama gestern frohlockend entgegen und führte gegen aller Regeln der Signalkontrolle alles aus, was er am Repertoire hat (schlechtes Gewissen? ) überhaupt war er den ganzen Tag wieder sehr gerne und sehr oft mit seiner Nase in meiner Kopf/Gesichtsnähe - irgendwie mag er das und mich störts nicht also soll er ich kann ihm auch sagen Stopp und dann gibt er auch brav Ruhe, also stresst mich das nicht.

Wir sind ungeputzt gleich zum Hänger gestartet und er war mit beiden Vorderbeinen auf der Rampe und - schwupps und drin .. poah, da war ich stolz auf mein Pferd und habe wahrscheinlich kurzzeitig das ganze Dorf vom Weltall aus gesehen zum Leuchten gebracht

Dann nochmal raus und nochmal recht schnell rein und diesmal PoStange rein und Klappe zu. Das hat ihn schon beunruhigt aber mit Karotten/Bananenautomat vorne war es auszuhalten *stolzbin* dann sind wir nochmal zum Putzplatz und haben geputzt und eingecremt und dann nochmal rein - diesmal nur mit PoStange um wieder das "nicht so schlimme" zu bestärken mittlerweile bewegt sich das alles so im Minutenrahmen

Dann haben wir kurz Hufe gemacht - nur kleine Stellen ausgebessert und ausfräselnde Sachen begradigt - Never erfreute sich der Sonne und der anderen, äußert interessanten neuen Clickerhand, die ihn fütterte
Longieren war heute auch von Grund auf trotz Hufschuhen und abfallenden Boden sehr brav auf der RP-Seite wo es nach "unten" geht verwirft er sich dauernd und bricht mit der Schulter aus - keine Ahnung wie ich das hinkrieg, auf den "anderen" Seiten macht er das nicht. Ich bin schon gespannt wie es wird mein Pferd erstmals auf gradem Boden am LK zu arbeiten
Wir haben gut unsere 20min hinbekommen und haben ab und an ganz brav ohne Flussabgang und Rückenverlust kleine Volten um jede DG gedreht um uns dann wieder auf den großen Kreis einzufädeln

Heute hab ich auch zum allerersten Mal eine lange FahrPitsch mitgenommen.
Ui - das Teil stresst ihn schon - wir hatten durchgehend flottes Tempo und wenn ich nichts mit der Pitsch forderte und sie trotzdem nicht hinter mir am Boden schleifen lassen hab sondern so "latent" hochgehalten hab war er wirklich dahinter weiterzukommen. Ich hab also ganz fest gelernt dass schöne weiße Ende der Pitsch durch den Dreck schleifen zu lassen .. ansonsten hat er sich ganz ganz tapfer mit der langen Gerte an Schulter und HH korrigieren lassen - aber suuupersensibel.
Bisschen zuviel Schmackes oder Hochhalten und er war im Renntempo mit schiefem Kopf und Schlauchgeräuschen unterwegs.
Um Tempo rauszubekommen, was doch irgendwie schwer war weil ich die Gerte ja nicht einfach wegschmeißen kann hab ich dann immer die übernächste DG angeschaut und hab ihn derweil irgendwie am Kreis weiterlaufen lassen - hat gut funktioniert er ist dann langsamer geworden und dann wieder von vorne. Im Vergleich zu früher ist das super

Bergziege geübt und dann noch 2x in den Hänger .. nur nach Gefühl auch von ihm. Solang er fluffig und spaßig ist, hab ich gedacht kann ich ruhig nochmal probieren, mehr wie 2x sicher nicht.

Das erste Mal war er wieder gleich mal drinnen mit PoStange und Klappe zu für ein paar Minuten - das zweite Mal war er dann auch irgendwann mal drinnen aber da fand er das alles einfach irgendwie doof und war eher am Rumlullen. Was ja auch völlig okey ist nach so einem erfolgreichen Tag

Fazit: nach SchreckScheuslichSamstag ein Sonntag mit 5x Hänger drin, 2x mit Klappe zu, superbrav und 20min schön longieren!
Was auch immer er über Nacht getan hat - aber bei uns sprühen die Herzchen wieder

Gestern .. auf gestern .. möchte ich nicht sonderlich viel eingehen und den Tag eher aus dem Kalender streichen
Ich halte mich kurz und detailreich - mit zurückblickenden emotionalen Ausbrüchen meinerseits halte ich mich dezent zurück

Losgefahren früh, aber nicht zu früh weil Straße am Wochenende offen
Straße war doch zu bis 1200 und ich musste aufs Klo und komm natürlich grade um 0810 an als die zusperren - also weiten Umweg ums Tal und Schlucht
Irgendwann beim Pferd angekommen und ihn aufgrund von grade eröffneten Weidezeiten nicht von der Weide holen können - ab einer bestimmten Stelle steigen, treten, losreißen - obwohl das eigentlich mittlerweile auch kurz nach Weideeröffnung nicht mehr so Thema war.
Zweites Pferd geholt und ihn mitgenommen - hat geklappt und ich hab gedacht Tag ist gerettet
Denkste

Longieren angesagt und während ich aufbaue fetzt Never in die aufgebaute Litzen-RP-Abgrenzung rein - das hatte er noch nie getan, auch bei wilden Diskussionen - mit allen 4 Füßen quer durcheinander in die weißen Bänder ich hab gedacht er läuft gleich auf die offene Weide weiter und stirbt weil er sich die Bänder um die Beine wickelt
Never kommt zurück - komplett von selbst ausgewickelt.
Trampelt mich quasi nieder und schießt ins der Abgrenzung gegenüberliegende Reitplatz-Eck.
Nimmt im Galopp Anlauf und springt drüber
Fetzt mit Halfter und Hufschuhen auf die Weide

Fragt mich nicht wie hoch das war - ich wickel die Bänder immer 3-4mal um zwei gegenüberliegende Pfosten wobei das höchste Band dann so auf meiner Kopfhöhe ist. Er ist vorher reingelaufen und hat das Ganze sicher etwas gelockert aber ... ich wills eigentlich nicht wissen .. zu was er fähig ist

Rauf auf die Wiese - ich wollte nur noch Hufschuhe ausziehen und ihn dann eh in Ruhe lassen (ich sagte ich lass die Emotionalität in dem Beitrag weg? ) aber er hat sich dann auf der Wiese das ultimative Battle gegeben
Gute 15min bin ich ihm auf der Wiese hinterhergejoggt - mir war zwar klar, dass ich ihn nicht kriege - ich wollte ihn aber nach der Aktion auch nicht in Frieden ruhen lassen und so ist er dann um mich rumgaloppiert als wäre der Tod hinter ihm her mit Bocksprüngen und eindeutigen ausfahrenden Tritten in meine Richtung
Dann hat er die ganze Herde aufgefizzelt und alle sind im Renngalopp in den Stall reingedüst. Never dort gepflückt bevor er wieder auf die Weide abzwitschern konnte, Hufschuhe und Halfter runter und dann gabs ein Donnerwetter ich hab ihn mal am Halfter in die Mangel genommen und verbal zernietet und dann beim Gehen und wegschicken das Halfter ordentlich mit Schwung von unten an seinem Po abprallen lassen (wie diplomatisch ausgedrückt )
Weg war er.

Wieder heim durch das ganze Tal zurück und dann auf der Autobahn Stau
2h Stau
Wegen einem Pferdeanhänger-Unfall ich hab gedacht ich friss es nicht mehr. Muss natürlich genau mir 1 Woche vor meiner ersten langen Hängerfahrt passieren. Leichte Panik.

Stau vorbei und voll Hunger
IKE.A war die Rettung, Salat, was Warmes und Eis - musste schließlich meine Seele belohnen.
Tablet runtergefallen
Alles ruhig, überall Scherben

Ich bin dann heimgefahren und hab nichts mehr angefasst.

Was mich irgendwie doch tief erschrocken hat war sein Verhalten. Ich kann mittlerweile gut sagen, dass er so ein Verhalten zeigt wenn er wirklich Panik hat oder einfach so viel Druck aufgebaut wird, dass er es nicht mehr aushält. Das kenne ich ja und versuche ich permanent besser zu verstehen, was auch gut klappt. Viele kennen ja auch unsere Geschichten und TBs von früher - das hat sich wirklich 180% gebessert.
An der Situation war weder Panik (alles war ruhig, Herde ruhig, nichts passiert) noch zuviel Druck weil ich ja quasi noch nichts mit ihm getan hatte
Außer - man sieht die Sache so, dass alleine das Aufbauen vom Longierkreis schon und "Aussicht auf Arbeit" zuviel Druck war - aber das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, er läuft seit Jahren problemlos an der Longe für 10-30min - ohne je darauf reagiert zu haben und irgendwann finde ich wird in der heutigen Situation einfach "0 Bock" passender wie "Angst und zuviel Druck" wie vergleichbar beim SW Kurs. Das damals war zwar hilfloses aber nicht so wahnsinnig aggressives Verhalten.
Ja, das passt. Never wird dann wirklich krass aggressiv.

Obwohl er das bis jetzt noch nie eben außer bei "Panik" oder "viel Druck" so war ooooooder das was ich mir immer als "zuviel Druck" einrede IST eigentlich schon immer "0 Bock" gewesen und ich habs anders interpretiert. Keine Ahnung. Da gibts voll viele Interpretationswege
Naja - ich kanns nur abhaken und weitermachen. Vlt hat ja jemand von Euch Ideen bezgl. Verhaltensmuster/meine Reaktion in der Situation etc?
Never ist echt ein super Pferdchen geworden, aber das wirft mir immer und immer wieder richtige Fragen auf.

Heute war ich in aller Herrgottsfrühe bei Never.
Die Straße ist ja gesperrt von 0800-1700 und so war ich um 0545 am Stall (heißt 0500 losfahren ) um mein Pferd in 1,5h in der Hänger zu bekommen so dachte ich mir das jedenfalls ...
Zuerst waren alle Pferde höchst interessiert an dem was ein Mensch um diese unchristliche Uhrzeit hier so motiviert machen will (in 45min Autofahrt kann man viiiiel Kaffee trinken ) und Never ächtete mich mit einem "Ne, nicht schon wieder?!" Blick
Erm .. ja, er ist ja nicht doof und umreißt glaub ich genau worum es geht - alleine schon von meiner Ausstahlung her. Ich bin eindeutig auch nicht so locker quieckend wie wenn wir jetzt ausreiten gehen würden vA nicht wenn man die Uhr bis 0800 im Rücken hat. Ich könnte notfalls auch einen anderen Weg ins Tal nehmen - der mich 15min länger kostet als der normale Weg - aber ich fahr schon soooo weit, ich seh das einfach nicht ein noch länger zu fahren. Da steh ich lieber früher auf

Zu meiner Verwunderung waren wir eigentlich sofort mit bissi Motivation und mitgehen mit den beiden Vorderbeinen auf der Rampe und da war dann Halt laaaaange Halt. Sehr lange Halt
Um ca. 0600 hab ich ihn geholt aber 30min später tappte er dann einfach von sich aus rein - während ich die Zeit höchst emsig am Handy beschäftigt war Nachrichten zu lesen einmal hab ich Idiot versucht ihn kurz etwas anzutreiben als Mensch kann man da echt schlecht aus seiner Haut raus - aber er war nicht so krass Anti-Druck wie das erste Mal es hat ihm eindeutig nicht gepasst und ich habe es auch sofort lassen - aber er legte nicht sofort den Rückwärtsgang ein. Drinnen gabs Belohnungsbanane und dann gemäßigt wieder raus.

Uhrzeit sagte knapp 0645 - und ich hab noch einen Versuch gewagt - ich war voller Vertrauen in ihn, dass er mich da jetzt nicht hängen lässt (im Hänger ) und nach 10min war er drin  ..

Belohnungsrausch meinerseits und gemäßigt wieder raus um noch kurz ein paar Longenrunden zu drehen und ihn in die Herde zu entlassen

Er macht das echt toll und ich lerne irgendwie im Moment total viel obwohl ich eigentlich gar nichts aktiv mache

So - der Tag war gekommen. Zeit das Kind nach Hause zu bringen
Das ganz war gar kein so leichtes Unterfangen - ich war wie immer alleine unterwegs und hatte wieder alle Steine mitgenommen, die einem im Weg liegen können
Papierkram erledigt - Freudenfrühstück in der Stadt zelebriert - letzte Händeschütteleien vollbracht und grinsend auf nach Hause

Denkste.

Kurz vor der 'Schluchtstraße' stand ein leuchtend gelbes Schild in gewahrsamer Ruhe und strahlte folgende Nachricht aus: BB-Straße gesperrt 20-31.07 von jemweils 0800-1700 war ja klar. Ins Bergdorf bzw. Tal hinten rein führt eine Straße die einmal rundum geht und dann unten im Haupttal fast wieder an der gleichen Stelle wieder rauskommt - blöd war nur, dass der Stall eben ganz nah am einen Ende der Straße liegt und "andersrum" der Weg circa. 30min länger dauert und außerdem viel doofer ist zu fahren
.. naja, was solls, ich bin Hängerdramatik ja gewöhnt und immerhin war das Ding ganz ruhig und schnittig hinten dran ( )

Der Weg war holperiger und außerdem sah ich kurz bevors runterging aus meinem Augenwinkel noch ein Schild mit 'Achtung 16%' Steigung' und das musste ich zuerst runter und dann auch wieder rauf ... plus dann hatte ich noch eine Freunde mit unseren deutschen Lieblingsnachbaren. Einmal hat mich ein entgegenkommender Megareisebus bis an meine Vorderstange bedrängt und mich dann ernsthaft rückwärts einspurig rumrangieren lassen und das zweite Mal bin ich auf einer langen Graden stehen geblieben und hab geblinkt, dass mich die anderen überholen können. Hat auch gut funktioniert. Bis Gegenverkehr kam und das einheimische Auto hinter mir aufgrunddessen auch hinter mir stehen blieb - da kam einer unserer besten deutschen Freunde und Helfer und setzte trotz sichtbarem Gegenverkehr zum Überholen an und überholte das Auto hinter mir, den Hänger und mich selbst Natürlich ging sich das nicht aus - MegaRumgehupe und beim Reinreißen auf die rechte Spur hat er den Entgegenkommenden ordentlich angerammelt - tja, und dann hat man dann den Salat
Musste natürlich sein und dann sich am meisten aufregen/rechtfertigen - ich darf übringes als Halb-Deutsche über deutsche Schimpfen
Nach gefühlten Stunden durch die Tiroler Bergwelt waren wir dann daheim

Meine SB war sofort mit Stuhl und Eis zur Stelle da war er also:

Ja, ich scheine mein Autolackfetisch auch auf ihn zu übertragen und nein, ich hab ihn nicht wegen der Farbe gekauft er war schlichtweg der einzige in der Nähe verfügbare Alubodenhänger, die ander Alu (2er) waren dunkelgrün und braun und ich hatte da einfach Glück

.. und viel Alu werden uns ab heute hoffentlich lange Zeit begleiten

Fotos ... .. folgen!
Jetzt muss nur mein Pferd das Teil noch so toll finden wie ich!

Probefahrt war möglich und problemlos, das Schiff liegt ganz fluffig in den Kurven, lässt sich leicht voranziehen und wird mit der Zeit auf ruhiger Fahrbahn unbemerkbar
Wir hatten einen Ausflug zu meinem Pferd hoch - das ist immerhin die Straße wegen der ich mir so in die Hose mache das war aber wirklich nicht schlimm dann noch Landstraße mit bisschen Tempo dann noch am Parkplatz Rundum-Check auf Leisten, Schrauben, Lichter, Stangen und Türen und dann noch auf die Waage
Leergewicht angehängt war 620kg - Stützlast kommt noch dazu aber sollte mit dem in der Zulassung stehenden 690kg hinkommen

Dann gabs noch bissi Infos und harte Verhandlungen und letztendends ein gutes Angebot

Jetzt noch ein wenig Papierkram und dann steht quasi unserer Weltreise nichts mehr im Weg

Heute war ne liebe Freundin mit wir reden schon quasi unser ganzes Studium lang um das Vorhaben aber geschafft haben wir es natürlich erst kurz vor dem Ende   Angekommen um 0900 (fast schon zu spät für die Hitze, die dann aufkam ) sind wir dann erstmal auf die Wiese raus und haben Pferde begutachtet

Unsere Weide ist im Moment eigentlich angeknuspertes umgefallenes Heu am Stiel gemischt mit Wiesenampfer der von niemandem angegriffen wird und immer wieder Kräuter und Hochgräserflecken, die noch stehen geblieben sind Die Herde kommt aber relativ oft rein und frisst Heu dazu - und bei Hangweiden die nur im hinteren Bereich richtig offen sind gibt das ordentlich viel Bewegung

Never ist zwar immernoch zu dick, hat es aber tatsächlich geschafft - das sein Maulkorb über 4 Tage nicht gefunden wird meine arme SB hat wieder Ihre Kinder auf die weite WeideReise geschickt, erfolglos
Den Tag davor wollte ich Never von der Weide pflücken und dann ist er mir aufgrund von - grundlos - voll abgebraten und abgedampft, Kathi fröhlich hinterher (immerhin sorgt er so ja für Frauchens Bewegung ) und auf der Strecke die er vorgelaufen ist lag er dann - sein Korb er hat mich quasi dorthin geführt
Laura hat mir jetzt ihren L-Korb ausgeliehen den man ans Halfter dranmacht Wenn ich darf werde ich den versuchen (und ersetzen, wenn er verloren geht ) - er ist ihm zwar ein bisschen zu groß finde ich aber wenn er DA rauskommt, dann glaub ich hat er es einfach prinzipiell geschafft mal sehen. Auf der jetztigen Weide mit umgefallenem Heu ist das Ding eh nicht so toll aber da wartet ne große, hochgewachsene quasi Almwiese auf ihn - die braucht ganz sicher ein Maulkorb

Wir haben also Never nicht direkt gepflückt, aber der Herde beim Reingaloppiern zugesehen und Never dann rausbugsiert
Zuerst gabs Putzmassagen von 4 Händen statt von zwei und eine Runde Intensiv-Ekzemer Pflege .
Ich greife jetzt zu Chemie Phytotherapie hat versagt .grummel. und jetzt krieg er täglich von meiner SB und ganz intensiv draufgeschmiert von mir ne BenzylBenzoat Lotion - Mähne ist besser, Schweif - ja mal sehen wie wir bis zum Herbst durchkommen

Hufschuhe drauf und dann habe ich meine Freundin und Never ein bisschen was machen lassen sonderlich viel können wir ja nicht ist mir aufgefallen aber ja, ich denke wir hatten ne Weile guten Spaß letztendlich habe ich sie ein paar Runden draufgesetzt und dann war auch das letzte eingerostete PferdeGen in ihr wieder voll aktiviert was wir da wohl angerichtet haben ..

Was mir auffällt ist wie Never auf mich geprimt ist ist wohl normal nach 5 Jahren Einzelbespaßung sie hat die gleichen Hilfen gegeben und letztendlich reagiert hat er dann auf meine zusätzliche Stimme. Beim Aufsitzen war er auch etwas angespannt - sein Blick anfangs war eher "okey - wenn du hier unten bist .. WAS ist dann auf meinem Rücken?! " - ich hab dann aber einfach auf ein paar Runden bestanden und letztendlich war das auch okey für ihn Irgendwie will ich aber wenn ich jetzt wenn ich schon wohinfahre im August, dass ihn andere Leute auch bewegen, dass ich auch mal was von weiter weg erkennen kann aber ja, wir werden sehen ..

Sie und Never haben dann doch etwas in der Sonne geflirtet bevor wir ihn zum Heu entlassen haben.

Sie hat danach noch betont wie toll mein Pferd läuft wie fluffig er läuft und wie fein er auf Signale reagiert und wie total knuffig sein Ausdruck ist

... ich kann mir nicht helfen - das geht als Pferdebesitzer runter wie geschmolzene Butter

Wir waren dann noch lecker essen und dann gings an das Eingemachte des Tagesplans ..

Never geht es gut

.. seine Halsflecken sind immernoch, seine Hufe haben Einblutungen - wahrscheinlich von der Lahmheitsgeschichte oder einem Schub  

Vor ein paar Wochen (vor dem SW Kurs) war er ja mal wahrscheinlich aufgrund von Bearbeitung + viel mehr Arbeit am Kiesplatz lahm und jetzt ist bisschen schwer zu sagen ob das alles frisch durchsuppt oder alte Hämatome sind

.. aber er findet Hitze doof, wirkt sonst glücklich und machts nachts Party. Vor allem gut ist er in der Disziplin "Maulkorn über Nacht abmontieren und SB dann stundenlang suchen lassen"

Ich hab schon richtig ein schlechtes Gefühl meiner armen SB gegenüber

Ich habe im Moment so doofe Zeiten an der Klinik bzw. im Labor  ich könnte nur in der brütenden Mittagshitze zum Pferd und das ist total doof, sogesehen ists wie so oft und ich sehe mein Pferd die ganze Woche lang nicht. Heute wäre mein freier Vormittag - aber es kippt wie aus Kübeln und ja, somit hat sich das auch erledigt ich hatte zwar tolle Stunden mit Pferden und deren Menschen und ein paar Kurztrips nach Italien runter - aber das ist halt doch nicht das gleiche
Letzte Woche bin ich zwei Mal ohne Sattel geritten (am Zirkel und im flotten Trab ) davon auch einmal gefilmt und ja, war ganz nett wie er läuft - aber man sieht auch ganz deutlich - wenn auch äußerlich subtil - im Video, dass wir die ganze Zeit am Platzunebenheiten ausgleichen sind. Sonst verkürzt er sich sehr unter mir statt raumgreifender zu laufen - muss ich noch rausfinden ob das an mir liegt oder daran, dass unser Platz im Prinzip für ein Jungpferd keinen stabilen lockeren Raumgriff hergibt verkürzt läuft er zwar nicht korrekt aber auch prizipiell für das was es ist ganz nett, Ohren vor und im Spiel und wirkt glücklich - das ist mir dann doch das Wichtigste erstmal.
Ich hatte das eine mal vor dem Filmen das Gefühl er zerrt die ganze Zeit am Gebiss rum, rollt sich ein (das sieht man an Video auch, aber das sind eindeutig Versuche, seine Brust von Fliegen zu befreien ) und verdreht die Augen aber bis auf das, das er manchmal wenns am Platz runtergeht und er sich biegen soll in Schieflage kommt und sich verwirft, gehts ihm glaub ich ganz gut da unten
Demnächst werde ich sicher einen Vergleich ohne Sattel / mit Sattel machen die Sattlerin kommt erst am 11.09, bis dahin ist doch noch ein Stückl und ich will schon eher wissen, wie ich bis dahin weitertu.
Sonst würde ich sagen hat er also diese Woche noch Schonfrist - ich bin hier universitär eingespannt und dann kommt die ganze Hängersache und der Kurs in Bayern, der Band.holz Kurs in Innsbruck und ich hab mehr Zeit und ja .. da finden wir sicher viel zu tun

Hmm .. ich weis nicht so recht, was das heute war ..

Ich war also quasi innerlich neu gefasst früh gestern Vormittag bei Never Quadratvolte aufgebaut .. die Pferde waren noch draußen und Never hatte sich natürlich wieder mal von seinem Korb verabschiedet ich hab ihn im Laufe des Tages nochmal getuned - immerhin hat er ihn letztes Jahr auch am Ende nicht mehr verloren aber zu meinem Glück ist die Wiese im Moment mehr Heu am Stiel als pure Leistungswiese
Am Weg zu ihm musste ich erstmal an mehreren liegenden Pferden vorbei und begrüßt wurde ich mit einem andocken des Hafi-Po an meinen Bauch "einmal hier kratzen bitte" - ich hoffe da immer, dass niemand in dem tiefkatholischen Dorf (ich sagt schon, dass der österreichische Landesminister hier her kommt? ) mich mitten auf der Weide so früh am Morgen sieht während ich hinter dem Pferd steh und eine Hand zwischen den Pobacken verschwindet bzw. rhythmische Bewegungen ausführt
Ich bearbeite übrigens meist nur die innere Seite der Oberschenkel - was man von außen natürlich nicht erkennen kann

Am Weg zur Weide ein Pony gefunden ..
SEHR damenunvorteilhaftes Bild - eigentlich ist die nicht so dick aber glücklich war sie da
.. zum Kraulen angedockt und Nevers Ataxiefreund daneben
Explodierte Klobürste ist wieder da .. jetzt fang ich dann mit Chemie an

Never also abgepflückt und ihn nur mal angeguggt und übers Fell gestrichen und beobachtet wie er mich mit großen fragenden Augen anblinzelt
Mein Innerstes meldete sich dann zu Wort und meinte ich soll mich raufsetzen, ohne Sattel, einfach so - wie ich das ach-so-viele Jahre lang gemacht hatte ich hab gedacht ich folge mal meinem Gefühl und hab ihn getrenst, Grandeur-GummiSchabracke drauf und mit DoLo Gurt befestigt. Erstes Dilemma - unsere Aufstiegshilfe ist nicht hoch genug, dass ich ohne Steigbügel mit meinem dummen Knie raufkomme. Wir sind ja umrundet von Steilhängen und so musste Never sich heroisch in nen Steilhang neben dem Paddockbreich stellen damit ich mich halbwegs auf ihn draufhieven konnte - kein Augenschmaus aaaber Kathi saß
Tja - dachte ich - is gemütlich, aber jetzt?

Dann hab ich einfach versucht den Buben mit meinem Becken in die Quadratvolte zu bringen - nur durch Dehung hinein und Kreisausrichtung, prinzipiell weiß er aber ja was er machen sollte wir mussten sicher 4-5 Runden stoisch gehen bis alle Unebenheiten des Bodens bekannt waren aber dann löffelte er recht brav auf beiden Händen im Schritt um diese Volte. Ist ja schon mal gut
Dann "ganze Bahn" wobei ich ohne Helm jetzt ne fette Regenrinnen Scharte in meiner vorderen Kopfhälfte hätte und Hinterbeinabfolge erfühlen ich glaub ich habs geschafft und war richtig, aber wissen tu ich es nicht da muss ich mir mal wen zu Leibe ziehen, wenn wer vor Ort ist damit ich mir da wieder sicher bin und Selbstbewusstsein hab, dass es passt Vom HH-Anbringen her müsste es gepasst haben denn bei etwas mehr Schenkeleinsatz kam ich mir nen Tick höher gesetzt vor
Ich bin dann wieder zurück in die Quadratvolte und hab die Zügel etwas aufgenommen - und wieder mehr Stellung/Biegung nach innen verlangt um dann außen anfangend abwechselnd cm für cm ihn am Zügel vorkauen zu lassen. Wenn ich meinen Außenzügel nicht über Bord werfe, geht das auch eigentlich ganz gut
Kreuz und quer über den Platz haben wir dann diese Beckenstellübungen probiert - und funktioniert ich hab das bei Never noch nie zusammengebracht .. obwoohl ich denke, dass auch großer Barocksattel zwischen uns anders ist als ne Schabracke, irgendwie klar, dass er sich dann leichter tut aber ist ja egal - bleiben wir halt mal dabei also angehen, antraben und wieder Gänge nach unten rein übers Becken mit einfallendem Bauchnabel und gezielter Sitzbeinhöckerverschiebung.
Dann bin ich wieder zurück auf den Zirkel - Wendungen und kleine Volten gaaaaaanz stark vorderhandlastig *grusel* da kippt er einen fast vorne aus dem Sattel raus .. bilde ich mir zumindest ein, dass er da sehr VH-lastig ist - bzw. mach ich ihn auf irgendeine Weise vorderhandlastig weiß ich aber nicht, weiiil ich mich ja nicht sehe.
Haben dann nochmal an diesem "inneren Schenkel, äußerer Zügel aus der Hand kauen lassen" Spiel gespielt und nach ein paar Runden hatte ich wirklich meinen inneren Zügel quasi durchhängend - ich konnte ihn schön halten mit innerem Schenkel, äußerem Zügel und dem äußeren Schenkel evtl bei Bedarf, dass er sich nicht verwirft und aus der Volte kommt rechts rum viel besser als links. Irgendwann sind wir dann so sicher auf dem unebenen Zirkel dahergelatscht, dass ich wirklich mal Zeit hatte zu reflektieren was ich grade mache :- aber so angenehm in Ruhe, Never trottete einfach brav weiter. Probierte Schultern zu verschieben, Sitzbeine vorzubringen, innnere Hand rumgespielt. War ganz spannend, aber System hab ich noch keins dahinter

Ich bin dann angetrabt und erstmal fast runtergeflogen weil ich wieder meine Hand nicht unter Kontrolle hatte und Never sehr gut auf "langsamer gehen" reagiert. Danach nochmal fast runtergeflogen weil Oberschenkel klemmten und klemmende Oberschenkel auf trabendem Pferd bringt einen ins Hopsen und dann sitzt man ganz schnell am Boden statt am Pferd auf jeden Fall brauch ich für solche Versuch ne kontrollierte Bahn - weil lenken und tun und Weg definieren UND auf meine Oberschenkel achten - geht nicht
Zurück in die Quadratvolte und einfach so gut ich konnte durchgetrabt - und getrabt und getrabt und getrabt. Stellung verlangt, Innenschenkel anlegt und als er sich schöner stellte und etwas runterkam - war er wie ein Sofa (und Never kann traben wie ne Nähmaschine, klein und schnell halt ) stetig gleiches Tempo und sobald ich den Bauchnabel noch etwas nach hintenfallen gelassen hab ein Traum zum Sitzen - ganz easy.

Und so liefen wir Runde um Runde - ich hab nicht gesagt, dass er unbedingt weitertun sollte, aber er hat nicht aufgehört im Prinzip hat es sich sehr gut und fluffig angefühlt, aber ich weiß nicht, wie er gelaufen ist. Ich hatte durchwegs immer wieder relativ viel in der Hand - außer ich verlangte mehr Abstellung und er kam mir vorne so sehr irrsinnig tief vor getan hab ich mal nichts dagegen weil ich einfach für heute den Fluss nicht stören wollte und solang ich nicht weiß was er da genau macht - möchte ich auch nicht korrigieren
Keine Ahnung - kurz hatte ich den Eindruck er knickt sich selbst im Genick völlig ein aber in dem Moment wo das passierte, war nichts in der Hand - ich hab da noch nicht so ganz durchgeblickt. Mir kam es von oben etwas vor wie in quasi bissi in Dehnungshaltung aber mit falschem Knick
Auf der anderen Seite denk ich mir immer, dass wenn ein Pferd ohne Sattel sehr leicht zu sitzen ist - dass es dann schon prinzipiell in die richtige Richtung geht

Ich glaub ich komm ums Filmen nicht herum

Egal was es jetzt erstmal war - ich bin mein Pferd ohne Sattel ne dreiviertel Stunde geritten und davon richtig viel im Trab durchgehend an nem improvisierten Zirkel auf beiden Händen mit Loslasstendenz

Ich glaube zum ersten Mal überhaupt hat meine Arbeit und mein medizinisches Dasein einen positiven Effekt auf meine Reiterei und meine Reiter-Pferd Beziehung - ich hätte ja nicht mehr dran geglaubt.
Zutiefst deprimierend haben manch um mich Verweilende meine tiefe reitliche Krise mitbekommen ich war so zurückblickend wirklich davor mit dem Reiten komplett aufzuhören ich könnte glaub ich auch gut mit Medizin alleine leben   
Zwischen Vorträgen und Vorbereitungen hatte ich gar keine Zeit zu Never zu fahren und nach wirklich viel und reittechnischen Ausflügen bin ich glaub ich wieder halbwegs am Boden der Tatsachen - hoffe ich zumindest ..
Ich hatte die Ehre nen Tag lang beim Holzrücken dabei zu sein das ist total meins unabhängig davon glaube ich das der Haflinger für genau sowas gemacht ist und wir doch alle unserem Pferd die besten Haltungs-, und Beschätigungsbedingungen nahe bringen wollen Irgendwann möcht ich das auch mal so richtig mitmachen - Never ist quasi wie dafür geboren, das weiß ich und es verbindet perfekt die Berge mit dem Pferd und mit sinnvoller Arbeit
Ich war beim Geländespringtraining wieder mal dabei und das machte auch mächtig Laune. Vor allem fand ich es beruhigend, dass ich anscheinend trotz meiner körperlichen Einschränkung ein Pferd halbwegs ansehnlich und sicher reiten kann und irgendwo drüber bring nach dem Kurs war irgendwie alles total versteift auf "zuerst richtig reiten lernen, sitzen lernen, dann erst Jungpferd ausbilden - sonst gehts nicht" und der Ritt hat mir doch mal wieder Wind zwischen die Ohren gefegt - ohne, dass ich jetzt Angst haben musste, dass es dem Pferd unter mir nicht gut geht. Da ist mir irgendwie wieder mal bewusst geworden, dass man sein Pferd auch gesund und glücklich reiten kann ohne alles nach Lehrbuch und Perfektion zu machen da hakte es ja am Gewaltigsten, an diesem Gedanken ..

Dann hatte ich im schönen Südtirol noch 2 Sitzschulungsstunden bei meiner alten Reitstallfreundin - sie war grade mit Pferd auf Urlaub in erreichbarer Nähe. Ich wurde gezwungen ich dachte, dass wenn ich mich jetzt auf ein gut ausgebildetes Pferd setze, bin ich danach nur noch deprimierter. War ich dann auch Im Prinzip ging es darum Sachen hervorzubringen, die mir mit Never alleine im Weg liegen könnten, die ich aber selber umsetzen kann wenn ich es weis (quasi das, was ich vom SW-Kurs wollte ) .. war ja auch ne nette Idee und nein sagen wollt ich dann auch nicht
Da wäre die Tatsache, 2 verschiedene Sachen mit jeweils innerem Arm/Bein zu machen - Volte nach links zB mit etwas richtungsvorgebenden angelegten inneren Bein (nennen wir es "angespannt") während der linke Arm locker hängt und die Schulter eher nach innen "auf" weist. Mein Arm und Bein an einer Seite will immer das selbe machen quasi mein Arm wandert gerne in der Linksvolte nach rechts rüber, schon höher gehalten und annehmend aber eben dann doch nach rechts statt in die Zirkelmitte am Ende hab ich aber echt gut Bein und Arm verschiedene Sachen machen lassen können

Abfußen des zu treibenden Hinterbeins erkenne ich auch zum Glück noch - das war auch eine meiner Sorgen, ich hatte ja nie wen da zum Schauen da und nicht, dass ich mein armes Jungpferd immer zur HH-Annahme aktiviere, während es den Huf grad in den Boden steckt aber das sollte passen und dann hab ich ausgenutzt, dass jemand von unten meine Abfuß-Hilfengebungs-Folge kontrolliert.
Danach gabs noch Beckenverschiebungsübungen - ganz aktiv mit der Bauchmuskulatur zusätzlich arbeiten (ich hatte den Tag danach sogar Muskelkater ) und erfühlen, dass wenn man richtig mit dem Becken treibend (oder verhaltend) arbeitet, es absolut gar keine aktive Verwendung der Schenkel braucht - außer als Steigerung des Impluses evtl. Die rein automatische Anspannung der hinteren Oberschenkel und somit der Waden reicht wirklich aus - man muss es nur probieren, erfühlen und zulassen wieder ein Punkt den man alleine eigentlich fast nicht erarbeiten kann - weil das so untergeht wenn man rumwurschtelt
Letzteres war dann zu schauen, ob ich die Vorwärtsbewegung aktiv zulasse - im Zuge der Erarbeitung der Dehnungshaltung. Tu ich natürlich nicht "ich kann wunderschön mit dem Becken antraben und das Pferd wunderbar von der HH kommen lassen, die Energie über den Rücken fließen lassen und vor der Pferdestirn ist dann ne Betonmauer und dort prallt alles so ab, dass es mich nach vorne aus dem Sattel hebt" - ich weis schon, dass ich immer selber Schuld an meinem Unglück bin ich denke ich war früher so ängstlich auf meinem Pferd, dass ich wenn ich vorwärts reite, gleich in der Schulter verspanne - die Hand soll brav für Notfallsituationen ganz nah bei mir und am besten auf Spannung mit dem Maul bleiben
Ich bin dann ein paar Mal dazu aufgefordert worden, die Zügel im schwungvollen Antraben richtig nach vorne wegzuschmeißen und bin - taadaa - natürlich viel besser im Sattel kleben geblieben als mit klemmiger Anlehnung - nach ein paar Malen hatte ich dann auch das vorwärtslassen in gemäßigtem Sinne herausen und das ganze Gangbild wurde natürlich flüssiger und der Spannungsbogen (ich mag das Wort einfach nicht ) nach vorne war auch spürbar ich hatte was in der Hand, aber wir sind gemeinsam nach vorne und die Betonmauer war vom Flussgefühl her nicht mehr da.
Abschnittsweise war dann wieder ein Widerstand, der sich anfühlte als wäre einem eine Papiertüte beim Reiten ins Gesicht gefolgen und verdeckt kurz die Sicht und den Fluss - aber dann hab ich mich zusammengefügt irgendwie (quasi die Papiertüte aus dem Gesicht genommen) und es war wieder das nach-vorwärts Gefühl

Alles schön und gut - aber das war ein ausgebildetes Pferd und ein grader Platz und wenn man vergleicht, dass wir unsere Jungpferde circa zugleich frisch hatten ist der Unterschied echt ne deprimierende Tatsache .. ich hab ihr dann auch gesagt, dass sie eindeutig den besseren reiterlichen Faden gezogen hat als ich und ich ihr schon relativ neidisch bin wobei wir dann im Gespäch draufgekommen sind, dass man ja immer das haben will - was man nicht bekommen kann scheint ein Naturgesetz zu sein

Direkt danach gings mir nicht unbedingt besser gar nicht besser aber jetzt - nach ein paar Tagen und nach einer persönlichen medizinischen Sache, die gut ausgegagen ist, sehe ich die Sachen langsam wieder fast schon richtig positiv und durchaus schaffbar

Sonst geht der Stallbau fleißig voran - Klo und warmes Plätzchen im Winter ist also in Sicht

Ich habe es geschafft..

... unser erster Spaziergang.
Ich weiß gar nicht mehr wie das genau zugegangen ist ich bin die Tage zum Stall gefahren und dachte mir was ich denn so machen könnte - auf Reiten hab ich immer noch 0 Lust und Handarbeit alleine war mir zu fad an dem schönen Sommertag. Longieren wenn dann nur mit Hufschuhen und dass war mir auch irgendwie zu fad
Ich wollte raus - raus an die Luft - raus in die Berge   .. ausreiten wollte ich aber nicht .. also dachte ich mir - bleibt nur spazieren

Spazieren?
Spazieren!


Irgendwie wusst ich innerlich, dass unsere letzten Spaziergänge in Desastern endeten, mit Nierenverletzungen, mit gebrochenen Mittelfußknochen, Rippenprellungen, mit niedergerissenen Zäunen, mit Scheierei .. naja, wie es halt eben so war mit Never früher

Naja - also ich war mir dessen bewusst und auch, dass er das sich-wehren und weglaufen sehr wohl noch kann - siehe unser Kurswochenende - aber es war mir irgendwie egal ich glaub ich befinde mich immernoch so am reiterlichen Boden, dass es sowieso nicht schlimmer werden kann - hab ich mir zumindest so gedacht.
Ich kann alles clickern und wenn er wegläuft, läuft er weg kann ich auch nichts machen, mittlerweile nach 4 Jahren lässt er sich zumindest wieder holen aber joa, die Leute im Dorf sind bei sowas sehr zusammenhaltend gestrickt und wenn jemand nicht mutwillig alles zerstört helfen die gerne und sehen die über Garten/Wiesenschäden hinweg solange sich niemand verletzt also was solls..

Kathi sagt also zu ihrer SB, dass sie heute mit Never *hust* spazieren gehen wird. Stille. SB meint nur "aha" und schaut etwas skeptisch - hat aber dann glaub ich eingesehen, dass ich es ernst meine und mir während dem Putzen noch zugerufen ich soll einen langen Strick von ihr nehmen wenn ich gehe. Meine Stricke sind zwar wunderhübsch aber absolut sinnlos für solche Aktionen Joa - dann war ich also startklar und eigentlich gar nicht nervös - mir war wirklich alles ziemlich egal.
Erster Stopp gleich 3 Schritte vom Putzplatz weg an der Baustelle vorbei ich hab ihn guggen lassen und ein großer Traktor war auch da - aber eigentlich nichts außerorderntlich Neues oder Gruseliges. Never war auch nicht ängstlich - er war einfach nur "ne, sicher nicht"
Eiigentlich wäre das ja ein vorführ-typischer Fall für NHT (hatte grade auf FB ne Diskussion dazu - deswegen kommt mir das grade) und so stand ich erstmal mit einem "sturen" "null Bock" Pferd da und ... stand da und stand .. und stand und hab mir sorgfältig überlegt was ich jetzt tue. Dann ist mir eingefallen: Hänger - das war der Weg zum Hänger rauf das letzte Mal
Ich hab dann mal erleichternde Energie und bisschen gut Zureden rauslassen (ich war ja erleichtert, dass ich nen Grund für sein Verhalten hatte ) und hab mich dann versuchsweise seitlich neben ihn gestellt und eine treibende Körper-Strick Bewegung gemacht. Ich wusste, dass ich mich nicht in einer Never-Gefahren Situation befand und wollte mal rumprobieren. Das endete allerdings in Kopf hochreißen und in 2 Schritten rückwärts und in einem Funkeln in seinem Auge
Hab das dann nach einem Versuch wieder lassen weil weiteres Vorgehen nicht zu meiner Zufriedenheit geendet hätten und mich dann seitlich vorne frontal zu ihm hingestellt (entgegen NHT - nach vorne schauen weil du sonst Pferd bremst) und gewartet und gewartet .. und dann ist er ein paar Schritte nach vorne gekommen und nach nochmal warten und ein paar Schritten und c/b war die Sache gegessen und wir waren vom Hof
Wir gingen jedenfalls ich biiiissi angespannt und Never eigentlich noch recht cool Wir sind dann auch gleich einen neuen Weg gegangen, eher am Asphalt entlang Richtung Dorf wie gleich rauf in den Wald. Ohne Hufschuhe ist Asphalt feiner und da waren auch überall große grüne Felder wo er im Notfall hinlaufen könnte.
Richtig - ich und mein gemeingefährlicher Haflinger gehen zwischen grünen, ungemähten Wiesen spazieren er hat sogar gleich mal unendlich abgeschnaubt
Weit waren wir nicht - irgendwann wurde die Besiedelung schon mehr und nach links und rechts gings nur auf Schotterwege also war der Recyclinghof unser Umkehrpunkt - gegen Ende hin war Never schon guggig - aber immer mit hängender Unterlippe - kann also nicht so dramatisch gewesen sein und ich hab versucht ganz. langsam. zu. atmen.
Eigentlich wollte ich ein Stück weg von der Straße umdrehen aber dann hat er komplett gestockt - da war zwar eine Regenrigole die wir heldenhaft rumgangen sind aber ab dort spitzer Schotterweg - ich weiß also nicht ob das "Bockigkeit" war oder Bewusstsein, dass dieser Weg sehr *autsch* sein würde. Dort wollte ich keine ÜberzeugungsVersuche unternehmen und dann sind wir also umgedreht und wieder zurück

Ich hatte meine Hand ständig im Halfter drin - nicht ziehend, aber hängend einfach an seinem Kopf und am Heimweg hab ich dann loslassen und nur den Strick gehalten (sehr fest gehalten ) und komischerweise, war er dann auch relaxter er hatte eigentlich keinen HeimgehStress und war überhaupt zwar schon eben guggig und überall am Schauen - aber nicht hysterisch und ungut.
Am meisten Angst hatte er vor meinem Auto wahrscheinlich weil er sich da drin gespiegelt hat und vor Sachen die wegen der Baustelle rumlagen beim Heimkommen hat er die so richtig richtig angeschnorchelt - aber dass soll jetzt unsere geringste Sorge sein

Ich war mit Never einfach so spazieren Cool gell?

Ich werde mich jetzt als allererstes ganz "narzistisch" an die Liste einer Bekannten anschließen und die positiven Punkte meines sonderbaren ersten Kurses anmerken

•  ich kann Hängerfahren und wie ich nach diesen 4 Tagen in Hintergebirgs-Tirol Hänger fahren kann
•  Never scheint Kurssituationen absolut unkompliziert mitzumachen - fahren, eingliedern, neue Pferde, reiten in neuer Umgebung, verdauungstechnisch, Verhalten, wiederheimkommen etc.
• ich kann mir persönlich und meinem reiterlichen Werdegang etwas Gutes tun indem ich mich doch nochmal mit meinen körperlichen Einschränkungen befasse bzw. diese aktiv angehe; ich besuche Gruppenkurse, die ich sonst gerne vermieden habe
• eine hier als sehr gut geltende Sattlerin kommt im September und ich kann meinen Sattel checken lassen und vA schauen, dass ich evtl. eine Lösung finde, wenn mein Sattel mir nicht optimal passt - was ich bis dato ja nie kontrollieren konnte
• ich habe in dem Gestrüpp von Emotionen doch einige praktische Tipps mitgenommen, auch von anderen Reitern - nicht jetzt konkret auf das bezogen, was ich gesucht habe, aber umsetzbar und evtl. hilfreich
• ich muss mein Nasenbluten weiter abklären
• Never ist lesbarer - er ist nicht "Schalter gelegt" und explodiert, er hat es stufenweise angezeigt - ein großer Fortschritt (unabhängig davon, was ich am Kurs draus gemacht habe)
• Never ist kein "Steiger" mehr - er hat mit den Jahren gelernt sein Verhalten, das ihm durch menschliches Fehlverhalten zwangsweise als einzigen Ausweg blieb, abzustufen und lesbarer zu machen wenn ihm was zu viel wird. Am Kurs gab es für mich im Nachhinein genug Anzeichen dafür, dass mein Pferd überfordert ist (ich kenn ihn nunmal am Besten ) und das Steigen war der absolute Nothalt nachdem sowohl ich, als auch die Lehrperson diese Anzeichen nicht oder falsch gedeutet haben. Never war ein Steiger, nicht mal ein Ungefährlicher, aber er ist es jetzt nicht mehr und diesen abwertenden Begriff hat er für seinen 100% verbesserten jetzigen Umgang mit Druck der von Menschenhand gemacht wurde - nicht verdient!
• Nevers Halsmuskulatur und seine dortige Oberlinie haben Lob bekommen
• in dem ganzen Gefühlschaos ist das Kompliment untergegangen, dass ich alleine sehrwohl reiterliches Talent habe und ausgehend davon zu ganz anderen Reit-Sphären befähigt bin (ich kann langsam die "aber dein Pferd passt nicht dazu" Seite ausblenden)
• Never setzt beigebrachtes unglaublich schnell um und bleibt allerweitestgehend dabei in korrekter Ausführung
• mein Pferd kann einen unglaublich tiefgreifenden Ausdruck haben - tiefgreifend im positiven Sinn ... eine Geschichte erzählend, eine Geschichte durch tiefste Tiefen gehend, unabwendbare Sachen überstehend - und trotzdem mit Stolz und Freude - auf 4 Beinen zu stehen und Sachen erleben zu dürfen.
  

Ich weis jetzt durchaus das mein Ideal der Kombination aus emotional positiver Verstärkung und gutem Reiten nicht selbstverständlich ist - dennoch glaube ich ist es möglich die selben Sachen zu erreichen.
Laura hat einen netten Satz gesagt der mich sehr beruhigt hat .. dass mit der Zeit und weiterer Reife es auch möglich sein wird solche Kurse mitreiten zu können, eben 2-3h an einem Wochenende "durchreiten" zu können - ohne die emotionale Stabilität der ständigen positiven Verstärkung zu benötigen. Der Wunsch des perfekten Reitunterrichts mit der oben genannten Kombination wird sich wahrscheinlich nicht so schnell, wenn überhaupt, erfüllen und somit sehe ich den Weg der Zusammenführung meiner Art der positiven Verstärkung (so gut ich das umsetzen kann) mit den Ideen und Lektionen aus dem RU oder aus einem Kurs machbar und vertretbar.
Positive Verstärkung nicht ganz zu 100% korrekt genommen - beim Reiten arbeite ich schon mit "normalen" Hilfen, Impulsen und teilweise auch mit Steigerungen - aber alles im "positiven" Rahmen - ich hoff ihr wisst was ich meine?

Ich habe letzenendes die Aufgabe angeforderte RU-Theorien und Aufgaben so zu zerteilen um sie ihm wie wir das eben machen verständlich zu machen - Voraussetzung ist halt irgendwie davor den RU erstmal "durchzustehen" und eine Stunde meist ohne emotionalen Fluff auszuhalten um an die Tipps und Tricks zu kommen - und genau das war für Never diesesmal wohl zu früh. Er hat das alles kleinschrittiger und belohnender gebraucht und war letztenendes nicht gesetzt genug um das einfach jetzt mal mit mir 2h "durchzusitzen".

Wenn ich den perfekten RU hätte oder ihn zumindest mir zurechtbiegen könnte, dann würde ich viel mehr einfach die Aufgabe der Ausbildung meines Pferdes abgeben und elegant "blind" mich mit Never ausbilden lassen - ich habe allerdings die leise Vermutung, dass das Glück jemanden solchen in der Nähe zu finden wirklich gering ist. Somit, finde ich, hat man die Verantwortung vor Allem bei einem "Problempferd" (ich nenne Never mal ganz böse so) diesem das - wenn der RU nicht optimal ist - so aufzubrechen, dass es unkompliziert ohne Stress verständlich wird.

Jetzt hab ich richtig viel theoretisches Zeug geredet ich hoffe ihr versteht die Grundaussage von meinem Monolog ..

Heute stand ein Sonnenaufgangsritt an - oder zumindest ein kurz-nach-Sonnenaufgangsritt der Wecker ging um 0515 (und da wars schon fast quietschi-hell ) und nach meinen tollen 40min Fahrt bin ich um 0640 dann losgeritten

Never hat mich überfreundlich von der Raufe begrüßt und war gleich dabei und um und auf was zu tun ... aber der Ausflug sollte wohl noch nicht sein
Mein Pferd stank bestialisch nach Mist war überall feucht und .. hatte ich gesagt übelriechend? ich hatte meinen Zaum incl. Trense daheim vergessen und musste mir aus Sattelschrankbeständen was zusammenbasteln und nachdem ich den Sattel aufgelegt habe ging Never erstmal 5min immer wieder in die Knie und steckte sich in Rehe-Stellung nach hinten weg
Ich hab ihn dann mal 15min beobachtet während ich meinen Kaffee getrunken habe und nach 5min war alles gut und er guggte mich fordernd an was ich wohl so lange da mit dem Thermobecher mache
Kann mir das wohl einer erklären?

... im Nachhinein eine supersüße Aussage: "Bei Deiner Erzählung von dem "Nach-Hinten-Lehnen" von Never ist mir als allererstes eingefallen: der musste sich noch zurecht-strecken, es war ja schließlich noch total früh. Macht er sonst vielleicht, ohne dass ihm jemand zuschaut und ist dann immer schon "frisch", wenn Du kommst  :)"

Ich tippe jetzt im Nachhinein auf einfach Quatschkramzeug übereifrig anbieten - so direkt hat er das zwar noch nie gemacht, aber gut danach war die restliche Zeit lang nichts - also gehe ich mal davon aus körperlich fehlts nicht - sonst wäre das sicher im Ausritt zu tragen gekommen. Meine vorsichtig zusammengeflickten Nerven waren jedoch damit wieder auf Anzug gespannt
Kolikpferd? unerzogenes Pferd? schlecht ausgebildetes Pferd? sturer Hafibock? und dann waren sowieso wieder quasi alle Emotionen da.
Wir passen nicht zueinander - diesmal ists aber meinerseits in Aggression umgeschwankt - immerhin habe ich nicht 5 Jahre Gefühlsachterbahn, unendliche Geduld und viel Geld investiert - damit ich dann alleine dasteh vor nem Pferd, dass nicht zu mir passt. Never und ich sind emotional so ähnlich und man kann unsere "Leidenswege" mit etwas Phantasie übereinanderlegen und ohne den anderen wäre der andere wahrscheinlich nicht mehr da vlt sind wir reiterlich zusammengestellt nicht optimal aufeinander abgestimmt aber sonst passen wir zusammen wie Topf und Deckel - so empfinde ich das zumindest.

Der Gedankengang hat mir aber akut auch nicht geholfen - ich war nicht sonderlich nett zu ihm heute und letztenendes war er stimmungsmäßig so eingeschüchtert, dass er richtig Angst hatte sobald ich mich zu schnell bewegt habe. Nein, ich hab ihn weder geschlagen, noch verprügelt, noch ins Ohr gebissen noch sonst was - aber ich war einfach durchwegs stockgrantig, absolut unentspannt und er konnts mir einfach nicht Recht machen und ich hab ihn ständig (unnötig) korrigiert. Ich hätte einfach im Stall bleiben sollen Quatschkram machen.
Für Reiten war es zu früh - ich hab mich dann im Sattel so dermaßen unwohl gefühlt, dass ich am Liebsten abgestiegen wäre, bin dann aber doch sitzen geblieben und dann wurde mir sowas von schlecht und hinter meinen Augen hat es brennen angefangen und Sonne war unangenehm und irgendwann musste ich runterspringen und mein verdautes Frühstück hinter einem Busch abladen
Sowas ist mir noch nie passiert Never bekam natürlich - weil ich abgestiegen bin und Panik hatte, dass er wegläuft wie früher (wir waren ja noch absolut nie spazieren seit wir in dem Stall sind ) - die voll geballte Stimmungsladung von mir ab und naja .. das wars dann irgendwie auch wieder - der arme Kerl hat dann wirklich noch mit mir ausgeharrt bis ich ihn an der Heuraufe geparkt hatte.
.. weils heute grad schon egal war hab ich dann auf meinem paralysierten Pferd noch 20min Fressbremse angepasst - wenigstens sitzt die ab morgen wieder
Ich hatte nicht mal große Erwartungen an den heutigen Tag hab es einfach kommen lassen wie es kommt und so ists gekommen

... wobei das mein Lieblingsbild des Wochenendes ist .. 

Nur ganz kurz als Mind-Reminder - ich muss dringend ins Bett

Aufstanden mit gutem Gefühl und Plan. Ich muss schauen, wann meine SB da ist, dann einmal mit leerem Hänger runter ins Tal - dann je nachdem wie es war unten stehen lassen zum Heimbringen oder wieder rauf zum Pferd holen und Kurs fahren. Leerer Hänger ging die 12% ehrlichgesagt gar nicht so schlecht - mein Auto ist wirklich 1a gewesen und es war nie eine kritische Situation oder unkontrolliert.
War dann schon bisschen stolz. Immerhin fiebere ich dem Tag und diesem HANG mit HÄNGER seit Monaten entgegen ..
.. also wieder rauf, Pferd gestriegelt, alles eingepackt, mit SB Hänger umgedreht und dann war nochmal Chaos. SB musste dann dringend weg und Never musste noch zu zweit verladen werden weil der mal ganz schnell rückwärts wieder komplett rauskann

Ich weiß ganz genau, dass Never mit Druck von hinten - geht IMMER in die Hose.. aber ich sag Euch, es geht so schnell. Zuerst hat er sich prinzipiell geweigert und mit Clickern gingen dann die Vorderbeine auf die (sehr steile) Rampe - und dann nach 15min war dann die Versuchung doch zu groß doch von hinten n bisschen ranzugehen. Ein bisschen. Mit positivem Fluff.

Fehler!
Nevers Schalter hat SOFORT umgelegt - steigen, von Rampe rutschen, 4 oder 5 mal komplett Seil aus der Hand gerissen und über alle Koppeln galoppiert, in die Schlucht runter galoppiert durch den Wald, hingeflogen, wieder raufgaloppiert (seeeehr geländegängiges Pferd) sich aber immer wieder einfangen lassen - aber keine Chance. Mit positiv war da nichts mehr.
Ich hab ja schon oft diese "ich krieg jedes Pferd in den Hänger" Situationen mit Never erlebt und wenn man nen gewissen Punkt überschritten hat muss man ihn entweder NHT-mäßig "hineinprügeln" oder Dominanzspiele spielen oder die Sache abblasen. Die Monty Roberts - langer Atem - hin und her schaukeln - Methode hat gar nicht funktioniert weil er dann einfach an Punkten weiter weg vom Hänger sich schon losgerissen hat. NHT at my best hat in Steigen und Treten resultiert - und irgendwann hab ich aufgegeben - positiv Arbeiten war auch komplett weg. Der war mit dem umgelegten Schalter einfach nicht mehr ansprechbar. Gar nicht mehr. Nur Konfrontation gegen dich als Mensch. Im Nachinein bin ich voll erstaunt wie tief so "schiefgegangene" Lebensphasen bei ihm immer wieder hochkommen obwohl der Alltag und alles im Leben mit dem Pferd positiv und fluffig ist. Clickern und ein biiiisschen Druck von hinten - grade ein "hopp" - wäre doch nicht so schlimm denkt man sich dann ...

Ich hätte es besser wissen müssen.
Naja, nach 3 Verkaufsandrohungen, viel Schreierei und viel Strickgeschwinge und "Geschlage" hab ich mich vorne an die Fronttür hingesetzt und wieder geheult. Das war immernoch alles zuviel - jetzt war ich so weit gekommen, wobei dieser Druck natürlich auch mit die Ursache des Schiefgehens war .. und dann war er drin. Nach nicht mal 3min - von selber reingegangen. Dann hab ich wieder geheult - aus Gerührtheit

Beim Fahren war er äußert schlagig, durchgehend am Wiehern und mich hats schon .. durchgeruckelt - aber Auto und Never haben das heldenhaft gemeistert und ich bin mit Pferd den 12% Berg ganz vorsichtig und gut runtergekommen.
Mein monatelanges Fürchten hatte ein Ende

Wir sind dann gut angekommen, Organisatoren und andere Kursteilnehmer sind total unkompliziert und nett - gab dann für mich mal Essen, Trinken und ne Pause - Never war auf der Koppel und dann in nem EinzelverschlagOffenstall und hat sich gleich pudelwohl gefühlt. Er war sowieso seit er aus dem Hänger raus war sehr cool - hatte bei allem nie irgendwie nur gemukst war dann noch bezgl. Fühligkeit und Lahmen am Platz longieren und kurz reiten - scheint weich genug zu sein für ihn - werde also morgen mal normal starten und dann sehen wir weiter
Er hat das wirklich super gemacht, wie ein routinierter alter Hase - mein Held ich bin da wirklich sehr stolz auf ihn!

Gab dann noch leckeres Abendessen und viel und nen netten, informativen Therorieabend mit Sibylle

Ich versuch mich ein bisschen kurz zu halten, will gar nicht lange an diesem Tage hängen bleiben ...

- ich darf nochmal dazu erwähnen, dass ich den gottverdammten Tag über absolut alleine war (!)
Ich fahre am Vormittag in den Stall zu meiner FB-Bekannten um den Hänger zu holen - erstmal gibts Kaffee und gaaanz viel weil wir und Ihre "Stalltruppe" wirklich viel auf der gleichen LK, HA, Reitwellenlänge liegen
Danach hat sie mir den Hänger gezeigt (Gott, das Teil war riesig, viel höher als die Vollpolyhänger daneben ) und Papiere gegeben und kurz die neue Anti-Schlingerkupplung gezeigt - soweit sogut.
Pickerl wurde im April '15 gemacht und wies keine Mängel auf - alles guddie!

Kathi fährt los. Die ersten Meter hat das Teil erstmal 50l Wasser von der Plane oben verloren, ein Herzinfarkt für mich und dann hat das Teil gequietscht - aber sowas von, dass es einem die Zehennägel aufstellt. Also nochmal angerufen ... dass der eben so quietscht - ich hab ja keine Ahnung
Okey ... weitergefahren, er hat dann weiter nochmal gequietscht wie Hölle und dann wars langsam weg und wir sind gefahren. Hat sich sehr komisch angefühlt - aber ich weiß ja nicht wie sich da normal anfühlt und mein Auto ist doch Heckantrieb und leicht und ja, ich dachte da schwingt man halt quasi schon mit und spürt das dann ist noch bissi Wasser aus den Felgen rausgetropft und wir sind Richtung Autobahn.
Da waren meine Nerven eigentlich schon komplett absolut blank und ich fast am Heulen vor Überforderung - aber wir waren am Fahren.
Dann nochmal an einer Tankstelle stehen geblieben vor der Autobahn weil aus dem sonderbaren hinteren Reifen mein vermeintlicher langer "Wasserspitzer" aus den Felgen dort irgendwie nicht aufgehört hat - immerwieder kam so ein weißer Schwalldampf oder etwas undefinierbares raus. An der Tankstelle war dann eigentlich auch nichts besonderes zu sehen oder fühlen - 3mal um den Hänger rumgelaufen und auf die Autobahn los.

Erstes Fahrgefühl richtig ungut auf der Straße mit Tempo.

Nach ein paar Metern haben mich 2 LKWs überholt und wild angehupt und auch 2 Autos haben wild gehupt aber ich war halt auch stockelahm am Weg. Das Schwallige hinten am Reifen war noch n Zeitl da und dann irgendwann weg und ich wusste irgendwie etwas ist komisch - aber konnte es nicht definieren. Da war ich dann schon relativ panisch - auch wenn das geschrieben nicht so rüberkommt - sonst fragt Laura - die hats per WhatsApp mitbekommen
Gut, also laaangsam zum Gewerbegebiet Innsbruck gefahren, das waren dann doch schon einige Kilometer - und dort in ne Tankstelle rein - ob die so nen doofen Adapter haben. Ich wollte eigentlich keinen Meter mehr weiter fahren ohne das Ding. Naja, die hatten keinen, zeigten mir aber wo es einen in der Nähe gäbe. Dann geh ich zurück zu meinem tollen Gespann und sehe nach oben liegend am suspekten Reifen das:

Da wars dann schon quasi vorbei mit mir - ich wollte im Erdboden versinken, Heim, zu meinem Stofftier, nach Alaska - alles. Ich war aber mitten im Gewerbegebiet, voller Autos hinter mir die sich aufregen, dass ich nicht weitertu, nicht fähig alleine zu rangieren und nicht wissend wohin.
Gut, ÖA.MTC in der Nähe - also im super-Schritttempo angehupt zum gelben Engel - ich hoch aufgelöst glücklich über den Freund und Helfer krieg die Antwort: wir machen keine Reparaturen, da können wir nicht helfen, ums Eck ist ein Reifenservice. Kathi: "Heißt ich fahr mit 2,5cm Loch im Reifen weiter?" Herr: "Ja, was willste denn sonst machen?" Kathi: "Ist das nicht .. irgendwie .. gefährlich?" Herr: "Ja, müssens langsam tun, außer ihnen fällt was besseres ein" da hab ich dann das erste Mal draußen geheult wie ein Schloßhund. Hab dann gleich wieder stunk bekommen weil ich so viele Parkplätze mit meinem Gespann belege und ja.

Atmen. Atmen. Kurzer Heulanfall. Atmen.
Ich bin dann auf die grandiose Idee gekommen zuerst in den Läden anzurufen bevor ich groß mit dem Teil irgendwo hinfahre .. Reifenhändler ums Eck hatte den Reifen da - waren voll (!) nett. Haben den gewechselt, haben alle anderen auch überprüft und ausführlich mit mir geqautscht wie es zustande gekommen sein könnte und zum Schluss waren da 3 gutaussehende Typen, die Hänger und Auto uter die Lupe genommen haben während ich bei 26° in Winterreithose vor mich hingeheult hab. Hatten mir dann empfohlen die Bremse nochmal anschauen zu lassen, die wäre doch bisschen steif eingestellt und blockiert vlt nen Tick.
Irgendwann war deren Job getan und ich hab noch einen Tee bekommen und es ging bissi besser .. aber mir fehlte noch der Adapter bin dann zu Fuß zurück zum gelben Engel - ne, haben sie nicht. Nächster Baumarkt 20min zu Fuß in der prallen Sonne (Kathi läuft heulend quer durchs Gewerbegebiet, da erntet man äußert suspekte Blicke), Adapter gekauft, aufgehört zu heulen und den ganzen Weg wieder zurück zum Reifengeschäft. Dann war das Teil vakuumdoof verpackt oder so typisch Elektroteil-verpackt. Also zurück rein zu den Jungs vom Team und Schere geholt - dann Teil gesteckt und hat funktioniert. Heulen aus Erleichterung nochmal zu den Jungs rein aufs Klo (weil ich ja endlich losfahren wollte) und dann nochmal weil mein Mund so trocken war, dass er eigentlich aneinander klebte - also Glas Wasser bekommen und endlich losgefahren Richtung Never.
Mit neuem Reifen und Adapter.

Ganz anderes Fahrgefühl, mein Auto hat das Teil super gezogen - war zwar immernoch voll nervös, aber lief ruhig.
Naja - rauf war dann kein Problem - mein Heldenauto war supertoll!! Oben dann Never begrüßt, eingezopft, alles halbwegs zusammengerichtet, anderes lahmendes Pferd versorgt, SB getroffen, nochmal geheult, absolute Krise wegen dem nächsten Tag bekommen und dann abgekuppelt.
Mein SB hat gesagt ich soll das Teil einfach stehen lassen (enge Einfahrt) und er dreht es mir so hin, dass ich nur einladen muss und rausfahren.
Ich kuppel also ab und dann fällt mir das Stützrad in 3 Teile auseinander es hat zuerst ganz lange leergedreht und hat mein Auto einfach nicht hochgebockt und dann hab ich irgendwann mal etwas rabiater dran gedreht - dass ich vlt über den "leeren" Punkt drüberkomm und dann fällt das Teil komplett auseinander. Ich konnte ja so nicht abkuppeln. Da hab ich mich dann auf den Boden gesetzt und wieder geheult - da war auch dann niemand mehr da.
Mein SB kam dann später und fand mich völlig fertig und desolat am Boden und flickte mir das Stützrad zusammen - es hält jetzt 1a aber ja, ich wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Naja - da stand das Ding dann .. und ich hab Pferd geküsst und bin sowas von fertig dann noch um 2100 meine 63km heimgefahren um dann daheim nochmal mit meiner weltbesten Laura ( ) zu telefonieren und ehrlichgesagt recht viel Schnaps zu trinken - mit dem Endbeschluss, dass ich am nächsten Tag nicht zum Kurs fahren werde und diesen Hänger einfach nur mehr zurückbringen will ...
Ich bin wie gesagt schon resistent gegen Chaos - aber das war mir zu viel.

... ich weiß, dass ich heute nicht schlafen werde

Morgen früh hol ich den Hänger und dann gehts mal prinzipiell los - Punkt 1 ich hab jetzt schon Schlotterknie und hab heute den ganzen Tag nichts gegessen, mir ist schlecht, ich hab nen Kloß im Hals und weiß im Gesicht weil heute alles noch viel schlimmer wurde

Dann war meine TÄ noch am Stall bei Never - ich hab leider nicht dabeisein können weil ich in Innsbruck einen unabsagbaren Termin hatte aber meine SuperSB und ihr Sohn haben die Sache heldenhaft übernommen
Zuerst die guten Nachrichten, wobei ich meine SB zitieren muss. Sie ist fast aus den Latschen gekippt als sie ihn gesehen hat im positiven Sinn SB hat ihn longiert am Halfter glaub ich auf verschiedenen Untergründen um eben wegen der Lahmheit zu guggen und er hat sich von seiner besten Seite gezeigt - war 1a gestellt, gebogen und ist locker fluffig gelaufen - Runde um Runde, wobei sie behauptet nichts sonderlich gemacht zu haben außer ihn im Kreis zu schicken
Ihr Sohn hat dann auch nochmal mit ihm laufen müssen, enge Wendungen gehen und da ist ihr anscheinend auch die Lade gekippt - er schaut aus wie eine Dampfwalze aber bewegt sich wie eine Gazelle ich weiß zwar nicht was er gemacht hat ... aber weil mein Pferd ja sonst niemand beurteilt geht sowas runter wie Butter - mein Held
Mein Huf abdrücken hat er ununterbrochen ins Kompliment wollen obwohl ich ihm das wirklich ohne Hände beigebracht habe um eben gerade solchen Situationen zu entgehen aber ja, SB's Sohn hat ihn dann mit seinen Clickerkopf-OberlippenTricks wunderbar angelenkt und Never hat anscheinend nen guten BabysitterJob hingelegt

Im anschließenden Telefonat mit der TÄ waren dann viele schlechte Nachrichten:
Sie hat zwar kurz erwähnt, dass er brav war und fluffig läuft - aber das wars auch schon. Sie ist ganz ne Liebe, aber sie war voll Ernst. Todernst. Zu todernst.
Zu den Hufen hat sie gemeint, dass seine Sohle supersuperweich ist, zu weich. Grund kann schon sein, dass bearbeitet "wie immer" und dann große Belastung auf steinigem Untergrund und doch stoffwechsel-schwach angeweidet und das hat dann gereicht. Hufrehezeichen waren noch negativ. Er lahmte auf verschiedenen Untergründen verschieden und lief teilweise 1a fluffig und dann - wahrscheinlich durch nen Stein oder ne Unregelmäßigkeit - ein paar Schritte autschig-lahm.
Sie hat gemeint Sandboden zum Kurs kann ich ruhig gehen und wenn steiniger Untergrund mit Hufschuhen - halt leicht belasten und absolut engmaschig beobachten, vA danach. Sie hat gemeint daraus kann absolut ne Hufrehe resultieren wenn ich nicht was ändere oder zB Lederhaut entzündet oder whatever etc.
.. und mit einem vorerkrankten Pferd sag ich Euch - bringt Euch das sofort zum Heulen wenns einem so ins Gesicht geschrieben wird
Im Grunde ists ja meine Schuld
Zusätzlich war sie absoluter todernst, dass er zu dick ist. Viel zu dick. Massiv zu dick. Sonst streiten sich die Geister - Leute sagen zu den Fotos und Videos er wirkt nicht zu dick, ich sehs leider nicht objektiv selbst im Vergleich und sowohl mein Hufbearbeiter als auch sie meinen er ist absolut erkennbar zu fett. Also ... deutlicher und mit mehr Nachdruck hat sie das nicht sagen können.
Ich werde jetzt nicht weiter drauf eingehen, was sie noch erzählt hat was alles passieren könnte/wird mit seiner Ausgangslage und seinem jetzigen Dasein - aber ich sag Euch - es war nicht (!) schön - es war der absolute Horror. Ich bin zu Tode schockiert.
Die Frau ist keine Sportreiterin, keine Boxen/Pharma-Sachen Verfechterin und steht sich absolut auf unseren Stall und ist megabegeistert was mit Never dort psychisch und reiterliche passiert ist - aber auch, dass ich dringend ne Lösung finden muss.
Wiese weg oder auf ein absolutes Minimum reduziert - am Besten ab morgen wieder Fressbremse und durchaus Fresspausen bis zu 2-4h - leber-, und magentechnisch her.

.. und wie soll ich das jetzt umsetzen? .. jetzt muss ich doch erstmal auf diesen jetzt absolut unpassenden Kurs! .. und überhaupt, was mach ich denn jetzt?

Dabei wollte ich mich heute Abend nochmal schön ablenken und morgen dann ungestresst in das Abenteuer Kurs starten ... und jetzt ist nicht mal an Schlafen geschweige denn ruhig sitzen zu denken ..

... jetzt hats es über ne Woche ausnahmslos geregnet. Ich mag Regen ja total gerne, aber kurz vor nem Kurs kann einen das schon mal gscheid anzipfen .. und Never macht immernoch komische Bewegungen.

Die ganze letzte Woche war ich eigentlich nicht da weil ausreiten wollte ich nicht gehen, ohne das ich ungefähr weiß, was er mit seinen Beinen hat - der Platz war Land-unter und ja nur 10min Nase streicheln war mir dann mit 120km irgendwie zu weit
Über Pfingsten war ich bei Laura im heiligen Salzburger Land und hab endlich Wiebs & Family kennengelernt das wurde auch endlich Zeit nach 6 Jahren?
War trotz Regen ein tolles Wochenende, viel Pferde, viel und viiiel Chili die genauen Details und eine kleine reiterliche Ausführung hat Laura ja schon in Ihrem Forums-TB ganz brav zusammengefasst

Never und seine Beine sind äußert komisch beinander mittlerweile tu ich mir sogar schwer zu erkennen was denn wirklich normal ist weil man so viel rumdenkt und rumanalysiert ich tippe auf jeden Fall auf vorne und allgemein finde ich sein Gangbild ist besser geworden.
Heute hab ich ihn geholt und er ist mir auch über ein paar Steine entgegengetrabt ohne Probleme - am Platz war er mit sich sehr zufrieden und voll motiviert für allerlei Quatsch also "schlecht gehen" tut es ihm so eigentlich nicht
Ich hab ihn während ich rückwärts gelaufen bin in der Freiarbeit auch mit dem Nasenrücken in meine geöffnete Hand reinlaufen lassen und er hat sich daran etwas zusammengestellt und die HH etwas hergeholt - da ging er auch auf Stimmsignal im Trab eigentlich ganz normal Dann hab ich ihn abgestellt und bin hinter ihm vorbei in die entgegengesetzte Richtung weggegangen und als er mir nach ist hat er äußert komisch mit der VH umgedreht und war dann 1-2 Schritte lahm dann war wieder alles gut, im Paddock drinnen hopst Pferd rum und dann bröselt er wiedermal irgendwie ein
Mit/ohne Hufschuhen hab ich jetzt nicht probiert - war ja eh so wenig da kann ich morgen noch probieren

Der gute Mann war so an die über 70 und hat ihn von allen Seiten begutachtet, abgeklopft, innigst gestreichelt und auf dorfdialektisch (da hab ich mir dann hart getan ) mit ihm geredet. Mich hats n bisschen erinnert wie in alten Zeiten ein Holzarbeiter nach getaner Arbeit seinem Pferd vollste Zuneigung und Lob schenkt - süß war es schon Never hat dann irgendwann aus Langweile seine Tricks vorgeführt und ja .. die beiden hatten Ihren Spaß

Dann sehen wir mal wie das wird ... die Tage ..

Heute war nichts besonderes
Ich bin gekommen und die Herde war den Moment kurz auf der Weide - viele liegend versunken - Befehl der SB war, die Herde auch wieder reinzuholen und somit hatte ich keine Chance für schöne Bilder - auf der anderen Seite war ich nicht die Böse, die ihn von der Weide geholt hat

Never war totmüde glaub ich jedenfalls, hoff ich jedenfalls. Ich glaub aber alle waren hinne, ich hatte wiedermal das Talent mittags zu kommen und sobald alle drin waren sind sie auch alle eingepennt. Never war dementsprechend .. langsam zu Beginn - aber ich hab ihn dann mit Ball spielen und n paar Tricks abspielen gleich bisschen rumgekriegt
Ohne Schuhe bild ich mir ein ging er immernoch ungerne und staksig - mit Schuhen war eigentlich alles gut - da ich eigentlich nicht groß belasten wollte hatte ich nur eine Kamerafrau dabei und wir haben spontan ein paar Banden abgespult und den Rest der Zeit nur Quatschkram gemacht. Gegen Ende war er dann eigentlich relativ gut drauf
Ich hab im Kopf ja Hufrehe - hatte grade hysterische 45min deswegen - mich aber jetzt wieder beruhigt und eingekriegt. Ich telefoniere morgen mal und schau auch morgen oder spätestens am Mittwoch mal rauf, ganz in Ruhe lassen tut mich der Gedanke jetzt nicht. So richtig krass aufgefallen ist mir ja alles erst seit der Bearbeitung - also ist das Thema "kurze Hufe" und Fühligkeit, Prellung, Lederhautentz. und wasauchimmer schon näher dran meiner Meinungn nach, deswegen springe ich glaub ich auch erst so spät auf den Rehe-Gedanken an - aber ja
Bei der Arbeit war Never aber eigentlich ganz quietschig, trabte gewollt von alleine an - Trab aber an sich war irrestaksig irgendwas ist da im Busch

Naja - heute Abend kann ich auch nichts mehr tun - ich geh jetzt nach meinem kurzen Heulanfall ein Glas Wein trinken, ins Bett und lass nur ein paar Bilder da
.. er ist allgemein zu weit abgestellt (viiiel zu weit abgestellt) und mit seinen Vorderbeinen ist er voll oft ganz komisch getroffen manchmal ist das Bild auch großer biomechanischer Mist aber sein Ausdruck ist nett - mitgemacht hat er ganz toll
Genau analysieren muss ich das alles ein andermal - dieses Rehethema lässt mir grad keinen Nerv

Nachdem ich angekommen bin gabs sofort Kekse für übermotivierte Tricks und dann mittendrin einen Tetanus-Influenza Pieks in den Hals - ich glaub er hats gar nicht mitbekommen er hat irgendwie nicht mal ein Ohr bewegt vor lauter Geilheit in seiner Übung - ich hab dann aber nochmal geguggt und gesehen wie sie reingeht die folgenden Stunden war er auch so wie immer, also alles gut

.. zunächst gabs frisch gemachte Hufe wir haben ja seit Feber glaub ich ( ) die Bearbeitung etwas umgestellt bzgl. Kronrand vorne innen beidseits etwas "entstauchen" und etwas mehr aufrichten, was jetzt schön ist und - der Riss ist am verschwinden bzw. viel oberflächlicher
Never war brav außer eine kleine Komplimenteinlage obwohl ich extra deswegen das Kompliment eben nicht mit der Hand am Huf beigebracht hab aber Never war anscheinend in Laune mehr zu tun, als nur doof rumzustehen
Ich hab natürlich wieder grandios vergessen Fotos zu machen

Akupunktieren hab ich diesmal selber dürfen allerdings mit einem Softlaser, Nadeln stecke ich weiterhin lieber nur in Menschen war ganz spannend, vA wenn mans selber macht merkt man sich das Zeug gleich leichter und als ich daheim nachgelesen hab hab ichs sogar akupunktatisch nachvollziehen können an manchen Punkten ist er mir regelrecht weggesackt und an anderen war eher ne Abwehrspannung da ..
Dann hab ich noch seine Kastrationsnarbe entstören dürfen (so ein alternativmedizinischer Tag heute ) - danach war die Narbe richtig heiß (ich hab aber auch mit nem Laser draufgebraten .hust.) und Never schien das Rumgetue zwischen seien Beinen zu gefallen - also wars gut danke an meinen HB für diese umfangreiche Betreuung
Mit dem HB und meiner SB gabs wiedermal viiiiel und Spanien zeigte sich mal wieder von seiner köstlichsten Seite wenn ich doch nur mehr Zeit hätte und nicht schon an Nevers Bespaßung hadern würde - würde ich den sofort adoptieren man stelle sich vor ich würde den auch clickern anfangen, dann hätte ich einen Nüsternkuschelfetischisten als Schoßhund

Das Intervalltraining nimmt langsam konditionstechnisch Ausmaße an - er wird immer besser schon und ich weiß nicht, was ich sonst noch machen könnte um die Sache zu steigern bzw. eben kalorientechnisch mehr einzubauen. Ich brauche mehr Gassen aber ich seh irgendwie immernoch nicht ein, warum ich für solche Teile so viel Geld bezahlen soll und selber machen ... ja, wenn ich mal meine anderen tausend Bastelprojekte abschließe. Im Moment nähe ich die Endnähte meiner selbstgemachten Zalea.

Bei der Handarbeit macht er sich immernoch gut - taugt ihm eindeutig, er ist nur mittlerweile ein echtes Flummigummiband er stellt und biegt sich in alle Richtungen überdimensional zu viel und überdimonsional zu schnell. Ich komm da nicht nach.
Vor allem weil ich jetzt relativ viel hinten Richtung seinem Bauch bin, weil er ja meine flache Hand dort noch als Hilfe braucht, komm ich einfach nicht so weit vor mit der zügelführenden Hand und hol ihn damit automatisch viel zu weit in die Überstellung Total doof - und jetzt fängt er beim Renvers an auch zu kreuzen weil er eben permanent überstellt ist Geendet hat das dann in ein paar Schritten supergut und dann kreuzen wir einfach alles irgendwie in alle Richtungen, dass Kathi sich komplett verknotet und schauen nett in der Gegend rum
Kriegen wir schon hin - ich muss als erstes den Hilfenkniff für die HH rauskriegen und dann step-by-step nochmal jede Übung aufrollen ansonsten hab ich mir gedacht zu dem Seitenwirrwarr etwas Schulhalt und Schaukeln vielleicht dazu um etwas in grader Stellung zu machen, Trab auf großen Linien und sowas

Ich sollte mehr reiten immerhin ist das Ende Mai ein Reitkurs; aber durch dieses Intervalltraining sind wir meist schon so gedanklich platt. Unterm Sattel krieg ich ihn aber nur beim Ausreiten auf das gleiche oder eher noch mehr Bewegungslevel... sicher nicht am Platz mal sehen. Wichtig ist mir, dass wir die Basissteine und die Hilfen wirklich gut können - damit man dann am Kurs wirklich darauf aufbauen kann. Ich hab nichts gegen kleinen Basiskorrekturen, aber wir werden das eh fortsetzend alleine nie perfekt hinkriegen und ich will eigentlich nur mal Hilfe die Seitengänge einzubauen und Sitz anschauen zulassen und vA seine Haltung beurteilen lassen
Klingt jetzt etwas überheblich, wenn ich sage ich pfusch alles alleine hin - aber ich rechne nicht mit noch einem Reitkurs dieses Jahr und Reitunterricht ist nicht in Sicht. Ich brauche allgemeinen Input was ich jetzt konkret die nächsten 10 Monate machen soll und eine Starthilfe, auf die ich dann mit meinem allmächtigem Wissen ergänzen und ausführen kann

Nachdem wir letztes Mal (ich habs jetzt wirklich eine Woche lang jeden zweiten Tag geschafft - dafür träum ich mittlerweile von Autobahnschlaglöchern ) einen liebevoll endenden Kampf der Titanen ausgefochten haben - im Regen - mit Schlamm - war heute so als wäre nie etwas gewesen. Wir haben uns zwar nicht körperlich bekriegt aber Never stellte sich hochhysterisch an weil ich nun nach den Galoppversuchen einfach normales Longieren ja auch mit der langen Fahrpeitsche unterstüze - das empfand er irgendwie als falsches Signal zum richtig Abgehen nicht, dass bei dem Schlamm auch die Reitplatzaufschüttung im Moment am Rand völlig hin wird, irgendwann wurds auch rutschtechnisch gefährlich (also für ihn - ich stand unterdessen am Rand und guggte zu ) - irgendwann hatte er sich dann abreagiert und war mehr grau als beige und ich bin zu ihm vor und hab ihm verbal mehr oder weniger den Vogel gezeigt worauf er hin meinte eine Matsch-Steige-Aktion anzusetzen - er kann das gut hatte in dem Moment voller Dreck richtig was von "War Horse"

Heute war kein Schlamm und pure Sonne Never hat schon im Paddock das Plie völlig verhuddelt angeboten, also hab ich ihn mal schön dreckig lassen und ihn gleich handarbeitstechnisch ausgestattet .. wer will, der will.
Ich hab mich getraut - ich hab das Schulterherein endlich länger abgerufen obwohl ich nicht kontrollieren kann wie die Ausführung genau ist Wir können mittlerweile mit dem äußeren Zügel zwar abstellen zwischen 3 und 4 Hufschlägen - aber wenn ich auf die Füße gugge seh ich seine Stellung nicht mehr - bzw ich fall etwas nach hinten und glaub überstell ihn dadurch. Wenn ich aber auf die Stellung schaue - seh ich seine Füße nicht und nur spüren .. ist vielleicht einfach wenn jemand mal von außen gesagt hat "jetzt" aber so .. quite tricky
Jedenfalls hab ich heraußen wie ich endlich dieses körperliche Gequetsche abstellen kann wenn er mehr seitlich geht wie vorwärts - ich gebe die "seitliche" Untertret-Hilfe nicht mit der Gerte an der inneren Schenkelstelle, sondern mit der flachen Hand darauf reagiert er in der Bewegung viel besser. Dadurch muss ich zwar vorne zweizügelig halten und falle auch ingesamt etwas zurück aber vlt kann ich auch wieder zurück zur Gerte wenn er es ein bissi verinnerlicht hat.
Konterschulterherein haben wir in ein paar Figuren versucht, da quetscht er mich mal ordentlich gegen die Bande - er muss da viiiel mehr Richtung zweiter Hufschlag und viiiel langsamer werden. Vielleicht mal am Ende der Einheit einbauen
Dann haben wir uns an den Renvers gemacht wahrscheinlich auch gepfuscht, aber solang er sich ja quasi halbwegs richtig bewegt, kann man das ja eventuell nachher "einfach" etwas abkorrigieren .hust. rede ich mir zumindest ein ..
.. also zuerst aus dem SH rüberschwenken versucht - fail! Zu kurzer Hals, endet in Stauchung von Pferd und Reiterhand auf gefühlte 1m
Zurück zur einfachen Vorderhandwendung, über HH-kreuzen in grader Stellung, zum ersten Minischritt unter den Schwerpunkt in Renversstellung entgegen der vorherigen Vorderhandwendungsrichtung

Kreuzen zu Beginn seh ich als Übergang da nicht als Problem weil Never eh so kurz ist; denke nicht, dass er so schnell das neue äußere Hinterbein dazu bringt wirklich zu kreuzen und sich so dem Schwerpunkt zu entziehen. Hoff ich

Nach diesem dicken Knoten im Kopf war noch Intervalltraining - diesmal kam ja dumpfes im Kreis rennen uns ganz recht aber ich hab immernoch keine neue Idee für die Zukunft zudem ist der Platz im Moment halb-hügelig, abschüssig und eine Seite sumpfiger als die andere - also gings eh nur drum ne Runde zu schaffen ohne alles im Nicht-Balance-Schwung umzuschmeißen aber gut - wir haben uns bewegt

In nächster Zeit sollten wir wohl mehr reiten - noch 20 Tage zum Kurs aber ich bin noch erfolgreich am Verdrängen und ich hab immernoch keine Begleitung natürlich ist an dem Wochenende wieder entweder niemand da oder Laura kann nicht oder die Leute sind selber am Kurs .. nicht, dass noch jemand von den Uni-Jungs herhalten muss ..
... dafür gabs heute in der Arbeitspause ein paar Minuten Anweide-Wiese mit Glücksgefühlen sogar unser Ataxiepferd hat noch nen kleinen Galopp mit Pirouette hingelegt und ich wollte das Video nicht mit Musik überspielen, also müsst ihr mit meinem Geschnattere leben und ja Never quietscht, man hört es nicht durchgehend, aber er quietscht - wir haben das dann als Freudenquietscher interpretiert
Cool ist er ja schon und ich freu mich so ihn so zu sehen!

Zweiter Tag Regen - zwei Erfolgserlebnisse

.. also nachdem ich mit Never den vernachlässig dreinschauenden Spanier im Paddock gelassen haben - haben wir uns wieder zuerst an den Galopp gemacht. Helfen kommen wird mir eh keiner - also hab ich mir gedacht ich kann auch gleich weiterpfuschen dafür bevorzugt nur in eine Richtung .schulterreib.
Gleiches Procedere wie vorgestern - ich zu meinem eigenen Erstaunen immernoch recht gelassen und positiv gestimmt und nach Xmal Kurpfusch und erneuert verlangter Innenstellung - ein Sprung ich musste mich erstmal hinsetzen, was Never äußerst sorgsam beobachtete Mir war bissi schwindelig und meine Lunge hatte bissi aufzuholen .. danach brauchte er zwar immer außerordentlich viel verbale und "energetische" Motivation aber dann hat er glatt auf beiden Seiten ne halbe Runde hingelegt (wieder atmen und ich muss zugeben, dass ichs einfach nicht nach einem einzigen Galoppsprung "daclickt" hab, ich war viel zu beschäftigt mit allem drumherum) Eigentlich ist rechte Hand seine gute Seite, aber die tönte gaanz ganz schlecht während er linker Hand zwar in schrecklicher Außenstellung, aber immerhin auf nem Ei dahinpreschte.
Damit war auch genug wir werden sehen wie das weitergeht ...

Sonst haben wir wieder brav unser Intervalltraining - diesmal wieder an der Longe - abgearbeitet und ich muss sagen, das ist ordentlich fad auf Dauer Never schaffts gut vom Kopf her auch mal 30min brav im selben Kreis zu trotten (ich liebe ihn für diese Unkompliziertheit ohne dabei seinen Spieltrieb und seine Eigenständigkeit zu verlieren ) mit verschiedenen Tempo/StellungsVarietäten aber das Prinzip bleibt halt der (fast) blande Kreis und ich halt das irgendwie nicht lang aus mir macht das keinen Spaß wir müssen das irgendwie ausbauen, ich brauch auf jeden Fall mehr Gassen und muss dann experimentieren. Das Training an sich ist toll und dadurch, dass Never da echt brav mitmacht sieht man wirklich schnell auch innerhalb einer Einheit Unterschiede in Spurigkeit, HH-Benutzung und gezielterer Umsetzung

Danach haben wir noch kurz am Langzügel gearbeitet - das ist einfach seine Disziplin schlechthin - ich glaub das steht er sich total drauf
Nach üblichen Starteinrostungen sind wir brav durch die Quadratvolte getrottet - geschlossen stehen bleiben, anrichten, Handwechsel. Der zweite Erfolgsmoment war in einer Ecke wo ich anscheinend hilfentechnisch Mist gebaut hab oder sonst irgendwas war, aber trotzdem verlangt hab, dass wir weiter durch das Eck gehen - ich seh ja hinter dem Po auch nicht außerordentlich viel und dann hat er gequietscht und seine HH angehoben - quasi ein Minibuckler - aber nur sagen wir 30cm.
Er hat gewusst, dass ich hinter ihm steh - die Disziplin-, oder Respektschiene wird sich verständlicherweise krümmen wenn ich jetzt sag, dass ich ihn dafür gelobt habe (es gab kein c/b; aber ich hab aufgehört, war äußert positiv gestimmt und hab ihn gekrault) aber ich wollte, das er weiß, dass es vollkommen okey ist - wenn er sich so "minimalistisch" wehrt, bzw. mir was zeigt ohne zu explodieren - und ich durchaus sofort drauf eingehe und mit dem aufhöre was ich tue. Das erste Mal, dass er Unmut wirklich zeigt - nicht explodiert und Schalter umlegt, sondern abgestuft einfach mir sagt - ich bau grad Mist und er hat da keinen Bock drauf.

Das es keine auf-dem-Kopf-rumscheiß Situation war zeigt mir sein supertolles Mitmachen danach noch bis ich beendet habe - wobei ich da in Gedanken schon anderwertig war. Ich fand das so toll, dass er das gemacht hat und ich hoff hoff, dass es so stetig bleibt und immer weniger brauchen wird, das er meint zeigen zu müssen, das ich es kapiere.

Am Heimweg bin ich mir dann von einer anderen Sichtweise völlig doof vorgekommen - vielleicht spinn ich mir diese Drucksache nur zusammen und er legt ein ganz normales (okey, bisschen übertriebenes) Jungpferde-leck-mich-heute Verhalten an den Tag .. oder er weiß mir intelligent am Kopf rumzuscheißen? .. die 63km heimwärts hab ich mich irgendwie ein bisschen surreal gefühlt

.. das Wochenende hab ichs sogar 2x geschafft raufzufahren und der fehlende RU mit Never konnte rein für mich ohne Never mit nem anderen Pferd abgehalten werden und somit hat sich die Woche denk ich ganz gut ergeben
Diese Einheit und deren befindliche Galopp-Versuche. Verfluchter mühsamer Mist - ich hab schon lang nicht mehr so nen knotigen Kopf gehabt wie zuletzt bei der Sache. Hab mich eh mit L. bequatscht - normalerweise springen Jungspunge meiner Erfahrung nach sowieso irgendwann mal am Platz an oder lassen sich dementsprechend motivieren - spätestens über ein kleines Hinderniss sollten dann Galoppsprünge da sein. Bei uns nicht er kann unterm Sattel galoppieren, er kann auch im Gelände springen und dann galoppieren , er kann auch freiwild galoppieren aber nicht mit mir
Nunja, also bin ich halt im großen Kreis oder eher im Oval mal rufend, motivierend und Laut gebend neben ihm her gehopst wie ein Känguruh - ich sags Euch, peinlich ist das schon, vA wenn andere Einsteller sich grad am Rand befinden
Immer halbwegs gesammelt, kein Renngetrabe - das fand er auch irgendwie toll das ich plötzlich einen so draufmach, aber mehr war auch nicht. Gleiches Szenario mit Gerte irgendwann gegen meinen Stiefel geklatscht - wieder nichts. Verschiedene Stellungen und Eckenkonstellationen ausprobiert - nö
Ich bin ganz stolz auf mich, dass ich nie böse, ungeduldig oder aggro geworden bin ich war zwar kurz vor der finalen Schnappatmung - aber durchaus fluffig gestimmt. Hab halt überlegt was ich irgendwie anders machen könnte - aber irgendwie war ich noch nie mit so einer Situation konfrontiert irgendwie hatte sich ein Eck dann als besonders gut herauskristallisiert und ich hab gedacht wenn ich da noch ein bisschen mehr Energie reinbring, dann kommt er vielleicht auf die Idee und dann hab ich zumindest was zum loben .. also im Eck Hilfen gegeben, in die Luft gehopst und Gerte auf den Boden hinter mir gesetzt - naja, war nicht so das Wahre.
Unabhängig davon, das sowas im ersten Moment weh tut hab ich irgendwie mal wieder nicht verstanden wo ich was übersehen hab bezgl. seiner "ich halt das nicht mehr aus" Grenze oder... geht das vielleicht in die "er respektiert mich nicht" Schiene? Von der halt ich zwar nicht viel - aber man muss ja immer .. vielfältig denken
Gerte gegen Stiefel = ok, Gerte auf Boden = zu viel? Für mich macht das alles keinen Sinn und auch wenn, hadere ich immernoch damit, dass ihm einfach die Zwischenstufen fehlen, er könnte doch auch einfach nur mal bocken oooder Ohren anlegen ooooder weglaufen? .. oder ich überseh das alles und treib ihn da unabsichtlich hoch? - aber sowohl Laura als auch Leute vor Ort glauben das irgendwie nicht

Er war danach trübdepressiv (so nenn ich sein Verhalten nach solchen Aktionen zumindest ) und hat unendlich lange gegähnt und weggeschaut und sich ins Eck gestellt während ich mit meiner SB gequatscht hab ich find das zwar prinzipiell nicht so schlimm, aber für 120km und nicht-wissen wie die Lösung aussieht ists recht deprimierend gewesen ...
Auf Abstand halten und dann angaloppieren versuchen endet übrigens in noch mehr Renngetrabe, Longieren mit Begrenzung und Quadratvolte nimmt ihm so das Tempo, dass er schon gleich überhaupt nicht auf die Idee kommt und die besten Ergebnisse mit Energieentwicklung sind doch wenn ich so auf mitgehendem Quadratvoltenabstand neben ihm bin. Mit Stellung und ohne Stellung etc. macht auch keinen Unterschied im EndGetrabe - irgendwie sind da meine Ideen durch ...

Ich schwank im Moment so krass zwischen "er ist jetzt 7 und wenn ich mal nen Job habe werd ich ihm nicht mehr das bieten können was er braucht" und überschwänglichen "zusammen kriegen wir alles hin nachdem was wir schon geschafft haben" Gefühlen
Ich schiebs auf die Hormone

Heute war es und Never war ein biiisschen angeschixxen - aber ich schiebe das auf das erste Mal Weide sonst haben wir brav wieder Mähne eingeflochten und Anti-Juckmittel verteilt (Lavendel & EM), der Schweif wächst bis dato auch noch brav nach und Fesseln getrimmt - am Ende sah er in der Sonne quasi wirklich aus wie ein Honigkuchenpferd

Never war die Ruhe in sich - ich musste erstmal gut 45min mit meiner SB quatschen und Never hat sich daneben gesonnt und lustfröhlich selbst mit einem Kegel gespielt oder sich von Kindern liebkosen lassen wenn ich dem Quasseln entfalle, lass ich ihn klarerweise wieder gehen, zumindest am Platz aber er war ganz glücklich dabei uns zuzuhören - wahrscheinlich dachte er es ging ausschließlich um ihn
Ich hatte dann ne Quadratvolte und nach Kompliment und Co. haben wir zuerst im Freiarbeiten mal alle Tempokommandos und Richtungen abgerufen (just in case )
Ich brauch neue Ideen - kennt ihr das wenn man immer wieder nur das wiederholt was man kann? und ich muss beim Kompliment irgendwie rausfinden wie er das Bein selber ganz ablegt ohne meine Hilfe die Hufspitze anzuheben. Wir haben ja keinen Sand sondern eher so unregelmäßige Kieselsteingrößen dazwischen und mir kommt vor bei der Ablegebewegung hakt er mit der Spitze "in den Steinen" ein und "rutscht" nicht weiter runter und gibt dann auf. Wenn ich die Hufspitze minimal abhebe, dass er nicht ein"hakt" klappt alles einwandfrei - aber eben nicht alleine

Ansonsten stand Intervalltraining an der Longe am Programm - viele Übergänge Steh - Schritt - Trab, braves Stehen in den Gassen, flottes Tempo, zeitliche Rahmen - gegen Ende hin war er dann auch ziemlich hinüber - die Stellung hatte sich linear immer mehr verabschiedet - aber wirkte glücklich in seinem Dasein. Ich muss hier anmerken, dass ich wir ne Tränke am Platz und Never und ich haben ein geheimes Abkommen, dass er sehr wohl bitten darf wegzugehen, wenn er trinken will und dann wieder brav zurückkommt. Klappte heute 1a

Was wir üben müssen sind - flüssige - Handwechsel mit Longe, Gerte und Co. das ging zwar heute ganz nett aber ich hätte das gerne etwas .. geordneter und dieser Galopp, um den winde ich mich wie ein Schlange. Klar, der Platz ist bisschen uneben aber so rein theoretisch .. so die ungeordneten Anfänge müssten wir doch da hinkriegen .. wenn ich nur wüsst wie ich ihn da drin auf die Idee bring - mithüpfen und mit Energie anfeuern klappt nicht und (bildlich übertrieben) draufhauen klappt auch nicht .. auf jeden Fall am Anfang einer Einheit und dann einfach alle Kommandos vom Ausreitgalopp runterbeten?
.. .hust. und ja - diesen Sommer müssen die Seitengänge richtig ran .. es hilft nichts.

Reitunterricht am Dienstag fällt leider aus - die RL ist krank brauchen also einen neuen Termin - während der WiemersKurs in immer gruseligere Nähe rückt .. .. und da ist dann noch dieses kleine GeländeTurnier .. .unschuldig gugg.

Auja - und diese Woche beginnen die Bauarbeiten für das neue Stallgebäude - das alte Bauernhaus ist komplett abgerissen - wir haben sogar im Moment ein DixieKlo nichts im Vergleich zu unserem original 500J Plumpsklo aber es dient der Sache somit sind ein großes Stück Geschichte und jede Menge Holz und Stein der Zukunft gewichen ..

Nach dem Jahresumschwung hat meine unistudientechnische Arbeit dann doch viel Platz und Zeit weggenommen - nach allem bin ich jetzt mit meiner DrArbeit endlich fertig und mein Studium neigt sich dem Ende zu. Jetzt geht noch um den Feinschliff und die praktischen Tätigkeiten und dann schauen wir mal wo ich bzw. dann wir landen - aber nicht zu voreilig; die kommende Zeit werde ich sicher hier bleiben und nur zeitweise ins Ausland oder n Stückchen weiter weg gehen. Ein Pferd bindet einen doch emotional nicht unwesentlich.

Erster Schritt war München, fast 2 Monate pferdelos also nicht mal pferdelos - aber Never-los.

München an sich war toll, supertoll. Ganz tolle Abteilung, ganz liebe Kollegen die sich sehr angenommen haben und bei denen ich mich sehr wohl gefühlt habe. Viel gelernt   viel gesehen viel gemacht - hätte Never eigentlich gleich holen können zum Dableiben.

Natürlich gings nicht ganz ohne Pferd. Ich hatte ein tolles kleines Forumstreffen mit der Münchner Runde bei einem superguten (!) Inder. Wir hatten es nach anfänglichem Beschuppern sehr lustig (ich bin ja so schüchtern wenn ich anfangs gar niemanden kenne ) und die Zeit war leider auch ratzefatz hinüber (glaub das war schon fast an die 6h oder? ). Schön Euch mal alle real kennengelernt zu haben, das macht gleich auch das Tagebuch lesen und die gelesenen Pferdegeschichten viel plastischer   also falls es mich nach München verschlägt dürft Ihr uns gerne mit allerlei Tipps und Ratschlägen entgegenkommen .lach. .. war wirklich ein netter Abend und es war toll Euch alle kennengelernt zu haben vielleicht bald auf eine nochmalige Ösi-Gast-Runde

Sonst scheine ich auch eine magische Aussendung auf Pferdeleute gehabt zu haben, Beran-Schülerinnen an der Klinik - die mich wahrhaftig mal über große Pferdeanlagen aufgeklärt haben - Ställe mit mehr wie 30-40 Pferden überfordern mich kleines Landmädchen ja schon in diesem Sinne danke für die netten Stunden mit Euch inner und außerklinisch dann kam ich noch über zwei Ecken an den neu zu eröffnenden Oliveria Stall - da bin ich gleich ordentlich grün geworden - wenn ich an meine einsamen zaghaften Versuche alleine Lektionen zu reiten denke aber gut, ich bin ja jetzt mobil, Never ist reitbar und jung - so weit weg von dem Gedanken bin ich ja gar nicht mehr. War aber sehr nett alle kennenzulernen und ich bin sicher im Rahmen unserer reiterlichen Taten werden wir wieder aufeinander stoßen

Klinisch, menschlich und sogar pferdisch war München wirklich eine tolle Zeit - wohin einen die Urologie doch so überall hinbringt! 

Zurück in Innsbruck war ich zuerst etwas unterfordert bezgl. städtischer Infrastruktur - wie schnell man sich doch umgewöhnen kann

Never zu sehen war .. umwerfend! Er hat sich auch mächtig ins Zeug gelegt möglichst alle Tricks gleichzeitig auszuführen und dabei noch anhänglich zu sein; ich wollte ein paar Bilder machen aber mehr wie Nüsternhaare oder ein Auge hätte nicht draufgepasst schön ihn wieder zu sehen

Jetzt werden wir mal wieder ein bisschen warm werden und dann besucht uns eine neue RL auf die ich mich schon freue und dann .. gehts auf Kurs. Leichtes Unwohlsein in der Magengegend. Hänger ist schon bestellt - diesmal geliehen noch, ich will nicht gleich alles auf einmal verschreien - am Ende funktioniert das mit Never gar nicht.    Wir werden sehen .. was uns der wohl arbeitsintensivste Sommer bringt bevor ich mich irgendwann dann ins 100%ige Arbeitsleben verabschiede.

Jaa - also da sind wir wieder - was ein Jahresstart

Zunächst hab ich einen netten Virus mit ins neue Jahr geschleppt der mich an den lernfreien Tagen nicht sonderlich verschont hat. Somit waren NeverAusritte eher mit Bedacht erfüllt als mit Erholung. Immerhin hatten wir gut Schnee und konnten dick eingepackt zumindest ein paar winterliche Ausritte gemeinsam erleben. Never war super - wir hatten sogar ein paar eigene Galoppsprünge auf Kommando dabei. Ich weiß zwar nicht mehr genau auf was er von den 3 Sachen die ich ihm angeboten reagiert hat aber eine wirds gewesen sein.  Ich war sonst nicht groß dahinter etwas besonderes zu machen oder erarbeiten - Hauptsache Lernpause genießen. In meiner intensivsten PräSIPalen Phase hat er sich dann laut meiner SB bestens alleine im Schnee amüsiert. Ich lass Euch einfach hier mal alleine mit Eindrücken .. und richtig richtig richtig tiefem Schnee.

.. und bald werden Christbaumkugeln sich in den Augen tausender Kinderaugenpaare funkelnd spiegeln.

Ja, dann bin ich jetzt wohl auch dran ..

.. danke Euch allen für das tolle Jahr, für die tollen gemeinsamen Erlebnisse und für jegliche Unterstützung. An meine SB für das schöne Never-Zuhause, an meine Schüler für das Aushalten meines Rededrangs über positiven Pferdeumgang (und für die leckeren Kekse und den guten Punsch ) und an alle Lehrenden für den tollen Input in unseren reitlichen Werdegang.

All jenen, denen das Pech heuer oft im Nacken gesessen ist wünsch ich mir ne Portion Glück, Erfolg und Gesundheit für das nächste Jahr.

Viel Entspannung und schöne grüne Weihnachtsausritte! Ich freue mich auf viele weitere spaßig-spannende Stunden mit Euch und Euren Vierbeinern.

Der Nikolaus hat mir heuer ganz lieb wohl ne Lungenentzündung vorbeigebracht Punkt zum 6.Dezember war ich sowas Ähnliches wie sterbenskrank - so hat es sicher jedenfalls angefühlt. Nunja, nach 2,5 Wochen Fieberschüben, Schüttelfrost und freiwilliger Bettruhe war ich am Wochendende doch endlich wieder beim Pferd - wenns es nicht so weit weg wäre, hätte ich durchaus jemanden verpflichtet mich mal zum Nase streicheln vorbei zu fahren

Ansonsten sind wir ja jetzt endlich richtig mobil  .. okey, das mit einem fixen eigenen Hänger muss ich mir wirklich nochmal durchrechnen - aber dann halt zumindest 2/3 mobil. Die Tatsache hab ich nicht unberührt lassen und so hab ich mich in meinem Fieberwahn gleich für etliche Kurse angemeldet gleich ein Sprung ins kalte Wasser. Mal sehen - beim Gedanken bin ich schon irgendwie nervös. Fahren, andere Autofahrer, fremde Pferde, Boxenhaltung über Nacht und dann soll ich UND er noch produktiv naja - wir werden sehen. Irgendwer von euch Lieben darf mich dann motivierend und launenausgleichend begleiten .lach.

Heute war es soweit, mit etwas Verspätung in der Terminplanung hatten wir heute unseren endgültigen Zahntermin

Ich hab ja nur Gutes tönen gehört, trotzdem war ich etwas gespannt - was bzw. wer denn da aus Belgien angereist kommt. Ich war bisschen zu spät und Mr. Zahn war mit meiner SB schon am Arbeiten - mit großer Elektroraspel und ohne Sedierung war er schon fast in der "sonst schwierigen" Stute drin verschwunden - mit einer Ruhe Gleich guter erster Eindruck .daumen hoch. Never fand das auch alles ganz toll und steckte seinen Kopf mit langem Hans in den Unterstand und zeigte gleich Zähnchen

Mit der Behandlung war ich sehr zufrieden - die letzte ist jetzt 1,5 Jahre her; es waren doch ordentlich Haken drin und sogar ein Stückchen übriggebliebener Wolfszahn er hat mich dann auch n paar Mal reingreifen lassen während wir uns auf deutsch, englisch, pferdisch und zeichentechnisch verständigt haben. Abgehalten wurde die ganze Prozedur mitten in der Herde in einem Unterstand, völlig problemlos. Never war ohne Sedierung so brav und nahm das alles recht locker so am Samstag Vormittag als er dann meinte er hole den Restwolfszahn schnell raus hab ich mal blöd geguggt - immerhin bleibt Zahnziehen.. halt Zahnziehen. Dann kommt ein modifiziertes schraubenzieherartiges Teil mit hohler Öffnung vorne ins Maul und ordentlich von unten draufgehämmert nachdem er sich ein paar Mal von unten mit ganzen Gewicht gegen den Schädelknochen meines Pferdes gestemmt hatte, hat er noch ordentlich eklig hin und her gezogen und raus war das Teil. Never war völlig unbeeindruckt - ich bin da kurz gestorben .. dann noch ein bisschen feilen es wurde immer nach ein paar Zügen händisch nachkontrolliert und gefühlt bis das alles nach 10 min erledigt war. Never losgelassen und nächster rangekommen.

Ich war sehr beeindruckt - von den Braven bis zu den sonst als Zahnarzttöter verschiedenen Pferden hat er alle komplett runterbekommen, durch irgendwas mystisch ausstrahlendes beruhigt und problemlos behandelt   eine alter Haflingerstute hat er hat behandelnd 5m rückwärts begleitet bis sie dann von unserem Spanier enomst kümmernden Beistand bekommen hat und alles wieder völlig im Grünen war. Unser Ataxiepferd lehnte rückwärts zunächst gegen die Unterstandwand und rutschte dann mit den Hinterläufen ein - wirklich ganz ruhig und langsam - und dann saß er. ALLE waren ne Sekunde lang verwundert - er nicht panisch oder unruhig, Ohren vor, guggte mit dem Maulspreißer in der Luft rum, beobachtete wie dem Zahnmann die Kinnlade runterfällt... aber sonst nichts, er saß halt. Und ja, davon folgen Fotos - wir hatten einen sehr lustigen, herzigen Vormittag am Stall.

Meine Meinung ergibt sehr gute Arbeit sowohl zahntechnisch als auch für das ganze Drumherum .. das gibt ne 1 mit *.

Nach einer Pause war ich noch ein wenig Quatschkram machen, Bergziege nimmt Form und Form an und ein bissl Halsringreiten. Klappt schon ganz gut, Schulter verschieben macht er ganz supertoll; bisschen huddelig vielleicht. Antraben tut er sowieso die ganze Zeit also müssen wir eindeutig viel an der Schritt und Stehkontrolle üben. Oja. Ich muss nicht unbedingt mehr aber eindeutiger mit meinem Gewicht arbeiten - das ist am Halsringreiten wirklich toll - es bleibt die reiterliche Wahrheit übrig.

Erstmal tut es mit nicht gut, solange Never-Pausen einzulegen.

Mein Knie ist hingegen meines Erachtens wieder einsatzfähig und hat sowohl Herbstgeländesprünge als auch Never-Ritt 1a standgehalten; werde mir wohl doch noch eine BoT Bandage zum Reiten zulegen

Letzte Woche war mein Hufbearbeiter im Lande - wir arbeiten da des Längen an den Rissen in den Vorderhufen .. mehr dazu hab ich mal im Huftagebuch vermerkt.

Tja - meine großen stundenlangen Schneerittpläne sind mittleweile auch wieder hinüber - meine diesige Abschlussprüfung lagert sich auf Februar statt Juli vor und somit sind die nächsten 2 Monate den Büchern verbucht aber gut .. irgendwann wird noch was Positives der Sache entspringen - der Moment in dem ich alle fertigen Bücher und Unterlagen schön als Deko in den Schrank verstauen kann verfrüht sich - und außerdem hab ich den Frühsommer dann frei.

Never ist zu dick die 437zigste. Meine SB bewegt ihn mittlerweile wöchentlich durch, rein auf Bewegung und Laufen orientiert aber irgendwie knacken wir die Wurst noch nicht. Ich tu mein Bestes - aber bitte bitte bitte lass uns 2015 nicht das Thema Equides Metabolisches Syndrom ins Auge fassen müssen

Wenn ich schon zwifellos so unbeweglich bin, habe ich in meiner "Reha"-Zeit Nevers Familie, nen Kurs und eine alte Reitfreundin besucht .. in den Lernpausen natürlich .  Nevers Vater ist ein Prachtstück ohne Ende, er ist mittlerweile 16 und hat sein hübsches Gesicht und den charmanten Goldblick zu 100% seinem Sohn vererbt; er ist natürlich top bewegt, viel gearbeitet und eingedeckt - hatte natürlich ein dementsprechend schönes Fell mit Megabemuskelung drunter Die Augen, die Nüsternregion und die Mähne hat er von seiner Mutter, die weißen Abzeichen auch; plus sie hat auch helle Hufe im Gegensatz zum Vater - sie hatte gerade ein Jungtier zum Abfohlen und war dementsprechend pinzig gegenüber Ihrer Umwelt aber trotzdem vom Charakter sehr .. vorwärtsgehend. Sehr entschlossen. Toll die Beiden, ganz zu Schweigen von Brüdern und Halbbrüdern - die können alle Springen freiwillig und unfrewillig - bei den Erzählungen wurde mir ganz anders. Jetzt hab ich zumindest ein bisschen Aufschluss drüber woher mein genetisches Goldstück ist.

Nunja .. und warum mein Kleiner so seine eigene Geschichte verzeichnet bekommen hat .. bleibt wohl unsereins; man muss ja nicht alles öffentlich machen - er war jedoch schon immer was besonderes

Gestern war ich das erste Mal seit Langem im Gelände - mit höchster Panikattacke, wie noch nie erlebt. Fixieren, Kopfschleudern, Buckeln (wirklich Buckeln leider, keine Spaßhupferln), Panik-Quietschen, Augen aufgerissen - das verwunderliche war, da war nichts. Also natürlich war da was, aber es war für mich nicht ersichtlich. Gar nicht. Es war von entspanntem Ausritt 1sec zu höchster Panikstufe 2sec: ich tippe auf entweder anderes Pferd (obwohl da würde ich eher jungendliches Nögel - "ich will aber jetzt DA hin" Verhalten erwarten) oder ein etwaig anderes totes Tier (da ist zwar nur Dorf wo er hingestiert hat - aber man weiß ja nie).

Ich hab jedenfall meiner Meinung nach 50% falsch gehandelt. Ich bin richtigerweise beim ersten Buckler sofort abgestiegen - wobei ich anmerke, dass ich von dem Gedanken "du darfst nicht absteigen, sonst macht er das immer wieder weil er glaubt, dass er damit durchkommt" überhaupt nichts halte.   Erstens bin ich überzeugt davon, dass mein Pferd zu 95% selbstständig entschieden mit mir arbeiten möchte - somit kommt es nicht zu so einem (gleich so übersteigertem) Verhalten und zweitens - wenn die Situation so schlimm für ihn ist, dass er solche Wesensveränderungen durchlebt, dann ist es meine alleinine Aufgabe, alles dafür zu tun ihn zu beruhigen und das geht bei ihm explizit von unten wo er mich und meiner Körperhaltung lesen kann (auch wenn er dadurch vlt unkontollierbarer wird von der Kraft her). Unabhängig davon kann ich und/oder er blöd fallen. Sobald ich unten war hab ich wenigstens die Chance gehabt die Richtung die wir anstreben wollen vorzugeben - was von oben gar nicht möglich war.

Variante 1 wäre meiner Meinung nach gewesen MICH in der Situation runterzubekommen, ihn dort vor Ort zu beruhigen und zu verstehen und dann vlt mit c/b soweit das überhaupt noch abrufbar war irgendwie mit Kopf tief und langsamen Schritt runterzuholen und heimzugehen. So würde ich das vermeintlich glaube ich auch mit anderen Pferden machen. In der Situation kam dann aber noch meine gut verarbeitete Angst ihm gegenüber hoch - wer uns länger kennt, weiß von was ich rede und ich hatte ein durchgehendes Kopfkino von: ich halte ihn - er will weg - er schlägt mit dem Kopf - ich halte ihn immernoch fest - er merkt, dass er nicht wegkommt und tritt nach mir, dass er letztendlich doch wegkommt. Wobei der Punkt, dass er mich wirklich tritt mein Befürchtester ist. In so einer Situation ist "Zügel lockerer lassen" - metaphorisch gesehen - und eben nicht 100% Gegenzug und konträren Zwang ausüben wahrscheinlich produktiver. Das hab ich aber nicht geschafft.

Ich hab Variante 2 gewählt. Ich bin abgestiegen, hab mich vor ihm hingestellt und als er panisch rumgequietscht hat seinen Kopf links und rechts in die Händeflächen genommen und ihn in einem sehr direkten Ton gesagt, dass er nicht sterben wird und wir jetzt heimgehen. Wie viel Sinn sowas hat - keine Ahnung, ich glaub es ist mehr Ordnung für mich als für ihn. Dann hab ich die Zügel genommen, recht streng - also nicht maulaufreißend - aber direkt unter seinem Maul war mein Faustschluss und ich hab in meiner Faust sein permanentes Kauen deutlich gespürt - also durchaus mit strengem Kontakt. Ich glaube das war am Anfang hilfreich (für mich sowieso - á la "ich hab ihn") und für ihn war der deutlich spürbare Kontakt vielleicht was, an dem er sich orientieren konnte. Ich war dann zwar durchgehend nett und höflich - aber sehr konsequent in meinem Gehen und mit meiner Stimme, immer laut, deutlich und staight forward. Alles kein Drama, es wird niemand sterben. So hab ich mich zwar innerlich ganz und gar nicht gefühlt, aber ich hab es wirklich geschafft, dass so rüberzubringen und so haben wir die Situation letztendlich bewältigt. Er war zwar bis ganz zum Stall heim sehr hibbelig, am Quietschen, weißes in den Augen sichtbar, Nüstern aufgeblasen aber es wurde stetig ansatzweise besser. Da ist mein Kritikpunkt an mich - so strenger Zügelkontakt - also wirklich die geschlossene Faust unter dem Kinn mit der Haltung "wir gehen jetzt DAlang" - war wahrscheinlich nicht durchgehend nötig. Glaube zwar nicht, dass ich ihm wirklich weh getan habe, aber die Geste wäre nur ganz am Anfang aus der ersten Akutsituation nötig gewesen meines Erachtens. Danach eher ein Impulskontakt zu seinem Komfort, dass noch wer "da" ist aber da hätte ich sicher mehr mit Stimme und eigener Haltung arbeiten können, statt wie versteinert einfach heimzumarschieren .. 

.. wie hättet ihr das gelöst?

.. aber gut, es ist sowie es ist und nächstes Mal weiß ich, dass er durchaus händelbar ist und ich etwas mehr Spielraum in der Situation habe. Zudem ist meine Angst vor ihm und solchen Situationen VIEL besser geworden.

.. wir sind jetzt richtig ein Team, dass Aufgaben gemeinsam bewältigt. Mal ist er die leitende Hand, mal ich. Total wunderbares Gefühl.

Am Sonntag war ich spät dran - nicht von ungefähr weil ich die nächsten Tage auf jeden Fall kniereittechnisch recht ausgeknockt sein werde . Dabei hab ich auch noch vergessen, dass wir ja Zeitumstellung hatten und ich somit ne Stunde früher daheim sein musste - weil es ja dunkel wird. Ich war dann am Stall und hatte Never so schnell wie noch nie gesattelt, gehufschuht und weg waren wir. Never hatte glaube ich ziemlichen Respekt vor der Situation - ich war zwar nicht streng - aber halt gscheid flott; er selbst war nur versteinert brav (zu brav für meinen Geschmack) und hat sich kaum bewegt. Hufschuhe fast selber angezogen, Gebiss fast runtergeschluckt und nach dem Fertigmachen sich cm-genau zum Stockerl gestellt, und gleich Richtung Straße losgegangen, ohne zögern. Sehr schräg. Ich glaub ja er fällt bei solchen "strengen" Situationen in so eine "ich muss unbedingt 100% parieren" Trance - und ich muss sagen mir gefällt es nicht. Er steigert sich dann in alles hinein und wenn ich ihn mal korrigieren muss (Hinterteil rumschieben, Fuß von XYZ runternehmen - in normalem Umgang) dann nimmt er mir das richtig übel. Dabei will ich das doch gar nicht er ist mittlerweile echt druckempfindlich geworden, die Grenze zwischen ich korrigiere und ich muss schimpfen ist sehr dünn. Eben, sobald ich rein von meinem "Dasein" strenger werde - sei es auch nur durch Zeitdruck - wird er regelrecht depressiv.

Am Weg war er dann recht fluffig, wollte immer antraben und dann wollten wir einen bisschen abgekürzten Weg gehen in den Wald. Dann war der Weg gesperrt da war einfach ein dicker 3 spänniger Stacheldrahtzaun. Gut, umgedreht - wieder fast heim und in die andere Richtung weg, diesmal einen neuen Weg. Zuerst ein Stück an der Straße entlang - da waren viele Baugeräte, die kennen wir ja dank unseres Stallbesitzers aber da war auch oranges Blinklicht das war ein Problem. Gefühlte 10min später und unter Beobachtung der nächstgelegenen Hausbesitzer die alle begeistert zugesehen haben was der Hafihintern da mitten auf der Dorfstraße macht haben wir die Gefahr aber passiert. Nächstes Problem - wir trödeln so locker auf nem neuen Weg dahin und plötzlich wiehern PANIK meinerseits - das ist eine Situation, in der ich ihm 0.001% Vertraue. Ich bin versteinert während er die 3 Dorfhuzulen tänzlend und unter enormem Geschrei begutachtete. Er war dann letztendlich sehr brav und ich hab ihn mit Zwickschenkeln (danach hatte ich nen Krampf ) und permanentem "gehen! komm wir gehen weiter! immer gerade gehen." und "ruuhig. nicht so schnell. langsam!" irgendwie an denen vorbeigebracht. Ich muss nochmal gut überlegen ob ich das nochmal mache - muss ich aber irgendwann wohl oder übel weil dorthin einfach ein großes Ausreitstückchen liegt.

.. allerdings hab ich so den ersten Schritt spontan gemeistert und meine gefürchtete Begegnung mit fremden Pferd ist nur halb so schlimm verlaufen.

Wir waren dann schnell wieder daheim, hatten aber ein gutes Stück im Wald neben dem Dorf erkundet - irgendwann mal möcht ich einfach so locker ohne Gedanken mitten durchs Dorf auf der Straße heimreiten. Wie im Film

Es gibt viel zum Freuen ..

Wir verkünden vollständig normalisierte Leberwerte!

...

Erster Geländegalopp

.. ich hab es bei meinem Pferd wiedermal nicht zusammengebracht es so auszubilden wie ich es es jedem raten und auch sonst tun würde. Galopp war sowieso nicht auf meinem Zielplan ganz oben und auf dem eingezäunten Platz ist ein Gefälle, das findet Herr Blond total uncool um sich richtig auszubalancieren; der obere große Platz ist noch nicht eingezäunt und mein Mut hat es noch nicht geschafft sich dort mit Galoppversuchen zu befassen und ja - ohne Vorarbeit vom Boden aus ists halt schwer im Gelände nen Galoppknopf zu finden. Sicher, wenn er mal Kondition hat und es milde bergauf geht, er gescheid kräftig trabt und man dann schön motiviert mit Stimme und Gewicht, leichter Sitz und bisschen treiben (obwohl ich das tunlichst vermieden habe - ich habs dennoch probiert) sollts dann auch so fluppen. Hats aber nicht. Gerte mal mitgenommen und angetippt, alle bandbreiten abgearbeitet - keine Chance. Ich zumindest nicht. Dazu kommt, dann wenn ich mich knietechnisch mit leichtem Sitz anstrenge geht mein Knie irgendwann flöten und damit der Sitz und die vermeintliche Hilfe und .. alles wieder zurück in den Schritt. Galopp hinten angestellt.

So .. aber eines Tages.

Ausreiten mit meiner SB. Ganz spontan.

Vermeintlich "kleine" Runde geplant und dann waren wir schon am Weg .. Never hat wie üblich seine vom Stall-weggeh-Startschwierigkeiten; weiteres Thema mit dem ich mich nochmal ausgiebiger befassen sollte Die übliche Runde die wir vor 6 Monaten zunächst gerade mal im Schritt unter höchsten O² Versorgungsproblemen geschafft haben konnten wir problemlos hochtraben. Meine SB war natürlich viel schneller und flotter ... aber ihr Pferd ist auch ein Araber und hat viel längere Beine. Mhm.

Sie ist dann auch wie üblich mal ein Stückchen vorgaloppiert und wir hinterhergehechtet .. wir sind dann auf eine Jochhöhe rauf, wobei das letzte Stückchen etwas seichter war und als Araberpferd vorne angaloppiert - ein Galoppsprung - danach war aber auch wieder Schluss. Immerhin ist er dabei auch fast mit nem Schlenkerer nach links umgekippt der gute Mann(so hat es sich jedenfalls angefühlt).. nachdem sich mein Knie von einem kurzen vertikalen Stoßtrauma erholt hat hab ich ihn ausführlichst gelobt und mir überlegt wie ich in DIESE Bewegung noch ein vorausgehendes Signal einbauen kann.

Dann gings mal ein Stücki runter und dann wieder zurück bergauf - nicht zu steil - Araberpferdchen galoppiert wieder fluffig davon und verschwindet als weißer Punkt im Waldhorizont.

Tja, dann hab ich überlegt, Gewichtshilfe, leichter Sitz, Stoßgebete zum Knie und abgewartet. Irgendwann mal irgendein Stimmsignal gegeben (ich glaub es war "gemma iaz amoi" ) , mich etwas angespannt und dann war er da - unser erster Galopp.

Fühlt sich gut an - nur .. anders.

Er wird zunächst mal um die Hälfte kürzer, dann brettert er mit aller Wucht alle 4 Beine in den Waldboden und bewegt sich dabei aber mehr nach oben als nach vorne. Es hatte ehrlichgesagt was von einer Nähmaschine deren Nadel zu schwach ist für das kommende Material und sie auf der Stelle in sich hineinarbeitet. Never galoppierte aber, weit sogar, bis ganz rauf wieder. Ich hab ihn zwar nicht getrieben - aber doch.. sagen wir .. stimmlich motiviert. Oben angekommen war mein Knie nur noch am schlottern und ich hab schon gespürt wie sich ein toller Erguss bildet - aber das war es wert. Meine SB meinte nur unbeeindruckt "ich sei im Gesicht gut durchblutet"  . Ich hab mich allerdings auch nach den 10sec Galopp auch gefühlt wie nach einem Halbmarathon; ich spring lange Geländeparcours oder bin auf Distanzen gengangen - aber so geliefert war ich selten.

Never war danach noch voll motiviert er wollte das letzte Stücki aufwärts nochmal loslegen; total toll wenn das Pferd unter dir richtig "greift" und motiviert "anzieht" - hat durchaus Ähnlichkeit mit meinem Auto.

Ich hoff es hat ihm auch Spaß gemacht

Ich muss mich auch nochmal bei meiner SB bedanken  für die ganzen Mühen der Ausritte mit uns beiden Schnarchnasen und die tolle anhaltende Motivation zu jeder Jahreszeit

Total toll - er war so brav und so motiviert.

Mein Never halt ...

Ich habe es getan - ich werde spontan.

Heute hatten wir .trommelwirbel. unsere zweite hochpersönliche Unterrichtsstunde. Ich werde jetzt nicht mehr mitzählen musste nur nochmal anmerken wie toll ich das finde Leute zu finden, die zu uns kommen. Ich hab Branderup zwar nie live gesehen, kenne aber Leute die nach seiner Art reiten und habe seine Bücher gelesen; trotzdem ist sein Ausbildungsprizip doch wieder ganz anders - wenn auch zum gleichen Ziel führend.

Ich habe wiedermal jemanden mit chiemgauer Wurzeln rekrutiert und wir haben erstmal nur ausgiebig - dann haben wir uns noch ein paar kleinen Handarbeits-Übungen versucht. Das BB-System ist viel vorderlastiger aufgebaut, wobei ich mit vorderlastig nicht die Vorhand meine, sondern "vorarbeitslastig". Viel Arbeit im Stand anfangs, viel Arbeit im langsamen Schritt und sehr untertourig bevor es in den Sattel oder gar in höhere Gangarten geht. Ganz krasser Unterschied zu dem Equitation-angelehnten andalusischen Reitlehrer früher diesen Sommer.

Zunächst haben wir etwas an der Durchlässigkeit im Stehen probiert, dann an lockerer Stellung an der Hand am Zirkel und an der Bande. Klingt simpel - war es nicht.

Ich hab mir vorgenommen völlig unvoreingenommen in das Neue zu gehen und musste richtig richtig viel denken. Rückwärts vor dem Pferd gehen statt von anderen Ausbildern seitwärts gepriesen (dann noch nen schönen Kreis zu laufen hat mich schon überfordert ) aber letztenendes hatte ich die Idee herausen. Ich fand die Änderung und den Input erfrischend; ich hatte ganz andere Sichtweisen und Schwerpunkte, die wir sonst gar nicht so verfolgt haben; aber die Würze liegt eindeutig in der Langsamkeit. Never machte anfangs nett mit; allerdings hab ich die ganze Stunde sehr wenig geclickt bei trotzdem sehr viel Neuem und irgendwann war er: nö!

Ich werde die Sachen auf jeden Fall einbauen und weiter verfolgen; allerdings kann Never gar nicht mit dem untertourigen umgehen - ich muss das etwas geschickter verpacken zwischen Spaßkram, Zirzensik und v/a reiten - sonst wird das nichts mit der Zeit werden sich die Einheiten sicher ausdehnen lassen und er hat sicher allgemein auch schnell den Dreh herausen.

Spannend, ein ganz anderes System - ganz anders - das eigentlich das gleiche Ziel vor Augen hat wie viele andere Ausbilder. Klar, es gibt das klassiche "ich-suche-mir-das-zusammen-was-zu-uns-passt" .. aber ganz ehrlich; bei uns wäre das dann Chaos. Wir bzw. ich brauchen schon eine klare Linie und ein Hauptsystem nach dem ich mich orientiere - sonst kann ich keine Disziplin der Ausführung ausüben  aber da ich bezüglich Handarbeit sowieso noch keine Linie hatte passt das Ganze im Moment ganz gut in unser Programm.

Jup, jetzt ist der Sommer fast vorbei, mal sehen was der sonst so verlässliche goldene Herbst noch bringt. deshalb nur als kurze Zusammenfassung - ich versuche ja meist in der Gegenwart zu bleiben .. eine Sommer-Übersicht.

Noch vor meinem Englandaufenthalt hatten wir Besuch von einer Chiropraktikerin (ich hoffe ich darf hier verlinken: http://sunnysideofmylife.blogspot.co.at) - ich dachte mir gut 6 Monate unterm Sattel, keine Anfangsunsicherheiten mehr - kann man doch mal draufschauen lassen wie es denn chiropraktisch nach dem Reitstart so aussieht.

Zunächst glaub ich will Never auch so ein Draufsteh-Rückenknet-Block-Ding haben, sei es zum Draufsteigen oder zum drauf Rumkauen. Bezüglich Sattel, Zaumzeug, Kappzaum und Longierarbeit kam prinzipiell mal gutes positives Feedback - wir sind auf dem richtigen Weg. Spannend war, dass trotz besserer rechter Hand die linke Seite viel schlechter "beinander" war Ich kenn mich jetzt nicht außerordentlich gut mit den Fachausdrücken aus aber gerade die Schulter und auch vorne raus war links um einiges schlechter/verhärteter vorgefunden. Theoretisch müsste er aus der Arbeit heraus links viel besser "gedehnt" und weicher sein; aber es ergab sich genau umgekehrt. Nunja, da wir der Sache nicht so ganz auf den Grund gekommen sind arbeite ich trotzdem beide Seiten gleichbelastend weiter, dazu habe ich einige Handkniffe und Tipps bekommen - die ich selber umsetzen kann

Wir brauchen eindeutig ein hafi-starkes Podest und dann können wir diesmal sogar mit therapeutischem-Schulter-lösen-Hintergrund viele neue Übungen erarbeiten. Ich habe jedenfalls grünes Licht bekommen mit ihm mit engen Wendungen und auf dem Weg auf dem wir sind weiterzuarbeiten

Danach haben wir natürlich noch ein bisschen und ich wurde nochmals dezent drauf hingewiesen, dass mein Pferd zu dick ist .. und was für Gefahren daraus resultieren können. Eigenes schwieriges Thema. Entweder mir baut jemand einen tollen Stall in die Nähe von Innsbruck oder ich werde einen Benzin-Ausreit-potentiellen-Diätgruppen Plan entwickeln müssen.

... und weil die liebe Caro auch Tierärztin ist hab ich gleich ein Blutbild anzapfen lassen (er ist SO brav er hat nicht mal ein Ohr bewegt) - ich konnte es doch nicht lassen zu wissen wie die Leberwerte sich entwickelt haben. Jetzt muss ich nur noch warten ...

Ich hätte niemals gedacht, dass wir sowas überhaupt zustande bringen - und erst recht nicht so kurzfristig. Aber von vorne..

Ein langjähriger Schüler des mittlerweile leider verstorbenen JC Dysli hatte sich in Tirol für ein paar Kurse niedergelassen. Ich bin ja noch unmobil, also hab ich gedacht ich hör mich dann einfach um wie es so war - und 1 Tag später hatte ich gebuchten Einzelunterricht auf MEINEM Pferd in MEINEM Stall.

Natürlich hatte und habe ich meinen Plan was seine Ausbildung anbelangt, aber  alleine länger reiten und vor allem länger alleine ausbilden - schwierig. Man hat einfach so viele Ecken und eingearbeitete Dinge denen man sich gar nicht bewusst werden kann oder manchmal vielleicht auch gar nicht bewusst werden will.. ich war jedenfalls seeehr glücklich, dass endlich jemand den Weg zu uns findet und mir wirklich mal sagt was Sache ist, was gut ist, was schlecht ist und wie ich weitermache(n kann).

Alles im Allem wurde nach der altkalifornischen Reitweise unterrichtet, die sich ja mit dem Altbarocken sowohl franzöisch als auch mit teilweise mit Baucher deckt. Die Tatsache hat mich dann noch glücklicher gemacht weil wenn jemand mit "Leichtigkeit" in franz. als "Légèrté" und Harmonie mit leichten Hilfen wirbt, heißt das noch lange (!) nicht - dass das so umgesetzt wird. Das Wort Légèrte ist nunmal mittleweile ein Kassenschlager und "altklassisch" reiten ist mittlerweile voll im Trend, grad dass der Turniersport noch nicht damit wirbt. 

Naja - nun mal zum Wichtigen des Tages:

Ich war auch die letzten Tage sehr fleißig, jeden Tag am Platz (ich bin nun übrigens stolze Besitzerin eines knatschpinken Wachsregenmantels, ein Erbstück der Reitergenerationen .lach.), auch bei Regen. Nicht weil ich jetzt noch alles in 3 Tagen lernen muss um dann nicht dumm dazustehen sondern weil eine Stunde 60min geht und ich ihn doch davor mal annährernd die Zeit an dem Platz reiten wollte, zudem habe ich das Clickern etwas ausetabliert. Ich befürworte das Clickern beim Reiten sehr - aber im Unterricht wenn dann wieder was erklärt wird und dann soll man das versuchen und dann hier und überall; ich kenn mich und ich komme am Ende dann nicht mehr mit und Pferd kennt sich nicht aus und ja - wäre chaosbegünstigend. Also habe ich die Tage davor versucht viel mit Lob und Pausen zu arbeiten um das heute etwas "verständlicher" für ihn zu machen ... hat sehr gut geklappt .stolz bin. er war ganz ganz ganz supertoll brav und fleißig und nur toll.

Zuerst wurde mal nach dem Sattel geguggt - passt gut, ich sitze gut, Schwerpunkt passt (da war ich schon sehr stolz auf mich das überhaupt hinbekommen zu haben .lach.) er sollte nur nicht viel dicker werden .hust.

Das Gebiss hat er ein Loch länger gestellt und dann gleich eine dicker Baucher-Theorie Einheit nachgeschoben. Ansonsten ist mein Gebiss anscheinend sehr gut, er hat mehrmals betont dass ich da eine super Entscheidung getroffen habe .schweiß von stirn wisch. und dann hat er im Stand einfach nur die Biegsamkeit und Stellungsfähigkeit getestet. Mein Pferd ist anscheinend wie ein Flummiball. Geschmeidig biegsam und stellfähig. Wir hätten da supertolle Arbeit geleistet. Da waren wir beide gleich 10cm größer.

Dann sollte ich vorreiten wie ich eine Stunde beginne, was ich prinzipiell mache und wie ich etwas aufbau - einfach vorführen. Ich sags euch, wenn man 6 Jahre lang im Untergrund sein Pferd ausbildet und dann sitzen da mehrere fremde Leute die sich auskennen und die sich das Resultat anschauen - und ich weis wie fies die Reiterwelt denken kann - das ist wie ein filetierter Hering am Silbertablett. Ohne Petersilienkartoffel.

Somit waren dann meine Problemstellen ganz schnell ans helle Licht gebracht

ich bin zu unsicher, ich bin zu unklar in meiner Hilfengebung, er ist ganz unsicher sobald die Hilfengebung flöten geht - kompensiert das aber recht gut, dass es nicht sonderlich auffällt und einfach in "ich mache immer und es geht nichts weiter" endet und ich bin die einzige die sich einbildet er ist nicht biegsam, ich sag ihm einfach nur nicht wohin er gehen soll.

Außerdem habe ich ein eindeutiges Handicap, dass meine Knie-Hüftebene instabil ist - vor allem links. Ich habs mir eh schon gedacht. Jedenfalls führt das zu der Erklärung unseres ersten Problems: bei Gewichtshilfen arbeitet mein Knie mit und zwickt ein, Pferd geht nicht vorwärts weil ich gleichzeitig zwicke/bremse. Wenn ich das Tempo über den Schenkel kontrolliere dann kippt mein Becken mit und als Ausgleichsbewegung gehen meine Hände einen Millimeter hoch (das muss wirklich ein Millimeter sein .staun.) - also ich treibe und bremse und Pferd steht. Eigentlich total toll weil das ja nur beweist wie feinfühig er ist - aber führt dann durch "vor und zurück" gleichzeitig dazu, das er sich extrem verkürzt. Der Hals geht auf 50% zusammen .. das merk ich auch weil ich dann immer Zügel nachfassen muss, er spannt den Bauch komplett an und wird einfach im Stand ingesamt um ein Drittel kürzer.

Zwei Lösungsangebote: aus dem verkürzten Stand wieder rauskommen, möglichst bevor er sich verkürzt, indem ich einfach eine Hand öffne und ihn seitlich in einem breiten Winkel vorwärts schicke. Also aus dem Gleichgewicht raus und nur mal weg. Funktioniert super und eigentlich fast ohne Einwirkung - so leicht kanns sein. Dann habe ich aber immernoch das Problem immer wieder in die Situaiton zu kommen. Dann wurde mein Kleiner auf Sporenempfindlichkeit getestet und dann sollte ich es mit denen versuchen. Da wäre ich glatt vom Pferd gekippt.

Naja, ich reite sowieso nur im Impuls; und dadurch, dass ich bei Sporen (Voraussetzung sind lange die nahe am Pferd liegen, keine kleinen Pieksspikes - aber ich wurde was anderes wie Schwanenhalssporen sowieso bei keinem Pferd verwenden .kopfschüttel.) jetzt bei Schenkelhilfen vorwärts oder später seitwärts, natürlich mein Bein und somit meine Knie-Hüftebene viel weniger verändere; sollte ich zwar genauso "impulsartig" aber nicht mehr so unruhig reiten können. Ich etwas skeptisch.

Hat aber funktioniert. 1A. Wir hatten gar kein Problem mehr mit Tempounterschieden weil ich in meiner Position nach dem Impuls einfach verweilt bin. Genauso bei Schulterverschiebungen, mein rechtes Knie hat bei einer vorderen Schenkelhilfe immer eingedreht und somit bin ich in der Hüfte abgeknickt, Gewicht falsch, Schulter schief. Hmm, fragt sich nur ob das alles so rein auf diese Instabilität zu schieben ist? Naja, jedenfalls stimme ich ihm in dem Punkt zu, dass man mit langen hohen Sporen sicher sein Bein mechanisch an sich weniger bewegen muss und es somit nicht viel "Unruhe" gibt. Sogesehen werde ich das weiterführen. Gerade zum "Klarmachen" was ich möchte - klare Hilfengebung ohne Wischwasch, wenn er die Lektion kennt und weis was ich möchte, sollte das meiner Meinung nach auch mit ein bisschen "Unklarheit" ausführbar sein. Wie gesagt, da stimme ich ihm aber zu, dass ich es alleine so etwas leichter haben werden ihm etwas "klar" beizubringen. So als Idee, wann, wieviel und bei was kann ich mir ja selber zusammenstöpseln.

Das nächste Thema was anhalten - funktioniert problemlos. Po anspannen und Never steht. Höchstens, dass ich ein "Olá" (das hab ich Frankreich gelernt - obwohl es spanisch ist .. funktioniert bei uns 10000mal besser wie "haaalt" oder "brrr") brauche. Selten. Da kann ich langsam guggen, dass er geschlossen stehen bleibt.

Sonst gings groß einfach um einen Plan für das nächste halbe Jahr, vorne ist er biegsam wie ein Flummiball, nächstes Ziel ist die Schulter. Genauso biegsam machen. Dazu gabs viele Übungen, durch die Bank auch mit Sporen in unserer Konstellation besser verständigbar. Glaube der Punkt wird bei uns dauern, vor allem mit so wenig Übungszeit ingesamt. Aber - der Hals und das Genick ist schon geschmeidig, jetzt schaff ich die Schulter auch.

Hinterhand bleibt deweil mal Hinterhand, die folgt jetzt mal mit und aktivieren und im Form halten kann ich die vom Boden aus. Mein Pferd tritt wunderbar unter, auch wenn meine Hilfenrichtungsgebung noch so patschert war. Mein Held. Für dieses kompensieren und mitmachen und motiviert sein bin ich ihm sowas von dankbar. Er weis es ja meist auch nicht besser und macht halt nur..

Mein großes Problem ist meine Sorge etwas zu tun, dass ihm entweder wehtut - obwohl ich das mittlerweile körperlich völlig ausschliessen kann - psychisch oder das er mich nicht versteht und sich deswegen stresst. Und genau das ist das einzige, dass ihm wehtut und ihn stresst. Ich weis das auch, ich gebe es nur einfach nicht zu weil ich selber nicht anders "tun" kann und statt mich mich was Neuem - was NOCH unsichererm zu beschäftigen - bleib ich liebe mit vermeindlich weniger Kollateralschaden beim Alten. Ich lüge mich also selbst mit gutem Gedanken in meine Unglücksituation. Und eigentlich weis ich es auch.

Jetzt hats mir wer ins Gesicht gesagt .augen zumach. sowas ist keine angenehme Erfahrung.

Klare Signale geben und sich/dem Pferd was zutrauen und dabei das Risiko eingehen, dass er mal was nicht versteht - ist für ihn trotzdem um Welten angenehmer. Ich habs dann selbst vorgeführt bekommen. Dabei rede ich jetzt nicht von "setz dich hin, hau ihm die Sporen rein und lass ihn laufen bis er XYZ macht" (das war ja keine klitzekleine Befürchtung meinerseits). Und wie ein Wunder wird durch klarere Hilfengebung auch sein Signal an mich "ich checks nicht" deutlicher. Sagen wir erkennbarer. Dann Stop, Signal klarer machen, diszipliniert mit sich selbst sein und nochmal erklären. Sicher hat jeder seine +/- Grenzen mit etwas geht leicht von der Hand und andere Sachen brauchen mehr Durchgriff und mal ein Zähnezusammenbeißen von beiden Seiten.

Ja, ich hab viel gelernt. Ich bin vor allem nicht mehr so verkrampft und klarer geworden. Never hat sich am Ende meines Erachtens wohler gefühlt. Und ich glaube ich habe ein paar wichtige Aussagen verstanden ..

.. mein Pferd kann durch zuvorkommendes Exterieur und bissi geschicktes Mitmachen schon mehr als ich ihm aktiv beigebracht habe.

.. er ist stockbrav und macht eigentlich ausnahmslos nur das was ich ihm sage, unsere Sackgassen sind meine richtig ausgeführten falschen Angaben.

.. klare Linien und Disziplin (wir schauen den Hahn der da schläft nicht bei jeder Runde interessiert an) sind zwar in dem Moment für mich sehr unangenehm, resultieren jedoch in mehr Aufmerksamkeit seinerseits, somit klarerer Hilfengebung die ankommt und er ist am Ende zufriedener weil er seine Sache toll ausführt und sein c/b bekommt, statt 5 Runden kein c/b zu bekommen und eigentlich auch nicht wissen was er eigentlich tun soll.

.. er geht auf meine Anforderungen ein obwohl ich eigentlich Signale setze und aussende, die alles andere als (hartes Wort, verwende ich nicht gerne) "respektvolles" Verhalten mir gegenüber mit sich ziehen würden (da spielt das clickern sicher eine Rolle, weiß nicht wie das mit einem Nicht-Clicker Pferd wäre)

Ja - somit glaub ich ist mit mein Pferd in einigen Sachen voraus. Ich bin in der "vorsicht" "krank" "Ausbildung ist heilig" Schiene ein wenig stecken geblieben während Never schon in die nächste Stufe aufgestiegen ist.

Dafür habe ich so viel Lob bekommen wie glaub ich noch nie zuvor, den Punkt muss ich mal verdauen.

Ich bin gespannt was das uns jetzt bringt. Ich bin jedenfalls sehr sehr froh, jemand da gehabt zu haben und fand den Unterricht super und sehr einleuchtend.Viel Input für die nächsten Wochen/Monate.

Genaue Übungen werde ich sowieso mit der Zeit in den Alltag einbauen, auf die gehe ich hier jetzt nicht explizit ein.

Danke auch an meine tollen SB ohne die Reiteinlage im Frühjahr, den ordentlichen Tritt zum Losreiten, den tollen Platz und die Haltungsbedingungen wäre das alles nicht möglich gewesen.

Ich bin jedenfalls 10cm größer geworden heute, Never war glaub ich auch mal auf guttuendem Terrain. Hilft meiner Verliebheit ihn Ihn jetzt nicht sonderlich viel weiter

.. er ist nämlich absolut .. wunderbar, mein kleiner Never.

Prüfung geschafft

und mitten in den Sommer hinein geplumst.

Zwischen Prüfung und Urlaub habe ich nichts außerordentliches getan. Never glaub ich auch nicht. Er hat brave 6 Wochen fast ohne mich ausgeharrt und wir waren nur ein bisschen locker ausreiten und Zweisamkeit genießen - also ICH hab die Zweisamkeit genossen, er schien relativ unbeeindruckt.

Er hat diesmal fast nicht vergessen, ich hatte ein wenig Sorge, dass auch ausreiten und am Platz die Hilfengebnug zumindest etwas eingerostet ist, weil das Ganze ja doch relativ frisches Wissen für ihn aus dem Februar ist. Klappte aber 1a

An der Hand haben wir unsere ersten Galoppsprünge kontrolliert und gefasst in den Boden gesetzt. Er hat ja doch die Angewohnheit immer schneller und schneller zu werden an der Longe - ich kämpfe immer wieder mit c/b auf leichtestes Reagieren zum Langsamerwerden - aber manchmal legt es einen Schalter um und er reagiert auf nichts mehr und läuft bis ich mich halt wirklich VOR ihn hinstell und aus seiner Trance hol. Der Gedanke war dann, dass wenn ich mehr Handlungs-, bzw Beschäftigungsspielraum mit Tempo nach oben habe - gesetzt und kontrolliert - dann kann ich ihn vielleicht etwas aus seinem Kreiseln heben.

Also schöner lockerer Trab an der Longe, Dehnungshaltung und in seinem Lieblingstempoeck - Stimmsignal und aufmunternd mithüpfen.

Die ersten Male hab ich die Fahrgerte als Anklang neben ihm nach vorne gezogen. Wichtig ist, wie beim Reiten, auf alle Fälle vorher schön gestellt zu sein, das innere Hinterbein ein paar Runden davor schon aufgemuntert mehr aufzunehmen und die Lastabnahme in der Schulter habe ich über das Vorwärts-abwärts und in schöner Stellung veranlasst. Hat glaub ich ganz gut gereicht fürs Erste. Naja, die ersten Male hat er einfach losgebuckelt wie ein Hering an er Luft - auch komplett ohne Fahrgerte. Tippe auf Balance und Frust weil nicht-verstehen-was-ich-will. Ich habe dann immer versucht genau den Punkt zwischen Lastaufnahme und Antreten und Buckeln zu clicken. Sehr schwer .schwitz. Manchmal hab ich einen Buckler erwischt, manchmal einfach nur einen schnelle Trabbeschleunigung.

Dann hats aber gereicht - ich bin selbst aus tiefster Kniebeuge angehüpft .autsch. und dann ist er sogar schön auf dem inneren Hinterbein angesprungen. Sprünglein. Da kam dann vor lauter Erstaunen der Click zu spät .. .. nämlich erst als er wieder stand.

Mein Fehler, er war aber sehr brav - eher hoch als weit - passt mir aber ganz gut so, das Weit ist leichter rauszuholen später sobald er die Balance hat; besser wie ein flacher Renngalopp. Glaube daraus können wir was machen.

Dann habs c/b geschrotetes Johanniskrautbrot en masse, ein kleines Stücki Banane und viiiiel Kraulen an seiner Lieblingsstelle. Ich hoch entzückt.

Wir waren dann eigentlich schon fertig, damit wollt ich es gut sein lassen. So wie ich früher das Gebiss angesehen habe, vor allem beim eigenen Pferd, seh ich jetzt den Galopp an .lach. heilig, unantastbar und zerbrechlich.

Mal sehen wo uns das hinführt - jetzt ist erstmal Urlaub angesagt, die Insel ruft.

Ich hab gewusst, dass es passieren würde....
.. Punkt ab Freitag in der Früh bekomm ich Post von meiner SB, dass mein geliebter Herr Pferd OHNE Korb rumläuft.

.. und ich hatte am Vorabend noch etwas nicht verstellt, aber bei einem Gurt einen Verschluss "geradegerichtet". Das wird wohl vielleicht die Untat gewesen sein - glaub ich zwar nicht 100%, vielleicht auch nur Zufall.

Egal - jedenfalls war Lernen die nächste Stunde nicht möglich ...

... wenn er draußen hat den runterzubekommen?

... wenn es das war mit der unproblematischen Weidelösung?

Ich hatte im letzten Beitrag vergessen zu erwähnen, dass wir 17cm Bauchumfang und circa 20kg Gewicht verloren haben? und dass wir trotz keinem Zusatzfutter kein Kotwasser und keinen Durchfall haben?

.. und dann war die Seifenblase weg. Damn!

Dann wieder eine Nachricht am Samstag, dass er abends gleichmal nach dem Rauslassen wieder ohne Korb rumläuft.

Panik, Prüfung, keine Zeit, Fettlipide wandern ungehemmt in Massen und ohne Barriere in mein Pferd ohne Chance einer Gegenwehr - begraben seien wir in unendlichen sich rächenden Zellen auf dem Weg des Rückschlages in den Bauch.

Naja, ok - so schlimm war es nicht. Ich werde wohl die nächsten Tage rausfahren müssen und basteln müssen - so schnell lasse ich die 80€ nicht schwinden .hmpf.

Meine SB hat mich heute Abend nochmal informiert - ihr Kind ist in die weiten der Weide entsprungen um heroisch meinen Korb kaputt aufzufinden .schlechtes gewissen schlechtes gewissen. - und dann haben sie das Teil vorübergehend geflickt.

Das Gurtband unten um die Ganaschen rum ist weg - wie auch immer - und eine Stelle drunter aufgescheuert. Ich hab keine Ahnung ob willentlich dran gerieben oder hängengeblieben - tippe aber doch auf eine entschiedenes Vorgehen seinerseits, weil es ja doch 2 Tage hintereinander war.

Anscheinend hält das Provisorium derweilen, mal sehen wie es morgen aussieht. Mein Stall-Dankekorb für 2014 wird irgendwie immer größer..

Vielleicht kann man das Teil irgendwie an ein Halfter befestigen? .. hmmm.

Tolles Timing hat er sich jedenfalls wieder ausgesucht.

.hemhem.

Ich darf feierlich bekanntgeben, dass ich heute das erste Mal auf unserem neuen Platz geritten bin.

Nicht nur auf unserem Platz - auf einem Platz (ohne Unregelmäßigkeiten und Pfützen und mit langen Graden für den Herren .aufverdreh.) überhaupt - in Innsbruck waren wir noch von "reiten" ja etwas entfernt.

Ich habe mich gleich kreativ ausgelebt, all mein Hab und Gut angeschleppt und Quadratvolte, Slalom und Kleinvolten aufgebaut.

Never war ganz gespannt was ich da alles an Zeug runterschleppe.

Ich seh es erst am Foto - ich muss dem armen Buben die Haare wenn ich sie gebürstet hab wieder verzotteln - so runterfrisiert sieht der arme Kerl erstens nichts und er schaut gewissermaßen etwas dümmlich aus.

Naja, wir waren dann jedenfalls am Platz und haben erstmal so richtig richtig toll lang und gleichmäßig longiert. Mit Voltenverschieben, Richtungswechsel und so richtigen Arbeitssachen halt. Sehr lange nicht mehr gemacht - ich glaub für ihn war es auch wieder ganz was Neues. Er wollte jedenfalls irgendwann nicht mal mehr für sein Clickerleckerli aufhören.

Dann bin ich aufgestiegen und erstmal Runde um Runde einen tollen Platz genossen - dann bin ich auf die Volte und bisschen getrabt.

Ich bin total erstaunt wie viel wir in der kurzen Zeit im Gelände gelernt haben und wie gut er es am Platz umsetzen kann. Gewichsthilfen und Tempiwechsel haben wir somit gleichmal umgesetzt - dann bisschen Slalom und Volten am langen Zügel - macht er sehr hübsch

Obwohl linksrum seine schlechte schlechte schlechte Seite bleibt, da muss ich wohl ran im Sommer. Jetzt hab ich keine Ausrede mehr.

Leichttraben ist total komisch .zerknatscht gugg. - im Gelände war ich irgendwie ausnahmslos im leichten Sitz oder beim Leichttraben so weit nach vorne geneigt weils bergauf ging, dass das nicht vergleichbar mit einer Graden ist.

Er hat so kleine Schritte - irgendwie bin ich so über 1,70 raumgreifende Trabeinheiten gewöhnt aber bei ihm bin ich ehrlich nicht richtig nachgekommen so schnell war das. Hat sicher sehr professionell ausgesehen.

Da müssen wir noch üben. Ich bessergesagt. Mal sehen.

Ich habs dann nicht lassen können und hab ihm noch angeboten ein SV oder SH ZUR Bande hin anzubieten ... .unschuldig. und  .. er hat es gemacht. 2-3 Schritte mit c/b und danach hatten wir fast die ganze Bande runter. 

Natürlich noch ohne schöne Anlehnung - aber es ging mir ja mal um das Beinprinzip .lach.

Sehr brav macht er das. Ich war zwar hundemüde hab aber innerlich gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd weil er so toll ist.

Und so brav - ich kanns ab und zu immernoch nicht ganz glauben.

Am Ende hab ich dann noch mit meiner SB gequatscht - wie immer sicher nicht unter 30min .ups. - und auch während die anderen Pferde etwas Gras bekommen haben ist er daneben unter mir die komplette Zeit gestanden und hat sich nicht bewegt.

Also, nicht, das er sich nicht hätte bewegen dürfen und ab nem Punkt wo es für ihn unfair wird wär ich auch abgestiegen oder hätte das anders konstelliert - aber, er stand einfach. Hat Wurzeln geschlagen. Ich war jetzt nicht drauf, dass er das können muss aber es fasziniert mich so das er SOWAS nun von einfach selber einfach macht, keinen sonstigen Stress hat.

Ich bin jedenfalls sehr stolz wieder auf ihn - wiedermal ein ellenlanger Herzchentext. Danach gabs Kraulen und Stillhalten für Fotos für die liebe Anna

.. und ja, die Stellen die genau so weich wie sie aussehen.

Ich hab es geschafft. Endlich.

Nach 2 Wochen hab ich an der Staße entlang den einzigen Blondhaarigen gleich auf der Weide entdeckt (immernoch mit Weidekorb wohlgemerkt) - ich wäre  fast vor lauter guggen mit 30kmh in ne Hausmauer gezwitschert.

.. aber alles gut. Angekommen gibts mal Überraschung Nummer 1:

Ich hatsche die ganze steile .hust. Weide rauf, ruf ihn und pfeif mal in seine Richtung - und dann schießt die ganze Herde im Vollrauschgalopp an mir vorbei zurück in den Paddock.

Ups.

Das war wohl das "wir-gehen-heim" Signal meiner SB .. oder so ähnlich. Ich darf die ganze Weide wieder runter laufen um dann mein Pferd frisch vor dem Paddock abzuholen.

Es war ja überall irgendwie Baustelle und alles kompliziert abgesperrt - also sind wir in die Paddockgitterbox. Never mit Riesenkorb ums Maul und ich alles mögliche in der Hand musste erstmal schauen was der ReitplatzTraktor nebenan macht.

Ihr werdet es nicht glauben - ich hab wieder Prüfung. 

Es ist anscheinend wieder soweit ..

Heißt Unterricht runterfahren (und zuerst alle mit fräsenden Übungen und Selbststudium-Aufgaben ausstatten .kicher.), Beritt reduzieren auf das Notwendigste und Never mit seinen 120km auf Sparflamme fahren.

Immerhin hat es sich langsam eingependelt, dass ich mal am Wochenende komme und nach dem 08.07 ist alles vorbei - alles im Bezug auf alles - das Schlimmste ist dann vorbei.

Trotzdem ist es schrecklich, man scheint sich ja an alles gewöhnen zu können - im Bezug auf Never kann ich das nicht. Es wäre so leicht einfach aufzustehen und zu fahren, aber ich kenne mein Stallverhalten und auch wenn ich mich zusammenreiße brauche ich mind. 5h bis ich wieder voll einsatzfähig bin und davon hat niemand was wenn ich dann deswegen durchfalle. Trotzdem scheiße.

DIE Zeit, die ich da bin ist er SUPER! Ich bilde mir ein wenn man sich gegenseitig selten sieht dann nimmt das so an Qualität und Ruhe im Moment zu.

Wir gehen fast immer ausreiten und erleben tolle Sachen .. wir haben einen großen Bagger-Steinbruch-Spielplatz gefunden mit vielen Erdhügeln und Pfützen und Gummireifen gefunden. Er hat sich aufgeführt wie ein Kleinkind .lach. also haben wir uns mal ordentlich ausgetobt und dabei unseren ersten Galoppsprung abgesetzt - auf einen Erdhügel auf .sehr stolz bin.

.. dann haben wir Kieshügel mitten im Wald bestiegen, sind darin fragend versunken und wieder rausgekrochen - alles, solang es Spaß macht .. ich hab damit übrigens eine halbe Tanne gefressen weil er sich natürlich DIE Stelle ausgesucht hat - wo Tannenzweige zum Sattel runterbaumeln - ich hatte danach sogar Nadeln in der Unterwäsche.

Was mir sehr gut gefällt ist, dass er im Gelände die Anlehnung sucht. Treiben geschieht gar nicht - er läuft zu meinem großen Stolz eigentlich die meiste Zeit auf Reinimpuls. Total toll. Er WILL richtig von hinten schieben und hoch .. traben zB - er hebt einen richtig mit. Ich hab ihm nicht mehr begebracht außer c/b bei immer minimal erhöhter Dauer der Hilfenausübung und irgendwann ist dann der Schalter geklappt. Total cool!

Die Tage ist er dann mal draufgekommen, dass er mehr Kraft hat von hinten (wir haben leider ÜBERALL Berge - es geht immer steil bergauf oder bergab) bringt wenn er vorne nicht auseinanderfällt.

Und dann hat er gesucht und ich hab ihm gegeben - voll schön. Eine Findung würde ich das nennen und auf den geraden Stellen ist er schön von unten hinten in den Schritt getreten und hat vorne gesucht und sich selber zusammengestellt - Gewicht im Zügel = 5g.

Ich hätt nie gedacht, dass ich das so fluffig hinkrieg - einfach so. Ohne viel "wir müssen laut Skala der Ausbildung" üben - zeigt, dass Biomechanik eigentlich nur die natürliche Reaktion des Pferdes mitnehmen sollte die sowieso kommen wird/würde/kommt. Wundervoll. Und in dem Moment ging ein kleiner Stern im Tiroler Unterland hoch ..

.. dann haben wir gespielt und an der Hand geübt.

Er apportiert seinen Ring mittlerweile ein paar Schritte weiter - ich muss einfach nur rückwärts weggehen. Sehr süß - außer er will ihn in den Boden rammen und damit Steine zerhacken - dann is apportieren nich

Das Kompliment nimmt nach einem .. oder einenhalb .. Jahren endlich Form an - er bleibt unten bis das Ablöskommando gebe. Finally. Sehr hübsch macht er das - und dazu seine Lieblingsübung - das Plié - immer und überall. Auch beim Aufsatteln und Aufsitzen .lach. ich würde das echt so gerne unter Signalkontrolle bringen können oder sollte es auch wirklich mal angehen .. aber ich muss immer so lachen. Ich brich jedesmal wenn er nach hinten geht ohne Kommando komplett ab weil er das einfach SO süß macht.

Aber  ich weiß - da muss noch etwas Disziplin her:

• Flehmen nicht immer durchgehen lassen
• Plié und Kompliment nicht beim Aufsteigen
• Plié und Kompliment gezielt in den Hilfen differenziern

.. ich finde aber das hat Zeit bis zum Sommer.

Während ich meine Kamera geholt hab hat er hier seinen Ring ins Aus geschossen und ist nicht mehr rangekommen - aber bis ich das gecheckt hab ..

.. sonst sind wir nur in der Sonne gelegen und haben die Zeit verstreichen lassen und unser Dasein und manch einen Sonnenuntergang genossen.

Heute ist toll..

.. nach einem langen Geländespringen gestern war heute zum Glück nochmal pralle Sonne.

Never hat mich gleich erspäht, wusste aber nicht - was heute als erste Aufgabe auf ihn zukommen würde.

Der (oder das?) Maulkorb hatte sich ja gestern in unter einer Minute verabschiedet..  aber 76€ lass ich nicht so einfach flöten. Neeene. Meine SB hatte den halben Tag mit dem Weidegang gewartet und ihre restliche Familie in einer Schlucht ohne Abholdienst hinterlassen um Versuch 2.0 zu starten. Tiefe huldvolle Dankbarkeit meinerseits. 

Never war etwas perplex, dass ich diesmal mehr rein als raus mit ihm bin .. ich hab ihn dann gleich körblich beglückt und 5min rumgezurrt und rumprobiert. Ich bin mir allerdings immernoch nicht so sicher wie das Teil richtig passen sollte ..

... für gestern hatte ich es wie in der Beschreibung recht "kaufreundlich" und 2cm innen Maul-Korbabstand. Das ha ja eindeutig nicht funktioniert. Beim Hinfahren hab ich mir gedacht, dass er das Runterfizzeln nicht zu oft schaffen darf - sonst kapiert er gleichmal, dass er das Teil runterbekommen kann. Lieber mal hart durchbeißen (haha) und sich damit abfinden. Das klingt alles so fies.

Ich hab das Teil jedenfalls heute richtig fest gezurrt - also er konnte schon noch seine Ganaschen bewegen und kauen, scheuen würde es wahrscheinlich so über Stunden und mit warmen Temperaturen - aber das war eh nur für ca. 20min. Neopren umnähren oder rückwärts-versuchen und Schritt für Schritt anpassen scheint mir Haflinger-technisch die Beste Methode.

Sein Kollegas stand derweil neben ihm - auch mit Maulkorb, zu zweit geben die dann ein HEISSES Bild ab - und dann gabs noch Bananenstücken für die Psyche.

Hm - also den ersten Galopp hat es ausgehalten dann Frustgalopp - Buckeln - Fressversuch.

Losstarten - Rumbuckeln - Fressversuch.

Nochmal durch alle fressenden Pferde durchgalloppieren - Fressversuch.

Wälzen die Zweite - oho, da haben wir beobachtet - er hat sogar mit dem Kopf am Boden rumgerieben - mhm, steht auf. Maulkorb HÄLT! YES!

Kathi : Nevers Fettzellen = 1 : 0

Er hat sich dann nochmal gewälzt und dann tatsächlich langsam angefangen zu versuchen zu fressen. Letztenendlich war er dann auch recht lange an einer Stelle und hat naja, halbwegs zufrieden ausgesehen.

Ich fand das ganz schlimm und hab immer gemeint, dass er halt keinen sehr zufriedenen Eindruck macht - nach einer Konter mich mit zugenähtem Mund vor Sushi zu setzen war ich aber still.

Mal sehen - jetzt soll er das Teil mal so tragen solang es ihn nicht völlig aufscheuert und ein bisschen basteln und schonend umnähen werd ich noch müssen. Für den Preis so scharfes Billigplastik als Gurte zu nehmen ist eine ungeheuere Frechheit. Aber gut .. eventuell noch Löcher vergrößern wenn er gar nicht zurechtkommt. Er soll ja was kriegen - auch ausreichend genug - aber sich halt nicht den Hafibauch so vollfressen wie er können WÜRDE (nicht wollte, nein ... niemals!)

Ich war im Gegensatz zu ihm nach dem Weidegang äußert entzückt .. hab ihn dann kurz gelassen und Quatschkram gemacht. Er apportiert seinen gelben Ring mittlerweile ein paar Schritte in meine Hand rein. Findet er glaub ich toll im Moment. Vor allem die Kombination - umgeworfenes Hütchen aufstellen - Ring holen gehen - Ring auf Hütchen auffädeln.

Dann noch raus in den Wald und in die Sonne und er war heute so toll.

Wir sind losgestartet und er hat gleich kräftig und mit so einem "so, wir gehen - adieu!" angetreten. Vor allem mit viel weniger guggig sein und alles anschauen müssen. Er war sehr interessiert an allem aber nicht mehr immer an der Kippe zu "vielleicht muss ich flüchten". Auch neue Sachen kann er irgendwie besser einschätzen und adäquater reagieren .sehr stolz bin.

Richtig fluffig. Der Wind ging zwar aber auch Windspiele hinter einer Hecke oder der Garten mit dem 3 großen Windrädern ist zwar zum Schauen, aber er hat sich heute nicht mehr angespannt. Aus einem Garten ist ein Hund geschossen und hat ihn geflogen - da ist er ordentlich gehopst, dann aber ruhig geblieben. Ohren auf "Hilfe"-Position und mutig weiter.

Wir waren im gutem Trab bis auf das Plateau hoch - er hat richtig untergetreten und angetreten und ich musste nichts machen außer ihn in den Trab schicken.

Nicht, dass er da auf Ziehen und Zerren raufmüsste im Trab - aber immer wenn der Schritt schnell wurde hab ich mal ne Trabhilfe gegeben und dann war er hops und weg. Flufftrab.

Sehr sehr brav war er - heute war wirklich ein Unterschied zu den vorigen Malen. Er war irgendwie gefestigter und ich hatte den Eindruck er hatte irgendwie Spaß. Nichts, gar nichts macht ihm so viel Spaß wie Hütchen, Ringe und Podeste ..

.. aber wenn ich den Eindruck hab, dass er Spaß hat - trau ich mich ihn mit besserem Gewissen reiten.

Am Heimweg haben wir dann einen älteren Herren in seiner Einfahrt getroffen, er hat seine Motorsäge ausgeschaltet und wollte Never dann begrüßen. Never ist gleich zu ihm hin und hat sich betüddeln lassen, was ein strammer, schöner und braver Haflinger er ist - Never UND ich sind ingesamt 20cm gewachsen.

Das war aber auch alles was ich verstanden habe, irgendwas war da noch mit "Bursch" und "in die Berg" und .. so. Ich rede ja mittlerweile leider ziemlich normales Mittelhochdeutsch - aber verstehen tu ich die Bergdorfleute eigentlich schon.

Den nicht.

Hätt genau so gut Chinesisch sein können .. Never scheint ihn jedenfalls verstanden zu haben und ich hab einfach nur nett gelächelt und immer wieder "ja" gesagt. Sehr schön - pralle Sonne und er war so toll - und so eigenständig.
Ich bin sehr stolz was aus ihm geworden ist!

Voller Hoffnung habe ich mich in das Abenteuer Weidemaulkorb gestürzt - mein erster Gang war wirklich in ein Haflingerforum - dachte mir die würden sich auskennen bezgl. "Weidekorb-Resistenz" ... naja, nach einer Woche hin und her überlegen war die prinzipielle Überlegung: billig und einfach mal probieren für 15€ oder gleich zum Supermonsterteil für fast 80€.

Die Kritik war bei gerade bei den billigen ein zu kleines Loch zum Durchfressen plus mangelnde Stabilität - die teureren hatten "gerechter geformte" Öffnungen aber waren auch irgendwie - nicht Haflinger-sicher.

Noch ein Kritikpunkt war die Atmung - die billigeren hatten einfach um den Plastikboden komplett zugewobenes dickes Gurtgewebe bis 10cm über die Nüstern. Mal von der Atmung wirklich abgesehen werden die Teile ja im Sommer dann richtig heiß. Auf der anderen Seite - 80€ für nichts und wieder nichts war mir eigentlich auch zu blöd.

Gefallen ist dann doch die Entscheidung auf den "teuersten" "am Besten gespriesensten" Korb am Markt. Der war komplett aus Rindsleder - RIESIG - aber mit vorne raus zwei großen Öffungen für Nüstern. Bei dem waren so allgemein am Meisten zufriedene Erfahrungswerte - also hab ichs riskiert. Die Gurte waren bei Ankunft für den Preis wirklich wirklich billig und eigentlich eine Frechheit - aber  ... das Teil sollte einfach halten ohne ihm wehzutun - ich hab zwar noch auf ne schärfere Kante ein Lammfell genäht aber prinzipiell - WIE er hält war mir am Ende egal.

So - hier das Resultat nach 60sec und 1x Wälzen:

Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

So musste Nevers Seelenfreund  -  man erinnere sich an die Geschichte mit dem Freilassen aus der Box  -  der ihn von Tag 1 an sofort adoptiert hatte, heute den Weg über die Regenbogenbrücke beschreiten. 

Mach's gut Großer - ihr werdet euch bestimmt irgendwann wieder treffen.

Never wird heute 6.

Er ist so toll. 

Ich hab vor Kurzem ein Foto geschickt bekommen als er fast frisch geschlüpft mit 5 Monaten zerquetscht im damaligen Stall angekommen ist.

.. und das ist aus ihm geworden

.. ich finde das haben wir toll hinbekommen.

Ich vermerke kurz, dass meine SB meldet: Kotwasser noch da, aber Durchfall weg.

Stimmung: müsste gut sein.

Never hat über Nacht seinen Kumpel aus der Gitterbox befreit. Natürlich ist das nicht witzig.

Der arme hat Probleme mit dem Wetter und sollte dort mit Decke und Futter gut behütet drinnenstehen dürfen. In der Früh war laut SB Never höchst unschuldig draußen, Decke seines Kumpel .. in höchst braunen Zuständen und er wahrscheinlich etwas verwirrt.

Der Clou lag dann darin, als meine SB seinen Kollegas wieder einsperrte - Never angetrabt kam und sich gleich an neulings an den Boxenverschluss machte.

Ich zitiere, dass sie geschimpft hat "wie ein Rohrspatz" und Never auf der äußeren Gitterboxenseite sie nur höchst interssiert anguggte.

Auch bei allem Ärger, Dreck und hässlichen Sachen die dort passieren können - finde ich sowas, schon herzig. Er meinte es sicher nur nett.

Ich glaube ich "freue" mich einfach, weil wenn es ihm SO schlecht ginge, käme er gar nicht auf solche Ideen.

Solang er keinen schlimmeren Unfug treibt und ich ne imaginäre fette Brieftasche habe und niemand zu schaden kommt - kann er gerne in dezenten Ausmaßen zeigen wie intelligent er ist - wobei ... diesen Satz hat meine SB jetzt bitte überlesen.

Ich kann ihn mir so richtig vorstellen wie er die Aufgabe bewältigt, sich dann ganz toll fühlt - und dann beim Anschiss die Welt nicht mehr versteht. Ohren auf Halbmast.

Hach - ich fall am Besten mit der Tür ins Haus. Never gehts nicht sonderlich.

Am Samstag war Hufbearbeitertermin und ich hab gleich gemerkt, dass was nicht gut war. Er hatte die Tage bzw. Woche vorher auch laut SB so Durchfall und Kotwasser, dass sie ihn hinten abwischen musste. Es hat sich dann nochmal gesteigert und das was ich am Samstag gesehen hatte, war nicht der Höhepunkt.

Er hatte tiefen Sorgenfalten am Auge und überhaupt ein flächenhaft gedecktes Dasein. Ich hab eh schon mit ein paar gequatscht - dass er mir (auch wenn er richtig richtig gut drauf ist) teilweise zu brav ist.

.. klingt komisch ja. Da mach ich mir auch teilweise Sorgen, dass ich was überseh - weil er sich auch arbeitstechnisch richtig anstrebern kann (vielleicht ... verdrängt er .. wenn Pferde ihren Besitzer spiegeln .. ) aber dort jedenfalls war was nicht in Ordnung.

Den März hindurch hat leider meine liebe Uni wieder angefangen und mich die ersten 2 Wochen schon mit Praktikas unter die Decke vollgestopft.

Das Schlimmste ist jetzt mal vorbei - trotzdem, in den letzten 3 Wochen hab ich Never genau 2mal gesehen. Krank war ich natürlich auch dazwischen - sonst wärs ja fad.

Also war ich nur einmal Bodenquatschzeug machen und einmal Reiten - UND reiten am Platz danach noch.

Das war war - es ist ja nicht ausreiten im Gelände. Es ist wie Reiten auf einem Paddock - OHNE Zaun - mit Blick auf die endlosen Koppeln.

Reit ich unentrühmt locker fluffig auf den gewalzten Platz und Herr Blond setzt an - legt los. KOPPELGANG!

Poah - ich war bisschen sauer.

.. ich hab ihn dann mal angehalten (das war ne etwas komplizierte Angelegenheit) und einfach Minisachen c/b. Oder eigentlich hab ich bevor ich Übungen gemacht hab ihm noch gewaltig meine Meinung gesagt. Man stelle sich vor - Reiter sitzt auf Pferd (dick eingepackt natürlich, Helm und Weste) - und schimpft grunzend vor sich hin (ich hab nichts böses gesagt .kicher. ich hab ihm nur sein tristes Leben ausgemalt, wenn ich nicht mehr da wäre .unschuldig gugg.)  - bewegt dabei aber nur den Mund und Pferd hat Ohren auf Halbmaststellung. Mitten am unfertigen Reitplatz zwischen 4 Hühnern.

Dann war auch wieder gut - Never hat glaub ich meinen Standpunkt verstanden und dann sind wir einfach den Platz 1-2 Runden ruhig abgegangen. Bisschen SchulterVor probiert - er wollte dann gleich ganz ins SH und schief und Chaos und alles gleichzeitig. Das war mir dann zuviel in das er sich verhuddelt - dann bin ich auf Winterfell kraulen umgestiegen. Fand er auch toll.

Natürlich kommt es genau SO, dass nach dem letzten kleinen Schockerlebnis Nevers Mittelfinanziererin mitgekommen ist auf Besuch.

Vor allem jetzt "wo wir ja selber reiten können".

Kurz gesagt muss ich zugeben, dass ich etwas nervös war.

Immerhin war es auch meine Mutter, der ich vor circa 3 Jahren beschämend gebeichtet hab, ich wäre jetzt Pferdebesitzer. Natürlich ist er mittlerweile fixer Bestandteil der Familie ... aaaber trotzdem .. sollte er halt vielleicht NICHT GRADE WENN SIE DA IST  .. mich abwerfen.

Ich halte mich kurz - Pustekuchen. Never trottete gut 30min ohne irgendwas neben ihr her. Ich muss rein gar nichts machen weil er sich an ihr Tempo hielt - ein sehr vorbildhaftes Jungpferd. Der wusste halt, dass es um das Futter geht, dass das gesamte nächste Jahr in seinem Bauch landen würde.

Ich bin sehr stolz auf ihn

Die Woche war toll.

Freitag war zunächst große Putzaktion.

Es war zwar im Schatten immernoch a.rschfrisch für kaltes Wasser an nackten Händen - aber es war in der Sonne gut zum Trocknen und durch seinen ständigen Durchfall zur Zeit war es höchste Eisenbahn mal wieder sauber zu machen. Es war bis Abends schönen Sonnenschein angesagt und somit konnten wir dann eh noch nach Lust und Laune danach machen worauf wir Lust hatten.

Die Waschprozedur hat wie üblich ne Stunde in Anspruch genommen .. wobei Never da wirklich sehr brav ist. Stehen und pennen, mal versuchen den nahstehenden Besen zu zerlegen, aber sonst .. sehr entspannt. Ich würde da nicht so cool bleiben wenn mir jemand Wasser nahe am Gefrierpunkt minutenlang den Hintern runterpritschelt.

Po und Schweif sauber hab ich den Schweif gleich frisch eingezopft und diesmal hochgeknotet. Mal sehen ob das was bringt - ich hab leider kein Foto gemacht, aber das Bild kommt hin, vielleicht nicht ganz so denzent zart und penibel, aber so vom Prinzip her (http://i16.photobucket.com/albums/b38/suzquzie/IMG_1242.jpg)

Die Hinterseite der Schweifrübe hab ich wortwörtlich in Vaseline und Babyöl gebadet, damits auch schön flutscht und vielleicht bringts ja was, dass zumindest der angeschissene Schweif dann nicht immer an den Beinen rumhängt.

Nach der Tiefenentspannung hat er mir durch Zerlegen seines Putzkastens eindeutig gezeigt, dass er die Schnauze voll hat.

Wir haben dann ein bisschen longiert, weil unser Platz endlich mal etwas angetrocknet war und haben jede Menge Zeug wiederholt. Ich merke dabei, dass ich wieder neue Sachen brauche - das Plie und Kompliment findet er zwar toll - aber diese Fuzzelei des Genauseins und halt schöneres Formen findet er total doof. Er will dann lieber was ganz Neues machen.

Naja - so waren wir letztendlich doch nochmal draußen - im Sonnenuntergang. Diesmal sind wir nicht dieselbe Strecke gegangen wie immer sondern einen neuen Weg - zuerst durch ein Dorfstück mit mehreren Häusern und Hofen etc. und dann durch einen schönen Waldweg zurück. Das Dorfstück mit den Häusern fand er total grusel-spannend, was da auch alles rumfleucht - Windspiele, Kettensägen, Busse, Traktoren, Mülleimer und MASSENhaft Gullideckel.

Ich hab wirklich kein Problem damit, dass er die nicht mag. Wenn es knapp wird mit drumrumgehen bleiben wir halt stehen bis es von der Straßenbreite sich ausgeht - so passt das gut. ABER wenn er etwas anderes begutachtet und mit gespitzem Kopf guggend die Straße entlangläuft kann es durchaus passieren, dass er einfach über den Gullideckel drüberhatscht. Hihi. Naja, ich halt mich jedenfalls immer etwas fest in Sorge einer "Oh my God - alles 4 Füße in die Luft" Reaktion. Das Problem Gullideckel lass ich somit einfach nebenherlaufen - das wird schon ..

.. sonst finde ich fand er es recht spannend. Er hat zwar geguggt und gelugt und hat teilweise fixiert - aber ist eigentlich recht selbstbeswusst da vor sich hingetrippelt. Ich hab ihn soweit einfach gehen lassen und wenn es zu viel starren war hab ich ihn versucht abzulenken oder sonst auch einzuwenden.

Bei Never kann starren zu 40% bedeueten: fliegen. Egal wohin.

Soweit sogut - BIS zur Situation. Wir marschien vor uns hin, rechts zum Berg hin ein Gebäude mit hinten komischen Geräuschen, nicht weiter tragisch. Bei der Einfahrt von dem Haus allerdings ein STEIN! Ein sicher 1,30m hoher - so dekorativ aufgestellter - normaler grauer Stein. So wie wir ihn am Stall neben dem Putzplatz auch haben - den fand er auch anfangs SEHR gruselig. Prinzipiell findet er Steine ab einer bestimmmten Größe gruselig.

Den hat er dann angeschnofelt und hat ein bisschen getänzelt und sich so halb um den rumgeschlugen auf der anderen Straßenseite schon. Ich hab einfach die Zügel langlassen und ihm angeboten, dass zu tun was er tun will - hab aber etwas Schenkel"kontakt" gegeben, damit er schon noch weis, dass ich auch dabin. Sei es als Sicherheit oder als: Achtung - Mensch ist auch dabei.

Auf circa halber Höhe - Geräusch im Hintergrund unverändert - prescht er los in die Wiese - im Galopp (er hat einen tollen runden Bergaufgalopp - so nebenbei).

Ich hab rein gar nichts getan.

Ich war nicht fähig irgendwas zu tun, sagen wir so.

Ich kann mich dran erinnern, dass ich mir gedacht hab "abwerfen lassen?!" und dann doch mich noch derfangen hab und gedacht hab "na, dann galoppieren wir halt, is eh nur Wiese".

In dem Moment fängt er einen Buckler an - einen typischen "Iiiiiiigh" - Buckler, den er fast immer beim Galoppieren macht.

Naja. Ich bin gesessen. Ich glaub bei dem Buckler hats mich gewichtstechnisch nach vorne gesetzt und dann ist ihm plötzlich bewusst geworden, was da passiert und dass ich auch da bin. Danach ist er jedenfalls sofort stehen geblieben. Dann sind wir 2 Sekunden mal nur doof dagestanden.

Kurz gesagt sind wir dann auf die Straße zurück und normal weitergegangen - der ganze Weg sonst war nichts. Er hat recht zufrieden abgeschnaubt und ist dann munter vor sich hingedackelt.

Urgs. Meine Nerven. Ich bin am Stall angekommen - meine SB hat mich zitternd und mit schlottrigen Knien vorgefunden.

Sie hat mich dann einfach zugequasselt während Never abtrocknet und genüsslich seinen Bauch mit Heu volldröhnt und dann wars auch wieder gut. Wir werden auch wieder am Stein vorbeigehen.

Ich werde einfach drauf vorbereiteter sein, falls er losspringen sollte und sonst einfach gleich auf der anderen Straßenseite gehen und viel loben. Ich bin mir nur nie sicher ob ich einfach schnell vorbeigehen soll, die Sache einfach "ignorieren" soll und ihn ermutigen soll mit "einfach gerade und ruhig gehen, ist gleich vorbei" oder ob ich ihn schnuppern und mit langsam und ruhig und immer wieder stehenbleiben und schauen lassen vorbeilotsen soll. Vielleicht war er in dem Moment zu alleine? Und wenn ich Zügel aufgenommen hätte (im Gegensatz zu komplett locker) und gesagt hätte - da gehts lang! - und das belohnt hätte wäre es nicht dazu gekommen?

Absteigen geht bei mir leider gar nicht, weil ich dann nicht mehr raufkomme mit meinem Knie und von unten krieg ICH dann wieder Schiss, das er sich losreißt - dann sind wir in alten Mustern drin und nenenee... kommt derweil nicht in Frage.

War er überfordert? Hätte ich noch langsamer machen sollen? Oder lieber doch "mehr dran" und Sicherheit geben?

Ich kann ihn da nicht einschätzen wie er sich da leichter tut.. wir sind uns da sehr ähnlich .lach. ich hab manche Situationen da gehts gut, wenn man mich nimmt und zieht und sagt "mach" und manche Situationen wo alle Sicherungen durchbrennen. Die Frage ist nur - welche Variante ist bei ihm wann?

ABER ich habe keine Angst vor ihm. Ich weiß, dass es keine Bösartigkeit oder "Spinnerei" war - sondern begründet und eine "verständliche" fast schon vorhersehbare Situation.

Mal sehen.

Ansonsten war er sonst sehr fluffig und sonnenschmusig.

Die Woche war nur Schifahren und Never. Entweder Vormittags/Nachmittags oder umgedreht.

Wir waren viel draußen und unsere Kondition ist 1a gestiegen. Wir haben mittlerweile richtig von ihm indizierte lange Trabphasen drin. Ich mag das an ihm sehr - sein unbändiger Antrieb. Dieses GO, wie er dann ohne große Bestimmung selber meint "wir traben da rauf - bis oben" - für mich wäre es durchaus ok, wenn er Schrittphasen dazwischen geht. Ich hab absolut keinen Stress - aber wenn, dann bleibt er stehen zum Kratzen oder ähnliches und trabt dann sofort von alleine weiter um dann oben stolz wie ein Storch oben zu stehen.

Total süß.

Beim Kompliment arbeiten wir an der Länge des Untenbleibens - mittlerweile bleibt er zumindest so viele Zentelsekunden unten, dass sogar ich Chaosqueen dann wirklich den Moment erwischen kann davor er von selber hochkommt. Ansonsten schleppen wir fleißig Ringe rum und stecken sie auf Kegel. Ich seh schon - wir werden bald neues Spielzeug brauchen.

Longieren ist ein wenig pampig im Moment. Der Platz gibt von der Trockenheit einfach keinen größeren Kreis frei und er geht zwar wenn er soll auch durch Matsch - er trabt auch durch Matsch wenn es sein muss, aber er HASST es. Abgrundtief. Muss nicht sein. Wenn man jetzt ne Übung einmal schön machen will - ok, aber prinzipiell wenn ich ihn auch anders bewegen kann, meide ich sowas. Sogesehen dort keine weiteren Erfolge - obwohl ja jetzt meine Dualgassen und mein Platzspielzeug zum Stall gewandert ist. Longenarbeit steht also hoch auf dem Plan - vor allem jetzt zusätzlich zum Reiten.

Sonst genieße ich einfach das fast tägliche oben sein.

So richtig wird sich das erst wieder zu Ostern oder im Sommer ausgehen - mit so richtig viel Pferd. Schade.

Never genießt sonst die Frühlingssonne und ich erwische ihn dabei regelmäßig - beim Pennen mit Vogelgezwitscher.

Es gibt fast nichts herzigeres als einen schlafenden und halb-beduselten Never der einem in der Sonne entgegenblinzelt und genüsslich vor sich hin grunzt.

.. noch ein paar warme Eindrücke ..

.. und ein kleines Video.

Da ja Ferien sind und ich außer Never betüddeln mich auch (ja, man glaubt es kaum) anderwertig beschäftige - und auf Anfrage hin - mal ein paar Winterschieindrücke.

Ich bzw. wir waren bis auf ein paar mal Gletscher hauptsächlich in lokalen Gebieten - gibt ein ganz tolles mit nur Naturschnee und das war noch perfekt zum Fahren - inmitten lauter Zirben.

Schifahren geht - mit dezenter Schmerzmittelanwendung - mittlerweile wieder richtig gut.

Ich vermute zwar, dass unwegsames Gelände etwaig gestorben bleibt (Tiefschnee ist halt so selten ganz sicher "nur" 100% Tiefschnee) und ich an den Pisten kleben bleiben werde. Auch auf denen ists wenn schlecht präpariert ist oder sich am Nachmittag Eisflächen und typische Schneeanhäufungen bilden - schwer und fast schon unangenehm.

Ich bin aber glücklicherweise verwöhnt und kann mir jederzeit in 5-20min Fahrt aus 6 oder so Schigebieten auswählen und so wirklich angepasste Bedingungen raussuchen. Ein Kicker hat mich allerdings schon mal angelächelt - und ich bin auch über einen drüber.. .. über einen Großen. Nur grade. Ohne Flip und ohne nichts. Hat funktioniert - war aber grenzwertig. Das wird wohl nichts mehr .. wenn man noch ein wenig träumen darf.

Noch eine sehr nette Geländerunde mit viel

Ich würde es eigentlich nicht generell befürworten und für gut heißen - so geballt mit so viel Neuinfo an ein Pferd ranzugehen. Wir machen es in dem Falle so - teils wegen meiner Zeit und es hilft ihm angsttechnisch wirklich viel, Sachen so bombig hintereinander zu wiederholen - teils auch weil ich einen irrsinnigen Stress habe bezgl alleine ausreiten gehen während der Studienzeit - und sein Ernährungszustand schreibt einfach Bewegung ++ vor - also sind diese 2 Wochen geballt und auf einmal. Danach mit Uni wird sich das wieder normalisieren mit nur 1-2 die Woche überhaupt oben sein.

Nicht, das der Eindruck entsteht - ich jage mein Pferd jetzt tagtäglich widerwillen durchs Gelände.

Never war sehr sehr brav und ist fast immer mutigen und schnellen Haflinger Schrittes vorangeschreitet.. er hat so kleine Schritte im Vergleich zu den anderen gerittenen „großen“ Pferden - ich hab teilweise das Gefühl wir gehen auf der Stelle.

Man merkt auch schon ganz zackig einen Konditionsunterschied - er hält seine eigenen Trabphasen immer länger. Ich „frage ihn“ eher immer wieder und wenn er mag bzw. kann eher in dem Fall, hopst er gemütlich los und wenn nicht geht er ein paar Schritte Schritt und trabt dann wenns geht von selber an - ich mag diese willige Art von "ah, geht grad nicht - sobalds geht mach ich dann einfach von selber"

Heut ist mir durchwegs vorgekommen, dass ich unendlich schief bin - also ich weis, dass ich schief bin und hab auch mein reiterliches Übungsprogramm „dagegen“ aber heute war fast schon zu auffällig. Ich muss irgendwie nach rechts gesessen sein mit meinem Schwerpunkt trotzdem linkerseits.

Jedenfalls ist er ständig nach links gebogen gelaufen. Nicht, dass mich das jetzt primär stört - fällt aber auf. Ich muss mal schauen, dass ich wirklich schön sitze (aufwärmen und dehnen vorher .unschuldig gugg.) und dann nochmal genau schauen. Kann genauso gut einfach ein Runtergeh-Schlendrian seinerseits sein - immerhin geht’s doch steiler bergab und so ganz absolut perfekt ausbalanciert sind wir ja doch wieder nicht..

Er schwitzt auch weitaus weniger als die ersten Male - danach gabs nur noch ne frisch eingezopfte Mähne und dann hat auch schon Mr. Arbeit gerufen.

.. naja, ok. 20min Nase knutschen und rumflätzen hab ich noch rausgeschlagen.

Wie man sieht bin ich aber nicht, wie prophezeit, verletzt an einer Fichte hängengeblieben ..

.. ich glaub er weis gar nicht wie stolz ich auf ihn bin. Er ist prinzipiell seit Weihnachten viel viel ruhiger, sanfter und .. viel ausgeglichener - vielleicht doch die regelmäßige Akupunktur?

Dementsprechend erwidert er meine Begeisterungsstürme immer nur mit einem netten - Kopf zur Seite legen und nett dreinschauen.

Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich nach dem Reiten natürlich immer noch ein bisschen Spaßzeug mache. Nur 2-3 Sachen abrufen zum Abschließen - sonst hab ich immer so das Gefühl „so reiten - absteigen, rein und fertig“ - ich glaub nicht, dass er das Reiten irgendwie schlecht hernimmt. 

Irgendwie denk ich mir aber Kegel aufstellen muss er doch viel cooler finden als mich durch die Gegend zu tragen und will ihn damit irgendwie „belohnen“ - wenn man versteht, was ich meine?

Entweder wir vollbringen unser endlich vollständig ausführbares Kompliment, ein bissl Plie oder einfach Kegel aufstellen. Dann ist seine und auch meine Spanne eh fertig.

Der Ritt zu zweit war sehr entspannt - ein wenig triebig. Meine SB und ihre Stute war zwar hops und zack und oben am Berg und wir mussten uns das konditionstechnisch etwas einteilen mit Trab und Schritt und Steilheit..

.. aber letztens waren wir auch tiptop in gutem Tempo oben .schnauf. sehr cool. Heute war er mit zweitem Pferd dabei wirklich wie ein Großer .stolzb in. auch vorne voraus.

Ich strahle immernoch wie ein Honigkuchenpferd. Wir können endlich entspannt und vor allem ich mit viel viel viel weniger Sorge ausreiten.  Eigentlich hatte ich gar keine Sorge mehr - von der Angst ist absolut nichts mehr übrig .. ich komm mir teilweise vor wie auf meinem alten großen Meadow mit dem ich gefühlte hundert Jahre lang über Stock und Stein gefräst bin - wie eine Irre.

Und nein, ich klopf jetzt nicht 3x auf Holz, dass es so weitergeht - denn es geht ganz sicher so weiter.

Ich bin schwerst gefühlsduselig..

Hier nochmal ein großes großes DANKE an meine SB!

Ohne die Unterstützung mit Zweitpferd und ohne die Schubser in die richtige Richtung wäre ich bestimmt nicht so weit wie ich heute bin. Und sie hatte recht -  er und ich haben sichtlich Spaß dran!!

Danke! .huldvoll schokolade und blumen auf tisch leg.

HA. Wir waren nochmals ausreiten.

Nicht, weil ich das prinzipiell für gut heiße bezüglich Überforderung Jungpferd und was und wie so alles darüber diskutiert wird, aber Platz geht im Wasser unter, ich hab ausnahmsweise mal ein paar Tage am Stück Zeit, regelmäßige flotte WH klappen bei ihm durchwegs konstant und gut - und körperlich packt er das auch. Muskelkater wird er sicher haben und der kann einem auch die Lust vergehen lassen - aber ich hab gedacht ich gugg mal. Wenn er keine Lust hat wird er schon Bescheid geben. DAS weis ich sicher. Zuerst war eine lustige Runde Such-den-Haflinger Spiel angesagt - also bevor ich durch den regengeplagten Paddock robbte, hab ich mir einen Überblick von unserem neuen Reitplatz aus gemacht.Siehe da - Name gerufen und mein Spiel wird durch ein paar blond spitzende Ohren aufgelöst. Da schmilzt jede Besitzerseele dahin - Glücksgefühlbarometer sprengt Höchstgrenze.

Seht ihr ihn auch? .grins.

Wir haben uns dann sicher 1-2min so angestarrt bis er sich im Trab in Bewegung zum Gatter setzte - ich war mal wieder zu langsam weil ich mit Tee trinken beschäftigt war. Ermahnung seinerseits indem er einfach anfängt den Stall eigenständig zu demolieren. Ich habe mich dann schnell aus der finanziell schnell pikär werdenden Lage gebracht und hab erkannt, dass Never schon faschings-technisch den neuen Erdferkel-Look erprobt.

Was soll ich sonst sagen. Es war bis auf ein paar Steine anschnofeln und partout nicht über Gullideckel gehen kein Ding.

Nichts - Schritt, Trab, Halt, Stop, Sattelgurt nachziehen, Steigbügel verlängern - alles .. völlig entspannt. Nachdem wir ein Stücki unterwegs waren - war ich auf einmal plötzlich wieder reiterlich fähig. Es war einfach alles ok, vielleicht hab ich mich mal zu früh vergriffen, aber mein Gefühl hat mir gesagt, dass von ihm ausgehend an Blödsinn nichts passieren wird. Woher das kommt - keine Ahnung.

Es war jedenfalls TOTAL toll - ich konnte Gewichtshilfen einsetzen. Und mit dem Schenkel leiten. Er macht das alles ganz toll. So explizit haben wir das nie „genau“ gelernt - das kam einfach eher instinktiv. Was ihm natürlich Keksladungen ohne Ende geliefert hat.

Alles total toll, Schnee lag immer noch weiter oben - weiter unten waren dann teilweise spitze Steine, die ihn genervt haben - blöd im Moment. Meine SB hat gemeint unten braucht man im Moment evtl Schuhe und auf den Wegen weiter oben im Schnee sind die dann richtig doof.

Hmm.. ich geh mal davon aus, dass der Schnee eh nicht mehr so lange liegen bleibt - heißt derweil hanteln wir uns an den Wegen mit Steinen einfach am Rand entlang und oben ist dann eh Schnee.

Wie es dann weitergeht mit dem Schuhthema sehen wir einfach dann.

Sonst fällt witzigerweise auf - obwohl das heute schon viel besser war, dass er sich immer gerne an den Außenseiten der Wege entlangbewegt. Alles hier geht irgendwie rauf und die meisten Wege sind Waldserpentinen mit einer Seite zum Hand und der anderen zum „Abgrund“. Prinzipiell findet er die Wandseite gruseliger, wahrscheinlich noch das „ich habe den Überblick von so nah nicht“ - Fluchttierphänomen.

Heute gings schon viel besser und einfach mit Gewicht und Schenkel geclickert werden wir das schnell gelöst haben.  Auch wenn ich ihm soweit mehr vertraue - darauf am Abgrund entlang stifteln, hab ich eigentlich nicht so Lust …

Ich hab jedenfalls kapiert, dass ich wenn ich mich nicht so anspanne - ich ihn ganz normal sanft mit Stimme und leichten Hilfen reiten kann. Im Gelände.

DEN Never. Wenn das die Vorbesitzer wüssten.

Toll war er - ich hab mich sehr wohl gefühlt mit ihm. Er war wirklich superspitze. 

Falls jemand ein goldbraunes Auto zwischen Kramsach und Innsbruck gesichtet hat, dass konstant kleine Herzchen aus dem Auspuff entlassen hat - das waren dann wir.

ES IST VOLLBRACHT.

.fahne hiss.

.sekt austeil.

Wir waren das ERSTE Mal GANZ ALLEINE richtig ausreiten.

Eigentlich war der Plan ja, dass ich wirklich 3-4 mal mit meiner SB geh, dass einfach mehr Sicherheit da ist. Montag früh, fast im Auto - kommt Nachricht, Kind krank. In mir stieg die Ambivalenz auf zwischen „Och, nö - schade“ und „Yes, ein weiter Tag überstehen ohne erhöhte Verletzungsgefahr“ 

.. also mal Kaffee geschlürft und dann kam der - aus meiner Sicht idiotische - Gedanken auf, doch jetzt schon selber zu gehen.

Was kann denn schon groß passieren (hahaha.. ) - meine SB hat meine Idee unabhängig von mir nochmals bestärkt und das kleine MiniFuzziBisschen Mut hab ich gleich am Kragen gepackt und bin mit ihm ins Auto gestiegen.

Während der Autofahrt gings dann nicht so gut .. .. entsetzlich eigentlich, ich hab richtig richtig riiiiichtig mies Angst vor dem ganzen Stuss.

Im Reitplatz hab ich seit letztem Jahr wirklich keine Angst mehr - auch wenn er im Galopp auf mich zukommt und Haken schlägt und „mit“ mir spielt - was ich dann dennoch immer mit einer Übung nach „unten“ .. irgendwie zu beenden versuche. Das Verhalten an sich find ich fast schon süß, wenn er quietschend wie ein Flummiball rumgeistert. Wenn er auf mich zukommt, hat er auch nichtmehr dieses starre, nichtssehende Kalte in den Augen und auch keine so affektierte Aggression im Körper wie früher, als er wirklich mit Absicht auf den Menschen losgegangen ist. Jedoch nur am Reitplatz.

Draußen sieht die ganze Geschichte komplett anders aus.

Vor mir permanent dieses Bild und diese fast schon self-fulfilling prophecy, dass er sich gegenlehnt und losreist. So wie es halt schon immer war. Und wenns von unten schrecklich ist, geht man gleich davon aus, dass es von oben noch schrecklicher ist. Frühstück war also wieder oben im Hals als mich mein Großer schon am Gatter erwartet hat ..

.. und dann hab ich nicht lang nachgedacht. Sattel drauf. Never war guter Dinge. Atmen. Und. Los.

Schutzengel sei mit mir.

Ich habs gar nicht glauben können so schnell waren wir vom Hof und auf der Straße. Dann … ich höre den Bus. Never auch. Ohr nach hinten. Luftanhalten. Wiese nebenbei zum weichen Landen ins Auge fassen. Und. Zeitraffergefühl.

Ich spüre Gras im Gesicht.

Und.

Bus schon lange vorbei. Fahrer hat gewunken. Never trottet immer noch völlig unbeeindruckt in einer Linie geradeaus. Mein Held.

Geschafft .. eigentlich hätte ich dann gleich wieder heimgehen können .schnauf. ICH war zumindest schon durchgeschwitzt.

Derweil hats dann auch leicht geschneit und Never ist mal weiter vor sich hingetrottet .. also hab ich ihn lassen. Alles war leicht schneebedeckt - somit gabs keine Huf-, oder Steinchenprobleme.

Und danach … ich musste nur noch aufhören zwanghaft meinen Po anzuspannen vor lauter nervös und dann wars auch schon um mich geschehen.

Er war total brav.

Ein Held.

Er ist einfach vor sich hingetrottet als hätten wir noch nie was anderes getan. Guggig war er schon, bei Häusern und vor allem bei großen Steinen am Wegrand - sehr gespenstisch.

Letztendlich war ich sogar für ein paar Minuten tiefenentspannt - er hat keine einzige meiner Befürchtungen (und ich hatte riiiiiiichtig viele) auch nur annähernd bestätigt. Nichts war.

Ich bin SO stolz auf ihn - ich hab den restlichen Tag glaub ich geleuchtet wie ein Glühstängel. Wir sind einige Strecken sogar getrabt - mit einem leichten Stimmsignal und am Ende auf Gewichtsverlagerung ist er dann durch den Tiefschnee gehopst. Wir haben nur keine Kondition NULL Kondition, aber darum geht’s ja jetzt nicht.

Ein toller Never - das hab ich mir in hundert Jahren nicht träumen lassen, dass das jemals so gut, unkompliziert und problemlos funktionieren würde.

Wir waren sogar ein Stückchen unterwegs, der Weg ging einfach ewig weiter und ich dachte irgendwie nicht an umdrehen .. er machte auch keine Anstalten - also denk ich hats schon gepasst.

Ich könnte jetzt noch seitenweise jedes Detail erzählen - das bleibt aber in dem Falle meins .. immerhin ist ja schon ein kleiner (ok, ein großer) Traum in Erfüllung gegangen.

Mein tolles tolles Pferd.

.vom pc in badewanne und auf die couch schweb.

.herzchenspur hinterlass.

SO. Eigentlich soll das Ausreitprogramm erst morgen starten. Und eiiigentlich hats geregnet. Uuuund ich hätt in 2h bei meinen Eltern daheim auf der Matte stehen sollen, Auto zurückbringen.

Aber - da es ja nie so sein soll wie es sein soll kam - während wir auf dem Platz gedümplt haben, gedümpelt wortwörtlich zu nehmen: wir haben uns angestellt wie 2 Pinguine nach einem Sommerurlaub -

meine SB daher. Dick eingepackt.. ich wusste was jetzt kommt ..

.. naja, 5min später saß ich am Pferd. So schnell kanns gehen. Keine Zeit für Gedankenspiele oder etwaige psychische Vorbereitungen.

Los gings - er war sehr (!) brav. Bis auf einen Buckler im Tiefschnee mit anhängten Galoppsprüngen die meinen Unterleib mehrfach ungegen die vordere Sattelgalerie brettern haben lassen.

Ich war trotzdem beruhigt, weil es anscheinend echt ein Freudenschuss war und nichts böses, wegreißendes. Trotzdem. Nerven = Blank. Den Rest des Rittes war ich stocksteif wie ein Besenstiel und nicht fähig, normale reiterliche Signale durchzuführen. Da war ein Hopser auf die Seite gleich mal im Maul verfestigt auch wenn ich mir überlegt hab das und jenes zu tun - in der Schocksituation mach ich doch immer und immer genau das nicht. Zum Glück ist das nur 2x vorgekommen.

Ich hab schon überlegt, wie ich das alles sonst noch angehen kann - aber solang ICH so massivst Schiss hab werde ich in solchen Situationen nicht sonderlich angepasst reagieren können - jedenfalls sicher nicht so, dass ich das schnell in eine kontrollierbare „sanfte“ Lösung umlenken könnte.

Bah, schrecklich mistig die Situation. Sicher will man alles möglichst perfekt machen und langsam und Schritt für Schritt. Aber jetzt ist grad der nächste Schritt halt rausgehen (nicht unbedacht wegen seinem Gewicht .maßband schwing.) und der Stress kommt bei mir halt sobald ich da oben hock und geh. Egal ob das jetzt am Stall (eher noch schlimmer) ist oder mitten im Wald. Ich weis wirklich nicht wie man sowas löst. Am Reitplatz ist das alles kein Problem. Wenn ich zu langsam mache - also vor dem Stall aufsteigen, 2 Schritte, absteigen, jeden Tag ein paar Schritte mehr etc.. das wäre zwar ne Idee, die haben wir auch schon umgesetzt.. aber das ist ihm einfach zu blöd.

DANN fängt er an zu scharren und Spirenzchen zu machen und Kopfschütteln etc. und dann kann man mich völlig wegschmeissen.

Doof ist der ganze Mist - wenn er nicht unbedingt unbedingt Bewegung und ne Fettreduktion bräuchte, wüsst ich zwar auch nicht wie ich das angehe, aber ich wäre nicht so ultimativ gestresst.

Mist alles.

Achja, insgesamt war der Ausritt dann eh nett und er war sonst sehr brav. Ich war halt zum Wegschmeißen, ich konnte weder lenken, noch Gas geben - salopp gesagt, von Schenkel und Gewicht war ich Lichtjahre entfernt - zu angespannt. Peinlich.  

 Ich weiß … lange Abstinenz hat uns durch den Winter begleitet.

Es war aber auch ehrlichgesagt nicht sonderlich viel los.

Hauptsächlich haben wir im Sumpfwetter (also ohne Schnee .brummel.) an ZL und langsamen Schrittübungen geübt und viel am Futter probiert. Kompliment habe ich nochmal von vorne aufgerollt - wir waren da mit Pseudobeinlonge in einer Sackgasse - kein Chance, völlig verfahren in Kommandos und am Ende hat niemand mehr gewusst was wir eigentlich machen.

Aber - wir waren erfolgreich ... trotzdem! Ausparken tut er mittlerweile auf Fingerzeig auf die Schulter wenn ich in einer bestimmter Position zum Kopf stehe - dann habe ich etabliert den Huf heben auf Antippen am Ellbogen - wo man auch mal mit ner Gerte von oben drankommt und dann sobald das drin war als nächsten Schritt einfach „zurück“. Soweit, ganz simpel. Hat er sofort kapiert. Unser Reitplatzboden ist nur sehr steinig und wenn wen runtergeht „hakt“ er sich immer wieder mit der Hufspitze im Schlamm oder bei nem Stein ein, dass ihn dran hindert weiter nach hinten abzugehen. Das ist ein wenig doof - wenn das ein paar Mal passiert, dass findet ers blöd - verständlicherweise. 

Ich versuche ihm jetzt immer Glitschstellen zu suchen, dass er problemlos runterkommt und wenn er wirklich hängt versuch ich mit meiner Fußspitze die Hufspitze anzuheben und zu befreien. Klappt immer wieder mal, mal nicht - aber unabhängig davon, dass er da ab und an hängen bleibt - klappt es super. Er bleibt auch schon sekundenweise unten. ENDLICH! Ich bin so stolz.

Beim Plie muss ich ihn ständig bremsen, eindeutig seine Lieblingsübung ...

.. er geht immer weiter auseinander beim Ausparken und ist letztens mit dem Bauch so weit runter, dass er irgendwie nicht mehr gscheid raufgekommen ist - sah recht witzig aus.War aber eher ungünstig. Bezüglich der Kopfposition bin ich mir da auch noch nicht sicher - im Moment hält er ihn nicht tief sondern halt gerade … normal vorne raus?

Unser weiteres Problem ist, dass er einfach zu dick ist. Während der Zeit der Bierhefe war er gebläht auch noch, aber seine Fettwerte sind nicht unbedingt erstrebenswert und am Mähnenkamm hat er schon ne ansetzende Speckschwarte. Leider. Heul. 

Was tun? Fressen weg geht nicht gut. Die Ulcera sind auf jeden Fall so anständig gewesen, dass er da für immer empfindlich bleiben wird. 2-3h draußen während er was tut ist für mich persönlich schon grenzwertig. Also Heu muss bleiben, Heunetze sind drauf - außerdem ist der Rest der Herde eher zu dünn als zu dick oder ist alt und braucht keine Futterrestriktion. Fressbremse und Heunetz - kann man probieren, wird er aber demolieren mit ziemlicher Sicherheit, vor allem wenns immer drauf ist.

Weide ist im Moment sowieso kein Thema - um Glück! aber derweil wird mir von allen Seiten empfohlen, auf jeden Fall eine dringende Lösung zu suchen. Grade im Sinne von Rehe, EMS, Cushing, Hyperlipidämie etc was seine Leber absolut killen würde.

Im Moment steck ich einfach nur bei Bewegung - schwierig, weil ich will die paar Mal die ich oben bin nicht immer mit Reiten verbringen „müssen“ - dass es zu einem unterschwelligem Zwang wird. Allerdings wäre regelmäßig durch unsere Berge jagen das Beste überhaupt weil dann nicht nur Essen karenziert wird, sondern eben an die Fettwerte auch durch Bewegung rangegangen wird.

Mühsam.

Mal sehen - richtig ausreiten können wir ja noch nicht - aber der Plan ist jetzt mal für meine kommende freie Woche wirklich regelmäßig mit meiner SB reiten zu gehen .. und zwar so, dass ich danach flexibel und sicher, zu jeder Zeit mal ins Gelände hopsen kann - ohne Angst und vor allem, ohne Begleitung haben zu müssen.

Puh.

Ich hab ja schon ein wenig Bauchweh und bin mal gespannt … was da so draus wird. Ich seh mich schon am Freitag im Krankenhaus.

Süß ist er ja ... aber ihm vertrauen?

Wir haben ein Bauch-Aua Stimmungstief.

Tiefes Tief. Gibt wahrscheinlich ein neues Kotwasser-Durchfall-Symptombehandlungprojekt. Steht derzeit in Überlegungen und Vorbereitungen und ich sag im Voraus schon mal allen ein ganz liebes Danke für die Mitüberlegungen und Gedanken diesbezüglich. Mein Infoordner wird immer dicker.

Außerdem ist er unzufrieden mit sich selbst. Ich weis aber nicht warum ... aber ich weis, dass er mich spiegelt.

Er war heute relativ gut drauf - aber inständig kaputt. Totunzufrieden. Sauerkrautstampfer. Ich kenn ihn ja mittlerweile.

In den Bodenstücke in die er frustiert eingehackt hat lebt bestimmt nichts mehr ..

.. dabei hab ich nicht mal was von ihm verlangt. Das was ich verlangt hab hat er inständig verhudelt und dann ist er pupsend und luftspringend im Kreis gedonnert.

Ich bin froh, dass ich noch wirklich aus der Tiefe drüber schmunzeln hab können. Viel mehr hätt ich eh nicht machen können. Also haben wir es beim Lieblingsstellenkraulen belassen ... immerhin.

Morgen kommt unser allerbester Hufbearbeiter und ich hoff mal inständig, dass Mister Blond sich benimmt und ihm seine Arbeitsmaterialien nicht um die Ohren haut. Ich hab mal .. vorsorgehalber Brownies gebacken.

Wien, ich komme - nach dem Wochenende gehts sicher wieder besser - ich weis auch ganz genau was er spiegelt.

Ich muss es nur sehen wollen.

Ich hab ein paar Herzchen vergessen.

Er reagiert wunderschön auf Gewichtshilfen und den Bügeltritt.

Intuitiv - er macht das wunderbar. Ich kanns kaum erwarten auf den Platz zu kommen und richtig zu arbeiten. Er macht sich bestimmt 1A.

Ansonsten lasst mich nicht vergessen noch was zu meinem Schiefenproblem zu erwähnen. Da wurde mir heute am Ausritt einiges klar. Leider. Da ist noch ein großes Hinderniss am Weg zum Zirkel machen und schön reiten.

Mein Held

.. zunächst durfte ich allerdings eine äußerst schmackhafte Begegung mit meinem Huhn und meiner SB machen. Wir: und auf einmal *gacker* *gacker* *gacker* steht da ein Huhn im Türrahmen. Sehr elegant übrigens, schwarz gekleidet, Kopf und Hals leicht betont nach rechts zur Seite geneigt, im Vorwärtsgehend auf einem Bein verharrend - eine Dame! Wir guggen. Stille. Sie frägt ob sie irgendwie Hilfe braucht? Stille. "Will sie ein Ei ins Heu in den Stall legen?" Stille. Leichtes *gacker* "Na dann, geh und sag mir dann wo es ist!" Huhn richtet Kopf gerade. Zustimmendes *gacker* schwenkt nach links ab und marschiert direkt ins Heu. Begeisterung meinerseits.

Heut hab ich Herrn Blond von der Heuraufe pflücken müssen - ich bin anscheinend pünktlich zur Essenszeit aufgetaucht .ups. und von der Schönheit von gestern war natürlich nichts - nichts - übrig. Nur der Schweif war noch elfenbeinfarben - ein Stück Pferd ohne Scheixe dran - traumhaft.

Ich hab ihn also mal von allem restlichen Dreck wieder befreit in den er sich nachts gelegt hat ... wenns wenigstens normaler Dreck wäre. Nein, natürlich nicht - er hat ewig viele Quadratmeter frei zu Verfügung und legt sich immer genau auf einen Äppelplatz der Anderen. Ein Dreckspatz also. Jedenfalls stinkt das recht erbärmlich und ich finde Exremente machen sich dauerhaft auf der Hautflora nicht allzu gut; also hatte mein Putzteufel Auslauf .kicher. zudem soll putzen mit ausgefahrenem Schlauch und gähen ja ein Zeichen der zwischenmenschpferdlichen Entspannung sein.

Meine SB kam dann des Weges und rief mir den Termin des gemeinsamen zweiten Ausritts in Erinnerung. Frühstück rutschte gleich einen Stock tiefer und Alarmbereitschaft wurde ausgerufen. Er war das erste Mal zwar wirklich ein kleiner Held in Haflingerfarben. aber .. so richtig Freude kommt meinerseits noch nicht auf.

Wir gingen also ein Stück rauf und am Stückchen wieder runter ging ich mit Never ein paar Schritte vor. Da waren wir dann gar nicht mehr cool.

Sofort waren die Ohren gestochen nach vorne - Minitrippelschritte. Regenrinne gleich ein Riesenproblem - weiße Plane - fast unüberwindbar. Ast am Wegesrand - Hüpfer zur Seite.

Ich wusste dass es einen Haken geben wird. Die Anspannung jeder Myofibrille meines Körpers wird morgen sicher im Muskelkater zur Bestätigung kommen - ich war stocksteif und "hing" (sie waren aufgenommen und bereit zum ... irgendwas machen) in den Zügeln - beim Lockerlassen fiel er sofort in einen bergab-mini-schritt Trab mit Kopfschütteln. ANGST! Wir hatten also beide mächtig was in der Hose - witzig wenn man es von der Seite aus sieht. Wenn wir uns schon so spiegelnd ähnlich sind - dann müsste es ja besser werden wenn ich mich dazu zwinge in solchen Situationen völlig cool zu bleiben. Ha-ha. Aber theoretisch.. psychologisch. 

Naja - wir zwei Schisshasen sind dann noch ein Stückchen vorausgegangen und durch Häuser und Wohngebiet Richtung Heim. Never war weiter wie ausgewechselt und völlig aus dem Häuschen. Ich hab versucht immer schön gerade weiterzugehen, guggen lassen, nicht hastig sein, kein Traben, aber nicht stehen bleiben, kein Starren.

Ich zitiere mich: "Laaangsam!" "Weiter, komm, gehen wir." "Laaangsam!" "Nicht stehen, brav fleißig sein" "Aber laaangsam" Steh - geh - steh -geh.
Entweder es war ihm egal oder ich ging ihm mächtig auf den Senkel ..

Wir haben dann wieder gewechselt aber ich wurde natürlich nicht aus der Zwinge gelassen und in Zukunft werden wir bei Ausritten weiter ausbauen mit ihm vorne voraus - Kloß im Hals. Irgendwie hab ich noch Bauchweh bei dem Gedanken.

Naja - immerhin, wenn ich in dem Takt weitermache kommen wir sicher gut voran - ihr habt alle Recht mit "nur nicht einschlafen lassen"

Meine weiche Nase.

Heute gibts nicht viel.

Ich bin die meiste Zeit faul in der Sonne gelegen mit ihm neben mir geparkt.

Weil ja bald der Winter kommt hab ich mal unser Putzzeug grundgereinigt, Bürsten ausgewaschen, Leder gefettet etc. da ist schnell mal ne Stunde futsch. Dann noch Schweif gewaschen und ein letztes Mal vor dem Winter die echte glitzende Elfenbeinfarbe in der Sonne genossen. Sogesehen hat er was von einem BarbiePferd..

Dann gabs noch ne Influenza-Impfung. Ganz fies während einer Runde Kegel&Ring spielen in den Hals.

Nicht, dass es ihn interessiert hätte, nicht mal ein Ohr hat gezuckt. Jedenfalls hat es danach Kekse und eine Banane geregnet - egal ob er weis weshalb oder nicht.

Sonst hab ich aus dem Chaos von Dienstag nochmal versucht Ordnung hineinzubringen, bin nochmal auf die Nähe zu ihm für die engeren Volten. Eiiiinmal hat er mich versucht anzusteigen weil die schlechte Seite halt die schlechte Seite ist und der Platz ist ja uneben und dann gings komisch bergab und großer Stein und alles doof. Versteh ich auch - is aber kein Grund mich anzusteigen. Kurz Situation geklärt - seine Ohren waren sofort auf Halbmaststellung und seitdem funktioniert es einwandfrei - im Vergleich zu vorher. Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich halt 3 Schritte zurück gegangen und hätte nur eine Bewegungsfolge von einem Schritt auf einer ebenen Stelle gelobt, click und fertig für heute. Aber .. er ist losgetrabt und wir geowllt in Stellung rumgekreiselt.

Verstehe einer - ich hab dann versucht ihm zu erklären, dass es schon wieder gut ist. Ich bin ja auch nur mit einem "Nein" laut geworden - war jetzt nicht dramatisch. Aber nein, Never zirkelt, tritt wunderbar unter, schiebt von hinten, hebt den Hals raus, Spanischer Schritt, perfekter Voltenwechsel und nochmal Spanischer Schritt während ich doof in der Mitte steh und mich von der Longe einwickeln lass.

Danach stellt er sich vor mich hin und guggt süß. Was auch immer für Verhaltensweisen wir da noch bearbeiten müssen - er ist exorbitant .wink zu m. süß währendessen.
Also haben wir den restlichen Nachmittag so reinrieseln lassen.

Egal wie ich es drehe ... heut war es einfach nicht.

Er war irgendwie müde und demotiviert und ich wollte was mit diesen dummen Volten machen und ja.

Fazit: Wir finden beide Zirkel und so Kreiselzeug irredoof.

Ich hab mal ein paar Kegel aufgestellt und nach etwas Spielerei haben wir mal gestartet, locker fluffig. Und dann. Von der Außenbande weg - und .. Chaos.

Ich hab nicht mal viel getan - ich hab ihn nur immer wieder angehalten und wir haben neu positioniert. Aber irgendwie muss dass Ausführungsangst bei ihm ausgelöst haben und dann war der Zug abgefahren. Ohren auf Halbmast ist er dann irgendwie pfuschend rumgegurkt und die paar Mal die ich ihn angehalten hab und was anderes machen wollte oder einen Schritt zurück gehen wollte ist er dann pinzig geworden. Nein ... "meinst du das?" .rumzirkel. "oder das?" ... "so?" "oder so?"  verwerfen, um Kegel übertreten, noch mehr verwerfen - alles war dabei.

Dabei war ich schon längst auf "Wir lassen das" Stellung. Da gibts noch einen dicken Knoten zu lösen. Human"istisch" würde es auf Versagensangst passen.

Ich weis noch nicht wie ich da rauskomm - bzw wie ich ihm helfe da rauszukommen. Mal überlegen.

.. ich fange vorne an. Ich sollte ja schon seit er den Sattel kennt mal ausreiten gehen anfangen. Also nicht - spazieren raus und dann draußen kurz üben oder in einem Waldstück rumdümpeln an einem Fleck - sondern raus - ausreiten halt. Am Anfang des Jahres hab ich noch gemeint vor dem ersten Schnee geh ich raus ... .. aber ja, irgendwann war dann der erste Schnee da .schluck. - ich aber noch nicht draußen.

Meine SB ist  dann mal mit der glorreichen Idee aufgekommen mich festzunaglen - konkret hat das geheißen Samstag 1300 Punkt. Seitdem Zeitpunkt wandelte ich unter den Halbtoten - die restliche halbe Woche gabs nämlich sehr wenig Schlaf, Horrorvorstellungen, Testamentsnotizen und .. sonstige Hirngespinste. Kennt man nicht nur unsere Innsbruck-Vorgeschichte sondern unsere Zeit noch davor - weiß man was ich meine - meine armen Rippen, Nieren, Schädelknochen ... und da gings nur drum ihn 50m von A nach B zu bringen.

Und beim Ausreiten geht es ja durch WIESE! GRAS! GRÜNES! GRAS! - nichts für meine Nerven. Ich weis ja dann auch haargenau wie er reagiert, argiert und gegenagiert - ich war also auf alles gefasst. Wie einen sowas nur so fertig machen kann.

Heute früh bin ich aufgewacht mit konkretem: Nein! Kathi, keine gute Idee. Tu das nicht. Du wirst dir wehtun. Kein Kaffee, kein Frühstück .. schlimmer wie jegliche Medizinprüfung.

Vormittags war ich dann noch zünftig ne Runde draußen mit meinem Reithafi, hab meine reiterliche Karriere rückblickend beurteilt und mir gestanden doch halbwegs gut reiten zu können. Irgendwann wars dann soweit - ich musste hinfahren. Half nichts - ich bin sogar 2x angehupt worden, weil ich SO langsam gefahren bin.

Angekommen hab ich erstmal mein Pferd gepflückt - der hat mich von seiner Ecke sofort entdeckt und hat sich in Bewegung gesetzt.

Ich:

Never:

Ich:

Never:

Der muss von Minute eins gedacht haben bei mir piepts. Ich war so durch den Wind, dass ich ihn erstmal mit reingenommen habe in das Stallgebäude - soweit sogut - bis zu meinem Spindkasten .vogel zeig.

Naja - irgendwie hab ich ihn dann doch rausgehieft und geputzt bis meine SB gekommen ist. No turning back .schluck. die Stunde war gekommen.

Es war so schnell gesattelt und vorbereitet, dass keine Zeit mehr war zum Denken, dann war noch ne andere Einstellerin da und ... dann saß ich auch schon oben.

Kleines Chaos und dann hab ich einfach gebetet, dass er dem anderen Pferd nachrennt. Wir kennen zwar prinzipiell Hilfen - aber nicht 100% installiert und schon gar nicht außerhalb des gewohnten Umfeldes. Also wenn mans genau nimmt hatte ich 0% Hilfen. Die ersten Schritte weg vom Hof waren zuerst okay - dann macht er einen Schlenkerer in die Wiese.

Gedanke 1: SH*T! Er ist im Gras!

Gedanke 2: Ich werde sterben.

Gedanke 3: Es wird wehtun.

Little panicy situation just there. Irgendwie hab ich ihn dann wieder auf die Straße gehievt. Da wollt ich eigentlich wieder absteigen - zuviel. Ich werde ihn einfach nie reiten. Wir werden auch so glücklich.
Aber sie ist einfach weitergegangen und er ihrem Stuti hinterher - so gings also los...

Lange Rede - kurzer Sinn.

Es war TOTAL toll. Und er ist SO BRAV!

(Jetzt kommts langsam - mein Adrenalin ist weg .kicher.) Wir waren eine geschlagene Stunde unterwegs - mir kam es vor wie 15min wenn ich so zurückdenke.

Konditionstechnisch ist er für steil bergauf mit Reitergewicht natürlich noch untrainiert - er hat auch geschnauft wie sein Leben noch nie; aber er ist schließlich ein waschechter Tiroler, hab mir da keine so großen Sorgen gemacht. Zuerst gings an der Straße entlang und dann einen Weg hoch ZWISCHEN 2 GRÜNEN WIESEN! - Sterbensgedanke Nummer 2. Im Wald hab ich mich dann um einiges wohler gefühlt - aber diese Grasstückchen haben mich .. gesegnet.

Hilfentechnisch .lach. naja. Ich muss sagen er hat sich für das erste Mal richtig Gelände - hat er sich super ausbalanciert, von dem her gesehen hatte er keine Probleme. Die meiste Zeit ist er dem Stuti hinterherbalanciert mit etwaigen Schlenkerern an die Wegseiten. Sterbensgedanke Nummer 3. Seitlich gehts nämlich überall runter - und ich meine "Tirol runter" - oder es ist so ein Seitenwegbachbett in dem man nicht landen möchte ooder es ist unübergehbarer Sumpf. Ich war deswegen so angespannt - wehe nur einen Schlenker über den Wegrand hinaus. Äußeren Zügel dran - und ich meine ich mit dran DRAN! - innen "zieht" rüber - und äußerer Schenkel drückt. Panik pur. Pfeiff auf klassische Reitkunst und feine Hilfengebung - einfach nur weg!

Ist nicht selten passiert - am Ende hin hab ich sogar mich wieder erinnert, dass ich die Schultern drehen kann und er eigentlich Gewichtshilfen kennt .stolzbin. war also gegen Ende hin ganz ansehbar glaub ich.

Soviel dazu - Reitplatz und richtig üben am Reitplatz hätten nichts an diesem Endresultat geändert - das war nämlich mein Gedanke .. "zu früh". Aber es liegt in dem Falle nicht an ihm oder am Reiten oder seinen Hilfen - sondern an mir. Da hätten wir noch 1 Jahr am Platz feinst reiten können und ich wäre genauso "grob" in den Situationen gewesen.

Aber jetzt - regnet es .. rosa Herzchen .große augen krieg.

Never war SO TOLL!

Wir haben ALLE Wiesenabschnitte geschafft ohne Mucken, Zurren oder sonstwas und er hatte vor nichts Angst. Mein Held. Er war total locker und lässig - als hätte er nie was anderes gemacht.

Steiles Gelände - aufwärts - abwärts - toll ausgeglichen - hat sich abwärts sofort langsam werden lassen - abwärts sogar mit bösem Fön und wirbelnden Blättern und Sträuchern - unbeeindruckt.

2 verschiedene Arten von Regenrinnen mit Wasser, dann ein Bächlein mit etwas tieferem eingeschnitten Bachbett zum "großen Schritt machen" oder "hopsen" - keinerlei Problem.

Dann Durchquerung eines kleines Rinnsalbaches - so als wäre nichts da. Blubbernde Quelle am Wegesrand mit Rohrzeugsl, Kettensägen, ewig viel Holz - nichts.

Viele Holzstapel mit bunten Planen und eine quietschgrüne große Plane direkt neben dem Weg - hingeguggt.

Radfahrer von vorne, stehend beim Pause machen und einmal am Ende lautlos von hinten - ich musste ihn eigentlich nur davon abhalten, dass mein superfreundliches Pferd sie nicht zur Begrüßung völlig ansabbert.

Ferne Schüsse - irgendwo im Wald - da hat er mal geguggt - sonst nichts.

Auf einem Forstweg entgegenkommendes Auto - war etwas eng - Auto ist also mit laufendem Motor stehengeblieben - vorbeigetakelt. 2min später Traktor - der hat allerdings gewartet und dabei den Motor ausgeschaltet - mal guggen was los ist, mehr auch nicht.

Angeschalteter Traktor der hinter ihm weiterfährt - Ohren spitzen.

Kinder, Hunde, Windräder, weitere Rinnen und Zeug was halt so im Wohngebiet ist - hat mich letztendlich mehr interessiert als ihn.

2min vor dem Stall der SUPERGAU - gerade verlaufende Straße mit einmündender Straße von rechts "unten" verdeckt von Gebüsch - also nicht gut einsehbar.

Von hinten kam ein lautloser Radler am Strraßenrand - von vorne auf der geraden Straße ein voll beladener ErdbewegungsLKW - von rechts unten ein großer Postbus der genau an der Kreuzung an der Haltestelle stehen geblieben ist gefolgt von einem Traktor. Dazwischen noch 2 Autos die vor und hinter dem LKW an uns vorbei in die Staße münden wollten.

Mein Albtraum. Eingesperrt an einem Kreuzungseck zwischen LKW, Bus, Traktor und Mauer. Hinter uns waren die Autos die schon vorbei waren - ich hab gedacht das wirds jetzt - wir können einpacken.

Never marschiert vorbei - als wäre nichts. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaub er hat nicht mal geguggt oder gestarrt. Einfach nichts. Waren dann nach 2min am Stall und dann hab ich erst kapiert WIE schief sowas hätte gehen könne. Mein Held.

Er war wirklich so toll - ich war so angespannt und teilweise auch sicher unfair in meinem Verhalten weil er sicher mal nur wo guggen wollte etc und ich ihm alles streng unterbunden hab. Aber er muss so mit mir leben wie ich mit ihm - er ist auch mal angespannt und macht Käse - wir sind ja alle nur Lebewesen.

Meine SB hat ihn auch ganz doll gelobt - sie hätte noch nie so einen unkomplizierten ersten Jungpferdeausritt gesehen. Ich bin so stolz auf ihn - ein ganz ganz toller Kerl ist er.

Ich bin schwer beeindruckt und so glücklich, dass wir es doch soweit gebracht haben. Wir haben uns von hochzweifelt gemeingefährlich so gemausert, dass ich jetzt auch langsam behaupten kann, dass er mir vertraut.

Er hat den ganzen Ausritt auf mich gehört und hat sich auch durch mich wenn ich überreagiert habe nicht aus der Ruhe bringen lassen - also hat er mir umgekehrt gezeigt, dass ich ihm auch vertrauen kann - in dieser Situation würde ich sogar hauptsächlich davon ausgehen. Das ist so schön nach unserer ganzen Geschichte.

Eigentlich wollte ich ihn danach totknuddeln - aber sowohl er, als auch ich waren so dermaßen am Ende. Wir werden heute bestimmt gut schlafen. Es gab erstmal eine Jackpotbanane und etwas kraulen und danach wollte er glaub ich auch nur Heu und Ruhe. Der wird morgen ordentlichen Muskelkater haben.

Ich muss auch gleich ins Bett - voller fluffigen Nevergefühlen.
Vorher noch ein DANKE an meine SB - für das Hartnäckig sein .kicher. das Aushalten meiner kleinen .. nennen wir es  .. leichten Hysterie und für diesen tollen super ersten Ausritt. Den werde ich sicher nie vergessen!

Ich könnte hier noch hundert schöne Smileys posten wie toll mein Pferd ist und was er mit mit diesem Erlebnis gezeigt hat - aber ich bevorzuge die Badewanne und ein gutes Glas Wein zu meinen wolkenweichen Gedanken an den heutigen Tag.

Es gibt Tage - die sind für die Fische.

Und ich habe getan was Pferdemensch tunlichst meiden sollte - ich bin nach einer ausserordentlichen Gemütsstimulierung durch die Rasse Homo sapiens zur Rasse Haflinger gewechselt. Eine sehr konfliktpotente und unter gewissen Umständen sehr gefährliche Kombination.

Dahingehend spreche ich für viele Pferdebesitzer wenn ich vor dem ausgesprochenen Konflit stehe: Ich bin grantig und will zum Pferd, weis aber ziemlich genau, dass dann alles erst richtig in die Hose geht...

Lösung 1: ich bleib daheim.

Lösung 2: ich setz mich hin, vergewissere mich, dass mein Vierbeiner absolut nichts mit der Situation zu tun hat. Starte meine Synapsen neu und fahr los. Immer im Hinterkopf behaltend, dass mein Gemüt NICHT auf mein Verhalten dem Pferd gegenüber übergreift. Schwiiierig.

Ich hab Version 2 gewählt und habe gesiegt. Schließlich bin ich lernfähig.

Angekommen hab ich ihn erstmal gar nicht erblickt - nach mehrmaligem Rufen ist er auch nicht aufgetaucht - Achtung Emotion: Mein Pferd mag mich nicht mehr. Kurz vor dem "Ach schei.." Gedanken fräst ein Alpenbomber im Galopp .große augen. um eine enge Enge - zu knapp berechnet - fliegt

und landet seitlich mit Bauch voraus im Matsch.
Aufgerafft, mal geschüttelt torkelt er dann etwas perplex auf mich zu - hat wohl nur tief gepennt.

Ich hab ihn dann erstmal sehnlich von jeglichen Unfallschlammflecken befreit und dann haben wir nur etwas den Tag gemeinsam ausklingen lassen. Ring auf Kegel klappt mittlerweile wirklich gut - ich muss ihn auch dabei jetzt nicht mehr auslachen .in hand kicher. dann haben wir wirder präzise Übergänge an der Longe und in Freiarbeit geübt. Dann vom Stand in den Trab - dabei hebt er sich richtig schön raus.

Brauch da aber vielleicht mal die Gerte - die Präzision ist noch nicht ganz 100% und er KANN es auf jeden Fall. Ist halt schwer die Wampe richtig hochzuheben aber ich denke ein wenig Anstrengung kann mal nicht schaden - gerade so kraftbedingt von hinten. Dann haben wir noch Volten gedreht, in alle Richtungen und in allen Longenlängen. Ich muss mal mehr Hütchen aufstellen, hatte nur eins in der Mitte und solang der RoundPen da ist kann ich da ja noch Kreiselübungen einbauen - muss nur mal ein Hürn einschalten wenn ich oben bin - beim Unterrichten hab ich auch immer viele Ideen.

Dann war er müüüde und mein Grant-Adrenalinspiegel ist in Sphären abgesunken die tatsächlich Entspannung zugelassen haben. Erstaunlich. Ich war also auch müde und er hat gepennt und ich hab mich in sein Rückenfell vergraben und .. ja. Wir halt.

Er war extrem schmusig - nichts vom großen Jungen der nicht beknutscht werden darf. Ganz im Gegenteil.

Also - Plädoyer an alle. Wirklich zusammenreißen und wirklich aktiv und mit Habichtauge drauf achten, dass man nichts auf die Interaktion mit dem Pferd überträgt. Dann gewinnt man so viel und der ganze Tag kann sich nochmals 180° drehen bevor man zu Bett geht. Außerdem schläft man viel besser mit dem Heuduft des Winterfells in der Nase.

Ich hatte eh mal zugesagt, dass ich mir unseren tollen spanischen Einwanderer mal zu Augen nehme und ich hatte dann noch richtig Lust - also hab ich Never in Sichtweite geparkt (sonst hätte ich ein einduetiges Eifersuchtsproblem) und den Großen geholt.

Nevers erster Blick:

Mister Spain stand dann auch schon am Gatter .kopfkratz. aber gut. Also gepflückt - mal kurz drüber gebrüstet, Hallo sagen, schauen WO sind die Lieblingskratzstellen und wo geht gar nicht. Ich hatte schließlich keine Lust auf spanische Wunder.

Dann mal in den RoundPen - Kappzaum druff - hat gepasst fürs Erste und ja. Mal massiert und versucht loszugehen. Pustekuchen mit Losgehen und mir daneben. Pferd steht. Was macht man intuitiv als erstes? Ja, mal holt sein Stimmrepertoire raus: Allez! Gehen wir! Hopp! Schritt! Marsch! Click! .schnalz.  ... was heißt losgehen auf spanisch? Vamos?! Nö.

Also ich positioniert am Kappzaum zum lockeren Losgehen und nehme die Restlonge und "schupf" - das war wirklich schupfen - sie ihm gegen die Schulter.

Da geht das Teil ab.

Fräst in dem Platz rum als gäbs kein Ende. Schulterbewegung hat er übrigens - kann die Beinchen ordentlich schmeißen, tritt unter und weite Bögen nach vor. Spanischer Macho halt. Aber - ok. Irgendwann bleibt er stehen, ich heb die Hand um an den Kappzaum zu greifen. Wusch. Weg.

Irgendwann hat ich ihn an der Longe - wenn er nicht fräst wie ein Irrer ist er übrigens stockbrav. ABER einmal ne falsche Bewegung zum Antreiben und er geht entweder eine weichende Volltraversale oder fräst mit durchgedrücktem Rücken davon.

Never hat seit Beginn kein Heu mehr gefressen und schaut nur mit äußerster Begeisterung zu:

Ich hab die Aktion dann mal beendet und am Boden im Stehen mal noch einiges probiert - Stellen, Abstellen, Stimmsignale, Kiefer, Halsmuskeln, Muskelansätze, Mähnenkamm .. das Kennenlernprogramm halt.

Resultat: Der Junge ist bockhart, stocksteif, übersensibel und (das meine ich ernst) sehr kooperativ. Dem hat jede Sekunde Spaß gemacht - er hat zwar nicht gewusst WAS er tun soll - aber dass er was tun soll und es freut wen - dieses Strahlen in den Augen. Stolz.

Nunja - seine Vergangheit - Kutschpferd, Spanienimport. Man weis also eigentlich nicht wie oder warum was wie beigebracht wurde. Also ein Stückeln von Beginn weg - aber der Bub hat Potenzial und ist extrem willig - aber völlig hilflos mit der Aufgabe und seinem Körper.

Wieder ganz was anderes im Gegensatz zu Never. Er ist dagegen ein alter Hase - einmal Longe aufgenommen, Stellung, Volten - alles tiptop. Eingespielt. Übersensibel aber nicht überhektisch. Der Unterschied war richtig richtig interessant.

Wenn ich nicht so weit weg wohnen würde, würde mit ihm arbeiten richtig richtig Spaß machen glaub ich. Ich könnte so viele Pferde arbeitstechnisch an mich reißen wenn ich nur die ZEIT für sowas hätte. Doch Studium schmeißen.

Er ist auf jeden Fall ein ganz ganz feines Pferdchen - etwas .. überdrüber noch und biomechanisch ganz am Anfang. Mit regelmäßigen kleinen Portionen und ein paar richtigen Hieben kann aus dem aber absolutnatürlich ein handfester Spanier werden .trainingspläne schmied. 

Danach gabs für Never natürlich noch eine Extra-Eifersuchts-Potion-Aufmerksamkeit und dann gings heim. Ärger und Frust ausgetauscht gegen Pferdenase und Herzchenaugen.