Post-Rehe-Zeit mit Hindernissen.

.. puh - ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll :kratz: .. chronologisch :idee: .konzentrier.
Mein letzter Beitrag hat ja mit meiner Abreise in die Schweiz aufgehört :-n da werde ich jetzt übersichtshalber einfach anhängen :-n
Meine Zeit in der Schweiz war nach Eingewöhnung in eine bis zu 70+ Stunden Woche :shifty: ganz gut, sehr nette Leute :breitgrins: unglaublich viel gelernt :watson: und wirklich viel zu tun - war anfangs eine gute Ablenkung endlich mal weg von dem täglichen "Pferdestress" zu kommen. Never war durch 2 Stallkolleginnen ganz gut versorgt, wurde bewegt und hatte demnach einfach noch Erholungspause nach unserem happigen Sommer :-d

 

Nach den ersten Wochen in CH kam dann mal eine Meldung meiner Kollegin - Never sei leicht lahm, aber nicht schlimm :nix: nachdem ich akut eh nichts tun konnte haben wir dann mal beobachtet Mitte November wurde es von Mittwoch bis zum Freitag hin richtig schlimm. Rehe-artig schlimm anscheinend - ich war bis zum Wochenende in der Schweiz, konnte nicht weg :redeye: Freitagabend gings dann akut nach Innsbruck zurück und da war dann das volle Ausmaß sichtbar :ohhh: er ging sehr breitbasig eierig und visuell auf beiden Beinen lahmend. Ich hab Tod und Teufel in Bewegung gesetzt um Tierarzt und nen Folgeplan mit Betreuung am Wochenende noch herzubekommen bevor ich am Sonntag wieder in die Schweiz musste. Fragt mich nicht was wo wie wann zuerst und dann passiert ist - ich kann mich ehrlichgesagt nicht mehr genau an die Zeit erinnern, es war nur sehr ungut allgemein :redeye:

Er hat dann weil vA Rehe wieder Schmerzmittel und ASS bekommen - also versucht zu organisieren und weiter beobachtet. Eine meiner Stallkolleginnen war ab Anfang November weg und fiel somit zur Pflege aus und dann strauchelte ich seine SM-Gaben unter einen Hut zu bekommen.
Hiermit verweise ich darauf, dass ich seit kurz nach dem Rehe-Schub vom Single-Markt bin :breitgrins: und er war hiermit auch meine Rettung der Situation. Absolut keine Ahnung von Pferden war er bei der Tierärztin dabei und wurde kurz und knapp vor meiner Abfahrt eingeschult Never regelmäßig aus dem Paddock rauszuholen und Spritzen ins Maul zu geben :shy: und es klappte .. einwandfrei :puh:

In Laufe der nächsten Woche wurde es schlimmer, allerdings einseitiger und laut der Beschreibung meines Freundes "verändeter" - er hat dann Videoaufnahmen gemacht und mittels laienhaften Beschreibungen, vielen WhatApps, Mails und um-3-Ecken-kommunizieren mit Tierärzten, Schmied, Stallkollegen etc haben wir uns entschieden, dass das Eisen schnell runtermuss. Neben meiner gefühlten 100h Woche immer 5min Löcher zu finden um jemanden zu erreichen, dann wieder selbst Stunden nicht erreichbar sein .. :ohhh: es war .. nicht lustig :-u
Mein Schmied war dann 4 Tage im Ausland - war ja klar :whoopdedoo: also rotierte ich neben urologischen Tatsachen damit jemanden zu finden, der dem Pferd das Eisen runtertut - hier muss ich ergänzen, dass Never bis dato immer ne Sedierung brauchte sobald es an die Eisen ging - machte die Sache also viel unkomplizierter :-z
An nem Donnerstag war dann zufällig ein anderer Schmied am Stall der eigentlich zunächst abgesagt hat und dann mit Nevers Betreuerin doch in einer Hau-Ruck-Aktion das Eisen runter hat. Meine Mitbeteiligung an der Aktion war das stumme Empfangen von Nachrichten weil ich nicht antworten konnte: "Schmied ist da" :-? "will Eisen runterreißen" :ahhh: "sollen wir?" :-u "er würde es ohne Seiderung machen" :azuck: "wir reißen es jetzt runter" :panik:. Die längsten 30min überhaupt folgten. "Eisen ist runter, ging problemlos" .. :ohhh:

Kurz gefasst war die Ursache rechts vorne ein mega Abszess an der ganzen äußeren Hufwand ~ 8cm lang mit einer Tiefe nach oben von ~ 5cm :shock: ich selbst hab das Ausmaß erst 2 Tage später gesehen, war schon beeindruckend :huh2:
Tierärztin war dann auch da und schwer erstaunt, die Lage des Abszess machte uns aber dann Sinn zu seinem breitbasigen Gangbild, dass der Rehe so ähnelte - die Eisen früher runter wäre in dem Fall natürlich besser gewesen :seufz: aber da es doch sehr nach NachReheSchub aussah und ich nie vor Ort war war unsere Entscheidung damals einfach die Eisen draufzulassen. Klassischer Fall von "was wäre wenn" und "hätte ich doch" .. :nix:

Nunja - neuer Stand Ende November: einseitig barhuf mitv riesen Abszess und .. wer glaubts. Sauerkraut-Hufverbände :hahano: und ich noch 4 Wochen nicht da...

Hufverbände täglich - und ich noch wochenlang nicht zurück. Ich hab mir die Zeit oft überlegt mein CH-Projekt nicht einfach alles abzublasen weils dann so aufwendig und mühsam wurde - aber das hab ich mir dann nicht nehmen lassen wollen ehrlichgesagt :shy:
Kurzum hat mein Freund sich bereiterklärt an den Tagen an denen meine Stallkollegin nicht kann Hufverbände zu machen :anbet: ich stand der Sache etwas skeptisch entgegen :-e weil Never doch nicht der einfachste ist (grade wenn ihm was auf die Nerven geht) und ohne jegliche Pferderfahrung gleich minutenlang am Huf rumfizzeln .. weis nicht :nix:
Es hat jedenfalls geklappt :klatschen: innerhalb von wenigen Tagen der gute Mann zwar immernoch nichts von Pferden - konnte aber den perfekten Hufverband anlegen :frech: Never war zwar nicht immer der Kooperativste :tuete: aber wir drei haben die Zeit aus allen erlebten Aspekten überstanden.
So verging eine gute Woche bis der Schmied an nem WE mal mit mir da war und meinte der Abszess sei relativ sicher gekammert und man könnte da jetzt kein Eisen (+ Platten) drauftun weils dann halt nicht ablaufen kann :ohhh: versteh ich natürlich aber ich hatte die ganze Woche schon ein schlechtes Gewissen weil 2 Leute täglich ne Stunde mit Verbinden verbringen und jetzt musste ich die nochmal drum bitten mir aus der Patsche zu helfen :heul:
Meine liebe Miteinstellerin und mittlerweile routinierter Freund haben sich also nochmal ne Woche eingeteilt täglich SauerkrautPatschen zu wickeln - gscheid unangenehm war mir das während ich mich da "angenehm fortbilden lasse" :baeh: ohne die Beiden hätte ich das nicht hinbekommen :anbet:

Meine Zeit in der Schweiz ging unabhängig von dem Pferdethema schön zu Ende :-n ich hab wirklich superviel gelernt und es hat trotz Arbeitsintensität viel Spaß gemacht :breitgrins: Mitte Dezember trat ich dann meinen Heimweg mit einem nicht unbedenklichen Jobangebot in der Tasche an :lolli:
Daheim gings dann gleich für mich am nächsten Tag weiter mit Hufverbänden - allerdings war das Teil mittlerweile trocken gelegt und am darauffolgenden Wochenende stand ein Schmiedetermin für ein neues Eisen an :-d also dachte ich das Thema ist jetzt pünktlich mit meiner Ankunft erledigt und ich kann mich endlich in Ruhe meinem weiteren Karriereweg widmen :frech:
Das Eisen hat genau nur 2 Tage gehalten bis es eine Miteinstellerin aufgesammelt hat :-z Schmied also nochmal geholt und er meinte er hat sich schon gedacht, dass es vlt nicht halten würde, wollte mich aber in meiner Euphorie nicht gleich deprimieren und es eben versuchen. Eisen nochmal drauf, nochmal nach 2 Tagen runter :seufz:
Die Abszesshöhle sorgt quasi dafür, dass die halbe Hufsubstanz außenrandständig fehlt und die Eisennägel dort nichts haben um zu halten - jeder weitere Versuch würde nur mehr Löcher in die eh schon dünne Wand machen und es letzendlich vlt zum Splittern bringen. Eisen realistisch in 4-5 Monaten wieder. 4-5 Monate :geruehrt: .. und bis dahin?

Langhaltende Hufverbände .. oder Hufschuhe 24/7 bis das alles ausgewachsen ist. Hufverbände waren keine monatelange machbare Option, also Hufschuhe war der Plan :-d seine Alten haben ihm gleich überhaupt gar nicht gepasst also hab ich ein Eisen drauflassen und nur einseitg Hufverbände gemacht - über die ganze stillgelegte Weihnachtszeit :augenroll2: bis endlich endlich endlich meine speziellen Therapieschuhe angekommen waren, die explizit auf lange Tragdauer (Scheuerstellen etc) ausgelegt sind. Schmied bestellt für das andere Eisen auch runter :-n
Nach nicht mal 24h war der Therapieschuh kaputt :-? ich hab gedacht ich trau meinen Augen nicht, die Klettverschlüsse waren in Ihrer Vernähung beidseits ausgerissen :azuck: ... okey :ohm: photographieren, reklamieren, ich hatte ja noch nen zweiten Schuh und das Eisen drauf :ohm: nach wieder nicht mal 24h findet ne Miteinstellerin den (mit Panzertape (mehrfach (!) umwickelten) zweiten Schuh - an den gleichen Stellen ausgerissen :wut:
Never kennt Hufschuhe :baeh: und ich hatte noch nie Bissstellen irgendwo gesehen :baeh: und die Verschlüsse sind beidseits seitlich nach hinten ausgerissen :baeh: also weiß ich nicht wie viel Teilschuld ich da meinem Pferd geben kann :langweilig:
Dann kam der Schnee, tonnenweise Schnee - meine Rettung in der Not weil ich ihn da ohne Hufschutz laufen lassen konnte :yess: Derweil gabs Fotos und ne Mail an Verkäufer und Händler der Schuhe - in Conclusio war die Antwort nach Hin und Her: Charge weist keine Materialfehler auf, wahrscheinlich falsch angepasst weil nicht von nem professionellen Schmied/HB angepasst, keine Rückerstattung oder irgendwas möglich :-? aber nen 45€ Gutschein des OnlineShops krieg ich ... da war ein Punkt, da bin ich geflogen, aber massiv *dampf* und da wirds auch noch eine Nachmeldung geben, die sich gewaschen hat :wut:

Nungut - ich hatte also Schnee aber immernoch keinen Hufschutz :-z und das andere Eisen war mittlerweile sehr lange drauf :? dann kam mein Hufbearbeiter :breitgrins: und hat mich mal bisschen grundmotiviert. Er hat gleich mal alle Hufe bearbeitet - die Hinterhufe waren nach der ganzen chaotischen Sachen in nicht so tollem Zustand :shy: und das Eisen vom anderen Vorderhuf runter. Da hab ich auch rausgefunden, dass Never nicht grundlos böse ist beim Schmied - aber bei dem MetallKlirrSchmiedeGeräusch unglaublich Panik schiebt die bei ihm gleich in Aggression ausartet :seufz:
Das Eisen das runter kam hinterlässt auch eine Baustelle, da im akuten Schub so alttypisch vorne die Zehe radikal weggeraspelt wurde und das jetzt langsam aussplittert - also da war der Hufschutz akut fast jetzt nötiger wie auf der Abszessseite. Zufällig hat dort jetzt auch sein alter Hufschuh gepasst den er jetzt schon ein paar Tage problemlos *holzsuch* trägt. Neue normale Schuhe sind jetzt bestellt und ich warte sehnlichst drauf und hoffe hoffe :bittebitte: das sie einfach unkompliziert .. passen :-n

Sonst gehts Never gut - er ist sehr ausgeglichen für fast ein Jahr Standpause mittlerweile. Die Freigabe zum Bewegungsaufbau und Physiotraining haben wir - sobald der Hufschutz passt. Aktiv werden wird ihm sicher helfen mal wieder in Schwung zu kommen und ich freu mich endlich drauf nach den 2 Monaten kurz reiten letztes Jahr wieder was mit Sinn zu machen :-n sicher kann man Quatschkram ohne Ende lernen, aber seid mir nicht böse - mein Nerv für irgendwas am Pferd war sowas von abgegoren.
Ich wollte nie wirklich in den Stall weil ich musste und wenn ich da war, wollte ich nach getaner Tat eigentlich gleich wieder gehen :nix: ich habe in der Zeit viel Medizinisches weitergebracht :blahblahblah: habe in die Beziehung investiert :kissfrog:, hab rein reittechnisch viel gelernt :trab: war viel Radfahren :crash: geh wieder ins Fitnesscenter :aufblas: und habe Tanzen angefangen :lolli: - und das habe ich auch gebraucht um nicht in Selbstmitleid zu versinken :-n und jetzt langsam habe ich wieder einen Funken Hoffnung, dass ich irgendwann bald wieder unbeschwert zum Pferd gehen kann. :freu2: 

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Kommentare: 2
  • #1

    caro (Mittwoch, 01 Februar 2017 09:57)

    : - )))))))))))))))))))
    gib mir ein töröö! *high hive*

  • #2

    M. (Dienstag, 14 Februar 2017 11:38)

    Passen die Krämerschuhe??


"Légèreté besteht nicht nur darin, wie wenig das Pferd sich auf die Zügel legt. Sie besteht exakt darin, ein Pferd zu haben, welches durch seine Fröhlichkeit und Energie solange wie möglich die gewünschte Haltung und Bewegung bewahrt, ohne durch Hilfen dazu ermuntert werden zu müssen."

N. Oliveira