Neuigkeiten.

.. es gibt Neuigkeiten. Wie man sie interpretieren will überlasse ich noch jedem selbst

Wie sich ja in den letzten Beiträgen und Diskussionen herausgestellt hat, gibts nur wenige Alternativen in meiner Nähe, bei denen es sich rentieren würde, Never näher an mich ranzuholen. Der Aktivstall in Innsbruck - quasi direkt in und eigentlich doch am Rande der Stadt weil direkt anschließend gehts gleich auf über 2000m hoch - in dem ich gestanden bin bevor ich ins Bergdorf gezogen bin ist eigentlich nach dem Ausschlussverfahren eben meine Wahl geworden und ich habe dort aktives Interesse auf der Warteliste angemeldet weil die recht lang ist und 2016/2017 dann wahrscheinlich schneller da sind wie ich guggen kann.

Somit habe ich gedacht das Thema ist erstmal beendet, ich kenne ja doch einige Mädls noch von früher und so schnell würde sich Einsteller-technisch da unten wahrscheinlich nichts ändern. Gerne wäre mir gewesen entweder ein Stückl vor meinem Schweizaufenthalt im Herbst '16 oder 2017.

Allerdings ..
.. habe ich einen Anruf erhalten .. und ab Ende Dezember ist ein Platz frei *schnappatmung* 

Ich muss sagen ich hab mir zwar wenig nervenauftreibende Warterei gewünscht, aber da hat es der liebe Gott zu gut mit mir gemeint
Dann ging alles ganz schnell zuerst musste ich mich für mich innerlich entscheiden wobei ich das Grübelthema ja gerade abgeschrieben hatte und dann wollte sich die neue SB gleich mit mir treffen dabei hab ich das Thema bei meiner jetzigen SB wirklich erst sehr rudimentär angesprochen
Ich hab also eine schlaflose Nacht mit vielen Tränen und Weißwein vorbeiziehen lassen und mich letztenendes dazu entschlossen zuzusagen erstens stand ja mein Beschluss mehr oder weniger fest etwas an meiner Situation zu ändern, zweitens wollte ich wenn dann nur in den Stall und drittens wenn dann zeitlich weit vor meinem Schweizaufenthalt. Sogesehen, ist es das "Beste" was mir passieren konnte - aber trotzdem fand ich die Geschwindigkeit der Sache extrem überfordernd
Ich hab mich dann mit der neuen SB getroffen und fix zugesagt und Details/Vorgehen besprochen. Da merkte ich wiedermal, dass ich im Vergleich zu jetzt in nem funktionierenden Wirtschaftsbetrieb gelandet bin - ein richtiger "Reitstall"betrieb halt - doch ein immenser Unterschied zu fast 4 Jahren alleine mit meinen rosa Wolken zwischen 4 Enten und geschätzten 20 Hühnern zu sein.

Das Gespräch war sehr aufschlussreich bezgl. Eingewöhnung und Aktivstallautomateneinstellung - auf der anderen Seite hatte ich nen riesen Kloß im Hals weil ich mich und Never in so nem Betrieb gar nicht mehr richtig sehe, mit so Menschen und so hier im Bergland wirds halt als charakterstark empfunden wenn spitznamentlich Blondie seine immense Intelligenz zu Tage bringt, ich hatte immer alles quasi für mich alleine und wenns nicht passte, wirds halt irgendwie passend gemacht und jetzt muss ich den Stallbetreibern die mir das alles ermöglicht haben - kündigen.

Das zerreißt mir schon das Herz und mit weiterem emotionalen Fortschreiten der Situation wahrscheinlich auch meine Leber ..

Nungut ganz emotionslos ein paar Fakten: der Umzug wird erst im Februar nach meiner Prüfung stattfinden, davor ist einfach nur doof - weil ich wirklich keine Zeit für nur irgendwas hab im Moment und das wird mir alles zu viel und dann verkack ich die Prüfung und und und .. .. also Mitte Feber ist fixiert und ganz genau wird sich das nach Wetter & Schneelage dann richten.
Eingewöhnung wäre so, dass er die ersten Tage/Wochen alleine in einem Unterstand steht und zeitweise einen Heuautomaten dazu bekommt mit dem ich dann üben kann. Sonst werde ich Heunetze aufhängen. Heunetz ist fixiert auch für nachts, notfalls kaufe ich für die Tage extern Heu dazu und hoffentlich braucht mein schlauer Hafi nicht lange um das Prinzip zu verstehen und darf dann normal in die Herde rein. Ich werde sicher die ersten Tage unten per Hand zufüttern (zum Glück geht das mit der ultrakurzen Distanz ) und dann werden wir einfach sehen wie er sich macht und dann die Minuten von viel und immer einfach langsam runterkürzen Ich bete mittlerweile schon, dass das alles gut geht - dass er genug Energie bekommt glaub ich auf alle Fälle aber halt das mit den Kauanschlägen etc .. ich denk lieber mal nicht zu viel drüber nach

Wie gesagt mir geht das alles jetzt sehr schnell .. die Prüfung im Feber kommt in riesigen Schritten näher und ich fühle mich noch gar nicht vorbereitet und jetzt kommt das irgendwie noch "dazu" .. ich überlege mir jetzt noch früh genug was ich als "Heuersatz" leicht per Hand zufüttern kann und werde da einen Sack gleich in die Wege leiten. Zusätzlich hätte ich gerne noch ein komplettes Blutbild mit allen Organparametern + Check-Up als "Ausgangsbasis" wenn was danach schief laufen sollte. Plus ich benötige einen abgesprochenen Magenschutz über einen Zeitraum von 4 Wochen dazu - Herdenumstellung und so eine krasse Futterumstellung nach 4 Jahren mit der Vorgeschichte ist mir Indikation genug um da bei Never ProphylaxenMedikation zu geben. Mehr kann ich für ihn glaub ich nicht vorbereiten oder tun - durch den Rest müssen wir so durch
Meine Stallbesitzerin hat die ganze Sache zuerst umständehalber nur nachrichtlich mitbekommen aber die Tage ging sich dann doch ein persönliches Gespräch aus - und es tut mir so Leid Never tut mir Leid und meine SB tut mir so Leid - ich fühle mich als würde ich Welten zerstören
Ich würde natürlich lieber einfach den jetzigen Stall weiterzahlen und tun als ob nichts wäre vA seine Fett-werde Thematik wäre ab diesem Jahr wahrscheinlich auch nicht mehr so schlimm weil es jetzt Paddockboxen und eine Heubelüftungsanlage gibt und es keine Vollweide mehr geben wird aber dafür grooooße Bewegungskurzweiden und wie bisher immer zusätzlich Heu.

Das macht .. diesen .. Stall .. jetzt .. quasi .. perfekt!

Ich bin zwar eindeutig die große Heulerin in der Sache aber so richtig leicht fällt es ihr sichtlich auch nicht Never ist halt durch seinen etwas aufdringlicheren Charakter doch zu einem Bestandteil des Stalls geworden und ich war auch einer der wenigen Einsteller mit jungem, agilen Pferd die zusammen regelmäßig "arbeiten" - ich reiße also irgendwie ein Loch in eine kleine heile Welt und es ist immernoch bei jedem Gedanken traurig sowas hinter mir lassen zu müssen
Rational verstehen tut man mich glaub ich schon und ich kann auch wieder zurück oder auf Sommerfrische oder Urlaub kommen - das ist in der heutigen Pferdewelt eh schon Luxus so einen Rückhalt zu haben .. und es ist alles im Guten und eigentlich eher ein "schönes" Traurigsein weil zum Glück nichts "Schlimmes" passiert ist oder wir uns im Streit trennen .. aber trotzdem ists einfach unglaublich traurig

Jetzt steh ich also da - bisschen überfordert. Laaaangsam kann ich mich mit dem Gedanken n bisschen anfreunden und ein kleiner Teil in mir freut sich diese weiche Fellnase täglich abknutschen und sich nach Bedarf in seine blonde Wallemähne eingraben zu können. Ein anderer Teil hat keine Ahnung was ich täglich mit nem Pferd machen soll immerhin sind das jetzt fast 4 Jahre ohne regelmäßiges eigenes Pferd - ich muss das alles erst wieder in meinen Alltag einplanen
.. zuerst ist auf alle Fälle lernen lernen lernen  und die Zeit in dem wunderbaren kleinen Dorf noch zu genießen.

Vielleicht geht sich ja noch ein kleiner Ausritt mit meiner SB aus als kleiner Abschluss für das Projekt, das wir dort angefangen haben - das ich mit Never reiten kann, ausreiten, lange ausreiten, in fast allen Lebenslagen.

Ich tu mir sicher auch so schwer mit dem Abschied, weil ohne diesen Stall Never mit Sicherheit nicht mehr am Leben wäre als er gekommen ist hatte ich irrsinnige Angst vor ihm und war eigentlich drauf eingestellt ihn einfach leben zu lassen so lang er kann und ja..  und jetzt habe ich einen Hänger, nehme an Kursen teil und traue ihm tägliche reiterliche Arbeit zu und es tut mir nur so Leid, dass die, denen ich das alles zu verdanken hab, das letztenendlich jetzt mit meinem Auszug dafür bezahlen müssen ..

Ja - ich bin im Moment sehr nah am Wasser gebaut

Mein HO kommt am Freitag, da werden wir sicher auch nochmal drüber reden und am Sonntag ist Stallweihnachtsfeier .. .. auf die ich mich voll freue und dann ... werde ich die Sachen nehmen wie sie kommen.