.. unruhiger Verlauf mit positiven Punkten.

Hallo Ihr Alle :tasse:

.. lang lang ists her :shy: und seitdem ist irgendwie viel, aber auch nicht viel passiert.
Zunächst mal zu der allgemeinen Nachricht - wir haben die Rehe mit Ach und Krach, viel Geduld und unglaublichem Aufwand überstanden :klatschen: Never steht auf seinen 4 strammen Beinen, ist quietschvergnügt, es geht ihm eigentlich für die Umstände sehr gut :klatschen:
Das Röntgenbild zeigt überhaupt gar keine Veränderungen, das Blutbild hat über die Zeit Sachen gemacht die nicht erklärbar waren - was wieder von hier bis Hannover mehrere Tierärzte ins Staunen gebracht hat :-? EMS und Cushing zweifach negativ getestet :freu:

Mein letztes Update war :kratz: Ende Mai - danach hatten wir bis zum ersten Aufwind den ganzen Sommer über ein gewaltige Durststrecke hinter uns.
Stute und Fohlen sind dann wie geplant ausgezogen und wir haben den Unterstand am 08. Juni für uns eingenommen - Schmerzmittelgabe war auch noch bis Ende Juli 2x täglich. Somit war ich jeden Abend da für die SM-Gabe, das Heunetz-reinhängen und ihn in den Unterstand stellen und jeden Morgen dann nochmal für die SM-Gabe und um ihn wieder rauszulassen :ohhh: Im Unterstand gings ihm dann stetig besser :-n das war eindeutig wichtig; Bewegung dazu gab es gar keine, die Bewegung im Aktivstall tagsüber war laut allen Beteiligten genug für diese "Post-Rehe-Erstbelastungsphase".
Ende Juli war ich dann 1 Woche auf Urlaub und eine superhilfsbereite heldenhafte Miteinstellerin :hug: und noch eine Kollegin :hug: haben das dann alles für mich übenommen. Schmerzmittel war dann schon in absteigender Dosis - der Plan war dann eigentlich ihn nach meinem Urlaub wieder nachts in der Herde zu lassen und zu sehen wie alles ohne Interventionen voranschreitet :-d

So sollte es aber natürlich nicht kommen :seufz:
Am Tag meiner Rückkehr in der letzten Juliwoche war vormittags laut Kollegin noch alles in Ordnung, abends als ich vorbeischaute - Never lahm :redeye:. Eindeutig lahm :heul:
Tierarztkonsultation und Schmerzmittel/ASS (ich erwähnte ich war kurz vor dem Absetzen? :-z) wieder ganz hoch steigern um ja eine neue aufflammende Entzündung oder nen Schub abzuwenden. Unterstand weiterhin und weiterhin 2x täglich hingondeln.
Anfang August hat er dann kleine Schleimhauteinblutungen bekommen :panik: und er war generell recht matschig. Ich befüchtete es schon ein wenig aber nach 4 Monaten hoher SM-Dosis hatten wir ihn wohl etwas abgeschossen :redeye: also akut Schmerzmedikation in äquivalenter Dosis umgestellt. Danach hat er sich zwar schnell erholt und auch das Lahmen wurde immer besser - aber das gute Mittel war gut 2x so teuer und musste für den besten Fall 3x täglich gegeben werden :ohhh: neben Klinik und weiterem sonstigen Leben, von dem eh nicht mehr viel übrig war :seufz:
Das ging dann noch bis zum 22. August und dann haben sowohl meine SB (weil er anfing im Unterstand rumzutreten) als auch ich (fertig mit der Welt) resigniert und der Beschluss mit der TÄ war dann: in die Herde, SM abdosieren und dann hopp oder drop - das Lahmen wurde und wurde nicht besser, er hatte noch weh aber nichts von unseren Maßnahmen hat auch nur irgendwas bewirkt - es soll so kommen wie es kommen soll :nix:

In der Herde ging es ihm zunächst schlechter, wahrscheinlich durch die Automaten jede Stunde doch mehr "gezwungene" Bewegung wie gut gewesen wäre aber ich bin mit der SM-Dosis trotzdem stetig streng runtergefahren :shy: und er wurde irgendwann von einem Tag auf den anderen durch was-auch-immer :-? besser. Wir sind dann auf jeden 2./3. Tag SM runtergegangen zum Ausschleichen und dann hab ich ihn angefangen zu bewegen :ohhh:
Was auf der freien graden Linie okey war - war am Reitplatz (und an der Longe sowieso) schlimm anzusehen. Er hat getickt, unregelmäßige Zwischenschritte reingelegt, ist auf dem schlechten Bein teilweise eingeknickt :ohhh: und hat sich dazu noch sehr regelmäßig losgerissen und hat seine Beine in alle Richtungen (incl. meiner :-z) geschmissen. Wir waren alle sehr skeptisch.
Ich hatte Physio engagiert falls wir je in eine Reha-Phasen kommen würden ;) und der meinte ganz strikt und einfach - durch das Ticken und Lahmen durcharbeiten, vorsichtig drüberarbeiten und sehen was draus wird. Physio ein paar Mal die Woche regelmäßig einfach zum Durchkneten und passiv bewegen weil man nach 4 Monaten Stehen wahrscheinlich selbst nicht mehr genau weiß wo bei einem vorne und hinten ist :frech: und ich darf vermerken - mittlerweile, nach 2 Wochen intensiver Arbeit läuft er - taktrein :freu2:

Das andere Thema das parallel zu lösen war - das Losreißen und Durchgehen :seufz: ich habe lange überlegt. Mit positiver Verstärkung versuch ich das schon seit Jahren erfolglos und so nen richtigen Tipp diesbzgl hat mir auch noch keiner geben können auf diesem Weg :nix: er ist einfach überlegener, er weiß es und wenn er will, dann kann ich meine Kekse selber essen - das Muster ist in uns schon so intus :-z
Nunja - aufgrund von immer schlimmer werdendem Treten in den HeuAutomaten wurde mit von meiner SB diskret sehr nahe gelegt :shifty: dass ich mir jemanden holen soll der da weiter weiß. Ich hab nur keine Ahnung wer mir da noch weiter helfen soll wie ich eh selbst weiß? :nix:
Ich hab dann all meinen Stolz (und ja, das hat mich wirklich viel Stolz gekostet :tuete:) zusammengeschaufelt und mich bei einem NHT-Trainer, der laut SB schonmal ein HeuAutomatenStallProblem gelöst hat, eingeklinkt.
Der Tag kam logischerweise irgendwann und ich gebe ehrlich zu, ich hab es ihm nicht einfach gemacht. Bezgl. dem Futterautomatproblem hat er die gleiche Meinung wie ich - man kann regelmäßig üben aber um das unerwünschte Verhalten in dem Fall zu stoppen muss man ihn bei dem Verhalten erstmal erwischen um etwas zu korrigieren. Stehen Menschen auch nur in der Nähe - steht Never aber mit dem Po zur Eingangswand und wartet nachdem der Schieber unten ist bis man ihn quasi draum bittet nach vorne zum Heu zu gehen :zunge:

 

Wir standen dann da ne zeitlang rum bis er irgendwann vorsichtig meinte, er könne mir ja mal zeigen wie ich ihn arbeiten soll wenn ich ihn mal erwische. Ui - da wurde es ganz finster bei mir :foof: ich hab mich versucht rauszureden und meinte, dass ich schon ganz genau weiß wie er gerne hätte, dass ich ihn dann arbeite :hahano:

Ich habe nach einer Zeit dann doch nachgegeben - man sollte nicht über Leute urteilen ohne sich vorher anzuhören was sie zu sagen haben :watson: und immerhin hatte ich dieses Losreißproblem bei dem niemand weiterwusste :shifty: Wir hatten uns sehr schnell drauf geeinigt, dass Kappzaum gut ist - am Weg zum Reitplatz allerdings war mein Ausdruck alles andere als begeistert. Ich habe diesen NHT-Stick gesehen und dann hat sich gleich alles bis zum kleinen Zeh in mir aufgestellt - ich war richtig richtig düster drauf :voodoo: ABER ich hab mich zusammengerissen und mit mir selbst schimpfen müssen - weil ob man ne Gerte, ne Fahrpitsch oder nen NHT-Stick verwendet ist ja eigentlich völlig ...peanuts.
Dieser historische Moment hatte Zuschauer, die sich meine schweren vorurteilbehafteten Argumente gegen seine Kritik an mich und Theorie allgemein mit Genuss anhören durften. Ich glaub ich war teilweise echt bisschen unausstehlich :shy:
Um zusammenzufassen - er hat standgehalten :frech: sehr lange, sehr ruhig und sehr wohlüberlegt und ja, wir waren am Ende großteils okey miteinander und ja, wir haben das Losreißproblem gelöst :breitgrins2:
Die Lösung (und auch die Ursache) hatte nichts mit NHT oder Clickern oder Kritik an dem einen oder anderen zu tun. Er hat sich unsere Situation angsehen die dann auch wie ein Uhrwerk eingetreten ist und er hat minimalst meine Körperhaltung kritisiert, erläutert was ich damit bei hm seiner Meinung nach bewirke und Änderung vorgeschlagen. Was natürlich zuerst auf Betonwände und Gegenargumente gestoßen ist warum ich das biomechanisch (ja, das ist meine Stärke :teehee:) auf keinen Fall so umsetzen sollte. Er hat die Sache rhetorisch und emotional gut gelöst und mich dann damit stehen lassen, dass es erstens seiner Meinung nach biomechanisch nicht so problematisch sein wird (erst Recht nicht im Vergleich zu dem Problem des Losreißens generell) zweitens es keine Dauerlösung sein muss sondern nur eine Kommunikationskorrektur, drittens es sich natürlich gekonnt mit Clickern und allem möglichen verbinden lässt und viertens er nicht mich oder die positive Verstärkung dafür verurteilt, dass es zu dieser Situation gekommen ist.
Hm. :kratz:
Ich gebe mittlerweile zu, es macht biomechanisch keinen großen Unterschied :tuete: erst recht nicht auf dem Level auf dem wir uns grade befinden. Will man am Langzügel die Hanke verstärken oder die Aufrichtung verbessern lässt sich das alles nochmal argumentieren :frech: aber für uns.. hauptsache wir kommen allgemein in die richtige Richtung weiter.
Spannend war das auf jeden Fall :-n

So - das wars eigentlich an Neugikeiten bei uns :schreiben:
Im Moment ist unser vorsichtiges Reha-Programm noch am Laufen und dann bin ich ab nächster Woche bis Dezember nicht da :seufz: ich habe noch keinen Plan wie das ablaufen soll und wie es mit ihm die Zeit weitergeht - ich hab irgendwie noch keine Zeit gehabt drüber nachzudenken.
... mal schauen was ich die Tage noch organisieren kann :-d
Danke Euch Allen auf jeden Fall nochmal für die lieben Gedanken und Wünsche :grouphug2:

 

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"Légèreté besteht nicht nur darin, wie wenig das Pferd sich auf die Zügel legt. Sie besteht exakt darin, ein Pferd zu haben, welches durch seine Fröhlichkeit und Energie solange wie möglich die gewünschte Haltung und Bewegung bewahrt, ohne durch Hilfen dazu ermuntert werden zu müssen."

N. Oliveira