Alles hat seine Zeit.

Hallo Ihr Lieben
.. wie einige von Euch mitbekommen haben, hat sich unser Weg in 2017 doch recht holperig fortgesetzt

 

Seit Januar haben sich alle Sachen soweit gut entwickelt   trotz der Hufschuhproblematik und der wiederkehrenden Abszesse haben wir mit den hauseigenen Hufschuhen von Kr*mer im Angebot für 40€ (da sagt jemand mal, dass teuer immer gleich gut ist ) einen Volltreffer gelandet die Teile haben bis Juni gehalten wie angegossen und hatten sogut wie keine Verwendungsspuren! Bei Regen wurden sie innen manchmal recht nass worauf ich in die Sohle kleine Löcher gebohrt habe und gegen die leichten Scheuerstellen am Ballen hinten gabs einfach alle 3 Tage neue knallbunte Socken drunter.

Anfang Juni gabs dann neue Eisen - mit etwas Bauchweh meinerseits, da doch immer Sedierung und RiesenTamTam notwendig war bisher. Supernetter Schmied kam und nachdem bei meinem Freund das Pferdefeuer etwas entfacht war hat er den Termin mit Never übernommen - ich brav regeungslos im 3m Abstand zu allem und siehe da kein Problem. Heißbeschlag war sogar problemlos durchführbar und nach 30min war alles vorbei

Reiten war zunächst mit Hufschuhen gut machbar, auch nach der Rehe langsam im Wiederaufbau recht erfolgreich .. mit den Eisen dann überhaupt keine Probleme mehr. Verlernt hatte er nichts es musste nur etwas wieder an die Oberfläche geholt werden. Gab regelmäßig Reitunterricht, endlich auch richtige Arbeit in die Richtung in die ich uns entwickeln wollte. Mein Freund hat auf ihm die Basis des Reitens gelernt und die Beiden verstanden sich so gut, dass Never nach 2mal Hängertraining mit ihm problemlos zu verladen und zu transportieren war ( ) Sommerpläne wurden geschmiedet, Légèrté-Kurse gebucht, WorkingEquitation Lehrgänge ausgemacht - wir waren quasi zu Dritt topmotiviert  

Bis uns dunklere Wendungen wieder überschatteten..
Kotwasser war generell wieder mehr und regelmäßiger - was für ihn nicht unüblich war - explodierte jedenfalls dann Anfang Mai. Wir kamen von "mal ein bisschen Kotwasser" hin zu "jeden Tag frisch dunkelschwarz bis ganz unten" nach einer Woche zu einem Punkt an dem er kolikte und gar nicht gut beinander war. Laborwerte deckten sich mit den, noch zuvor von mir nicht ganz ernstgenommenen, Beobachtungen der Stallbesitzer, dass Never seit Neuestem bis zu 20 min am Salzständer steht und leckt bzw. Klumpen frisst Salzrestriktion brachte durchaus einen Erfolg bis zum Kotwasserstillstand .. bis der Salzstein wieder zugeführt wurde und von Tag zu Tag die schwarze Suppe wieder mehr wurde .. ich hab nichts unversucht gelassen ihn verhaltenstechnisch dort wegzubekommen bis hinzu negativer Konditionierung durch ein Tackgerät (schlagt mich nicht, aber es hat ihn so kalt lassen wie wenn ein Sack Reis in China umfällt) also gings mit Futtermittelversuchen weiter wobei Trockenmoorpellets kombiniert mit Apfelpektinen - die den ganzen Suff im Darm etwas binden sollen - zumindest symptomorientiert Linderung schafften Nachfolgend an die Salzgeschichte gab es einen monströsen, gruppenbildenden, untergriffigen Stallstreit wie man ihn sonst wohl nur aus amerikanischen TV-Soaps kennt worauf es eine Herdenverkleinerung gab - was ich unabhängig von unserer Situation außerordentlich gut fand
Never wurde sehr viel bewegt und richtig sportlich was uns vielleicht die nächsten Probleme bescherte.. 
Heutechnisch konnten wir aufgrund der verringerten Pferdeanzahl uns mehr austoben womit Never trotz Automatenrestriktion gut im Futter stand und durch seine Rangposition auch gut dazukam. Probleme ergaben sich wenn ich mal nicht da war und letztenendes als ich 10 Tage im Urlaub war Never war schon immer sehr vorderhandaktiv im Futterautomaten während der Schieber langsam runterging und erwischte manchmal mit dem Huf das vorne liegende Metallblech - mit Eisen natürlich unerträglich laut. Ich hab das immer wieder mit ihm geübt und aktiv ihn arbeiten lassen für "scharren im Automaten" aber an Tagen ohne Bewegung bzw. als wir dann wegwaren ists übergeschwappt er hat verstanden, dass wenn jemand im Stall war er brav sein musste und nachts hat er sich ausgelassen bis er jede Stunde punktgenau den Automaten in einem Höllenlärm zerschlug. Ferienappartements direkt daneben ich hab mir Audiodatein von 0300 nachts zeigen lassen und sehe vollkommen ein, dass das mit unserem Stallsystem in der Stadt nicht geht
Mit mehr Arbeit tagsüber wurde es besser aber es wirkte schon sehr wie eingefahrenes Verhalten - bei dem ich bei Gott nicht wusste wie ich es lösen soll. Einmal erwischen und "bestrafen" war quasi wie keinmal plus ich stell mein Pferd ja in einen Offen/Aktivstall damit ich ihn eben neben meinen 60h nicht nebenbei noch arbeiten muss.

Ich habs nicht verstanden - ich verstehe es immernoch nicht.
Herde ist verkleinert mit vielen Ponys auf eine mittlerweile wirklich akzeptable Größe, Heuminuten werden nicht vollständig abgeholt, er ist ranghoch und kann alles machen pennt rum, mit Eisen läuft er 1a, Kotwasser wird zumindest oberflächlich besser ja, er wird sportlicher, hat mehr Energie, wir springen viel und er hat langsam (endlich ) Feuer im Po .. aber warum muss das mit Steigerung genau dieses Verhaltens einhergehen?
Meine Stallbesitzer waren trotz sehr mühsamer, schlafgeraubter Zeit zum Glück verständnisvoll dennoch waren wir uns schnell einig, dass dieses Verhalten eingedämmt werden muss oder das Stallsystem in der Stadt so nicht mit ihm kompatibel ist. Frage nur - was tun um das Verhalten zu ändern? Klingt egoistisch, aber ich bin nicht bereit, 12h nachts im Stall zu sitzen um ihm das behavioristisch mit mäßigem Erfolg abzugewöhnen. Grundsätzlich versteh ich schon: Pferd weiß Futter ist hinter dem Ding, Ding geht nicht schnell genug runter also zeig ich dem Ding, dass ich es doof finde - ich denk mir allerdings auch: die anderen 12 Pferde kriegens auch ohne Dramatik hin zu warten, er holt nicht mal seine volle Zeit ab (so verhungern dürfte er also nicht) und das ganze letzte Jahr hat er es deutlich weniger gemacht - warum grade er und warum grade jetzt? - also fing eine Zeit des Umbruchs an. Wiedermal.

Nunja - Umbruch fand statt im Sinne von einstimmigen Beschluss, dass wir (nach Versuchen mit Gummimatten und Allesmöglichem) ausziehen. Am gleichen Tag dieses Beschlusses kam noch mein letzter Punkt hinzu der in die Sache mitreinspielt
Wir haben etwas longiert und Cavaletti etc. gemacht. Bis dato hat sich sein manchmal schwieriges Verhalten deutlich gebessert er war eigentlich immer sehr brav - bis auf mal Aussetzer wo er das Reitplatztor akut durchbrechen muss - aber gut. Nach einer guten Runde über die Cavalettis hab ich ihn auf Entfernung angehalten und bin nach nem Click zu ihm hin um ihm seinen Keks zu geben, ich kam so seitlich auf die Hinterhand zu. Bevor ich am Pferd war find er an den Kopf zuschütteln, sprang in die Luft, bockte hinten seitlich aus und erwischte mich mit dem rechten Hinterhuf am Brustkorb - salopp gesagt auf Herzhöhe. Ich lag im Sand und hab ihn von hinten zum Tor galoppieren sehen. Das Tor ist seit seinem Ausbruch von mir mit nem Strick zugebunden, dass es nicht beim Dagegendrücken aufgeht - daraufhin hat er angesetzt und hat überlegt, bis er mit den Vorderbeinen über das Tor ist und mit den Hinterbeinen hängen blieb . Eine Miteinstellerin kam um Never am Tor hängend vorzufinden, kommt nicht vor und nicht zurück. Ich war mit Atmen beschäftigt und meine Kollegin wusste genauso nicht was mit Never tun - er schaukelte ein paar Mal hin und her und hats dann im einem Schwupp doch geschafft seine Hinterbeine drüberzuziehen
Pferd ging Gras fressen - meine Kollegin hat ihn dann noch bisschen gearbeitet und ich hatte ne Rippe ab. Unverschoben aber doch - nicht ungefährlich.

Jetzt hatte ich diese drei Punkte
- nicht und nicht besser werdendes Kotwasser/Durchfall, jeden Tag waschen und einschmieren, im Winter kein Schlauch und frierend, enormer Zeitaufwand, Futtermittelversuche ohne Ende
- Stallwechsel/suche - wohin? .. generelle Meinung war doch für ihn keine Wiese, reduziertes Heu und Bewegung. Stall mit keiner Wiese wären außer der Aktuelle nur Paddockboxen. Boxen haben dann meist nur 2-3x Heu, nachts sowieso keins. Wird das Kotwasser dort besser? Schlechter? Oder fahr ich letztenendes 20km statt 2km um nur wieder zu Füttern und Hintern zu waschen? Offenställe sind meist 24h Heu mit Wiese und weit weg - nicht optimal für Hufrehekandidaten. Klar, Paddockbox mit Wiese und Heunetz wäre ne Option gewesen - zu versuchen, aber kauf ich mir dann nicht nach 4 Monaten Hintern waschen nicht wieder Hufrehe ein und fang wieder von vorne an? Ehrlichgesagt hatte ich gar keine Ahnung mehr ...
- sein Verhalten, ich kenne ihn schon lange und er ist nicht immer einfach gewesen, es haben sich auch viiiiele Besserungen gezeigt .. aber nennt mich egoistisch oder vermenschlicht .. nach dieser Zeit, jahrelanger positiver Verstärkung, möglichst kein Druck, nicht viel Muss etc.. aus dem Blauen getreten zu werden - das war mir zu viel. Ich hab in der Situation nicht mal was verlangt von ihm entweder es hat ihn einfach aus Freude ausgehängt und ich war Kollateralschaden (was nicht geht) oder er ist erschrocken (geht trotzdem nicht) oder es war aktiv aus welchem Grund auch immer - meine Zeit neben einem Vollzeitjob ist aus und meine Geduld am Ende um mich einfach mal so treten zu lassen (korrigiert mich bitte, wenn ich die Situation falsch interpretiere).

Gut - das alles war innerhalb einer Woche und eine Lösung musste relativ schnell her. Aus der Kombination der 3 oben genannten Punkte habe ich nächtelang überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen - das unser gemeinsamer Weg hier enden wird. Foto: Es war ein Versuch ihn damals zurückzuholen unter den mir am besten ermöglichten Bedingungen, trotzdem aufgetretene Hufrehe durchgestanden, Pflege über Monate - vielleicht sollte es einfach nicht sein mit uns. Ich habs mir nicht leicht gemacht und es war eine schreckliche Entscheidung aber bei dem Gedanken, jetzt Stall zu wechseln und so weiterzumachen wie die letzten 1,5 Jahre ( Foto: ) gelaufen sind war in mir (auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte) ein "bitte nicht" und gleichzeitig ein "ich werde nicht ohne ihn leben können" *immernoch riesenkloß im hals hab* Foto:

Nachdem die Entscheidung getroffen war musste entschieden werden wie es real weitergeht. Aufgrund von einem neuen Jobbeginn und noch gebuchtem Urlaub davor hat die Zeit gedrängt. Hier kam ich wieder zu mehreren Überlegungen - und denkt nicht, dass ich selbst immer so rational war ich hab eigentlich nur geheult, mein Umfeld war bisschen der Gedankenaussortierer.
- am Liebsten wäre mir akut gewesen Augen zu und Augen wieder auf und Never nicht mehr da - einfach Stop drücken und schnell alles vorbeigehen lassen - ich hätte die Entscheidung wohl später schwer bereut
- verkaufen, Käufer würde ich wohl keine geeigneten finden außer wirklich jemand Bekannter nimmt sich voll ihm an, Händler oder unbekannter Beistellerverkauf kam nicht in Frage
- in Pension schicken - wohin? .. habe mich relativ weiträumig umgehört (LesDannes in Frankreich, mehrere Gnadenhöfe in D) und 1-2 akute Plätze gefunden bevor ich meine alte SB angerufen hab. Bei einem Stall weit weg so akut wäre es wahrscheinlich ein Risiko und ich hätte gar keine Kontrolle mehr, wahrscheinlich gäbe es auch nicht so schnell ein Zurück bei 6-8h Fahrzeit .. allerdings wären dort die fütterungstechnischen Bedingungen vielleicht besser gewesen .. kargere Weiden, große Herden, viel Bewegung. Im alten Stall ists doch im Vergleich kleiner, sind doch "normale" Almwiesen und ich müsste mich aktiv zusammenreißen unseren fixen gemeinsamen Weg zu Ende kommen zu lassen. Nicht nochmal mitreißen lassen und in 5 Monaten wieder alles anfangen und probieren. Ich habe mich letztenendes dafür entschieden kein Risiko einzugehen und ihn in den alten Stall zurückzustellen. Never hätte sich den ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht um Drama zu machen, bei ihnen platzt alles aus allen Nähten .. aber Never darf zurückkommen

Mittlerweile steht er seit 2 Wochen wieder dort, hat die Herde sofort wiedererkannt und war sofort integriert. Er genießt die Wiese, hat eine Verehrerin und zeigt sich unkompliziert Eisen lassen wir einstweilen oben. Eine Fleischwunde wird genäht aber große medizinische Probleme oder noch ein schwerer Hufreheschub werden wohl nicht mehr behandelt werden. Ich werde ihn besuchen und natürlich sorgen, dass er zu allem kommt was er braucht - aber in gewisser Weise ist das im Moment ein Abschied. Unseres gemeinsames Weges .. oder des gemeinsamen Kämpfens. Ich hoffe in diesem Sinn eine gerechte Entscheidung für uns beide getroffen zu haben


Ich lese meine Geschichte im Moment sehr rational und kann sie so auch wiedergeben - ich selbst drehe allerdings noch etwas Kreise. Ich vermisse ihn unglaublich und da ist ein großes Loch das alles noch mit irgendwas wieder gefüllt werden muss.

Ich versuche weiterhin zu reiten - auf biomechanischer, reitlicher, unemotionaler Ebene - im Sinne von reitlicherlicher Aus-, und Weiterbildung mit einem Leihpferd und vielleicht später im Sinne von aktivem Beritt mit Zielsetzung oder einer Reitbeteiligung. Im Moment soll sich mein Alltag neu einpendeln können und diese lange sehr emotionale Geschichte langsam zur Ruhe kommen - bevor ich vielleicht einem anderen heimat-suchenden Pferd ein gerechtes Plätzchen mit möglichst artegerechter Haltung und gutem Umgang bieten kann.

Huch Leute - ich bin wohl bisschen sentimental noch  

Mir bleibt nur noch zu sagen - Danke Euch allen für das Mitfiebern und Mitdaumendrücken in allen Situationen und Lebenslagen durch die wir durch sind!

Kommentar schreiben

Kommentare: 6
  • #1

    Marina (Samstag, 12 August 2017 08:28)

    Kathi!

  • #2

    strona z sex ofertami (Dienstag, 05 September 2017 18:03)

    kreol

  • #3

    www (Samstag, 09 September 2017 11:02)

    anilanowy

  • #4

    sextelefon (Dienstag, 03 Oktober 2017 15:13)

    porejestrowawszy

  • #5

    tani seks telefon (Freitag, 13 Oktober 2017 21:25)

    chapsnięci

  • #6

    Komplettersatz von Fenstern (Dienstag, 12 Juni 2018 13:25)

    Sie suchen einen Experten bei Fenstereinbruch, für Fensterdichtungen und Fensterservice in der Schweiz? Weitere Informationen erhalten Sie unter info-fsz.ch.

    See more :- https://www.info-fsz.ch/


"Légèreté besteht nicht nur darin, wie wenig das Pferd sich auf die Zügel legt. Sie besteht exakt darin, ein Pferd zu haben, welches durch seine Fröhlichkeit und Energie solange wie möglich die gewünschte Haltung und Bewegung bewahrt, ohne durch Hilfen dazu ermuntert werden zu müssen."

N. Oliveira