Eine Frage des Prinzips.

Heute hab ich die Sache herausgefordert :shy:
Never war sehr brav anfangs - er stand wie angegossen am Metallgestänge, war superbrav, kein Treten, kein Rumwuseln - obs am sonnigen Wetter oder an gestern lag weiß ich nicht :nix: aber auch sein Schnappen ist etwas weniger geworden.

Ich hatte den Hänger zum Reitplatz hin aufgestellt weil ich den Anderen eine Übungsmöglichkeit geben wollte wenn eh schon ein Hänger da ist :nix: und mir war von Anfang an klar, dass das Programm gleich abgespielt sein würde weil alle Pferde natürlich quasi problemlos in den Hänger reingehen :frech: außer mein kleines Monster :evil:

Eigentlich wollte ich eben die Sache mit den Diskussionen nicht rausfordern und erst recht nicht solang mein Knie so autschig ist - aber irgendwie dachte ich mir .. nö. Meine ganzen freien Tage sind dahin, Schifahren für die Saison ist dahin, mein Urlaub ist dahin, Wandern ist dahin. Nö. Einfach nö. Dann soll er wenigstens was tun stattdessen :pueh:

Tja - dann hab ich ihn nochmal nur am Halfter mit langem Strick geschickt - und siehe da. Fast braves Pferd :-n ich sah uns schon fast wieder richtig an der Longenarbeit was tun :sigh: - aber darum ging es ja nicht.. Hänger stand da also konnte man doch auch reingehen.
Naja. Mit der Diskussion des letzten Tages war natürlich mit c/b rein gar nichts zu rütteln :irre: Never bewegte sich genau 0.00 Millimeter freiwillig - nunja, versteh ich auch irgendwie :tuete: aber da er beim Umzug auch gestiegen und gebockt wurde, wollte ich nicht unbedingt, dass er da fix reingeht - sondern, dass er sich mit sistierendem Druck kombiniert mit c/b reinbringen lässt ohne ne Dramatik draus zu drehen.
:augenroll: .. ne Dramatik war es letztendends, er hat mich dann erwischt und sein voll offenes Kiefer in meinem Unterarm begraben :-z jetzt hab ich da Zahnabdrücke und dann war ich sauer - ich bin nämlich nur auf der Rampe gestanden und hab nur Schritt für Schritt gelobt :-z
Dann haben wir ein Spielchen gespielt - draußen musst du laufen und drinnen hast du Ruhe :evil:
Da ich ihn ja jetzt fast ohne Angst schicken kann, gabs für rückwärts rausgehen am Platz kreiseln und für drin stehen und vorwärtsgehen c/b - und er war dann gleich mal drin und es war nicht stressig für ihn :augenroll:

:teaparty:

.. also - alles was dieses Pferd kann wurde ihm prinzipiell durch positive Verstärkung beigebracht.
Das will ich auch so weiterfortführen :-n denn das hat auch sehr gut funktioniert was Lektionen oder Zirkuskrams getrifft. Alles was er kann hat er eigentlich auch erst richtig in den letzten 4 Jahren gelernt, in denen ich ihn unregelmäßig gesehen hab - ich bin mir sicher wir wären da auch sicht-, und spürbarer auf Konflikte gestoßen, aber ich muss zugeben, ich hab diese Konflikte immer umgangen :tuete: indem ich was anderes gemacht hab oder die Sache ganz weggelassen hab bis sie von ihm aus dann angeboten wurden.
Es ist nicht ganz falsch, dass er (auf Verhalten bezogen!) mich geclickert hat - ich habe alles in der Welt getan um es ihm rechtzumachen und ja nichts für ihn Unangenehmes zu verlangen, möglichst sollte er alles freiwillig anbieten damit ich ja keinen Druck auf ihn ausübe - und da er ja nicht dumm ist, hat er das ziemlich sicher kapiert :shy: und somit hängen wir dort, wo einige Leute mit positiver Verstärkung hängenbleiben; deren Pferde doch noch Grenzen ausloten, über das "Gemeinsame" hinausgehen und auch mal auf den "good will" pfeifen.
Ich finde grade so im Rückblick, dass wir es für den Weg eh relativ weit gebracht haben :kratz:

Da kann ich jetzt voll bei positiven Verstärkung bleiben - aber dann befinde ich mich mit Never sichtbar auf gefährlichem Terrain und weitergehen würde dann wahrscheinlich ab einem gewissen Punkt nichts mehr. Reiterlich ist das auch mein Problem :seufz: er macht alles supertollbrav und ist ein Goldstück - außer ich fordere Biegung auf der schlechten Seite, da gibts keinen c/b Kompromiss mit "ich erarbeite mir das aus seiner Freiwilligkeit" - da fliegt er, wie wir alle aus meinen Kurserfahrungen wissen, erbarmungslos. Er darf sich ja auch schwer tun und er darf auch Unmut zeigen - aber da gibt es bei manchen Themen keine Abstufungen die sich herauskristallisiert haben und er ist immer gemütlich raus weil ich mich fürchte und alles lieber komplett bleiben lasse :nix:
Ich will schon alles Lerntechnische soweit trotzdem mit dem Clicker weiter aufbauen :-n weil ich finde, dass das mit ihm wirklich schnell und flott klappt aber - ich glaube wir brauchen für unseren weiteren Clickerweg einen Cut und eine Klarstellung der weiteren Spielregeln bezgl. Verhalten miteinander. Mir kommt vor die letzten 4 Jahre waren für ihn eine reine Party, ich seine ab und an lustige Bespaßerin und jetzt ist er mit ein paar Gesetzen konfroniert :shy: aber ich hoffe, wie schon die Tage besprochen, dass eine Klärung der Situation uns dann schon irgendwie wieder dorthin bringt, wo wir in unserem Bergdorf aufgehört haben :herzi: ... sonst wäre das wirklich unglaublich traurig :heul:

Nunja - ich weiß zwar nicht ob ich das so alles richtig sehe aber so interpretiere ich das jetzt mal :frech: und ich muss mich voll vor mir selber rechtfertigen merke ich grade :shy: .. weil ich schon irgendwie alles für ihn nur toll machen will aber kläglich daran gescheitert bin und jetzt gegen meine eigenen Prinzipien vorgehe Bild

.. aber das wird hoffentlich. Never wird mich schon wieder hinbiegen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    sue (Donnerstag, 25 Februar 2016 19:48)

    Das klingn nach herrausforderung, aber du bist dran und ihr werdet es gemeinsam schaffen! du bemühst dich sehr und gibst alles das ist toll!!!! und auch klein Never wir lernen müssen das nicht alles nach seinem Köpfchen läuft!!!! abgrenzung und respekt ist glaube ich das was der süße bub wieder neu erleben darf! und die selbstbewusste und starke Kathi wird ihm das zeigen! auch unsere schätzeleins brauchen ihre Grenzen und fühlen sich dann um so wohler! :) lg sue


"Légèreté besteht nicht nur darin, wie wenig das Pferd sich auf die Zügel legt. Sie besteht exakt darin, ein Pferd zu haben, welches durch seine Fröhlichkeit und Energie solange wie möglich die gewünschte Haltung und Bewegung bewahrt, ohne durch Hilfen dazu ermuntert werden zu müssen."

N. Oliveira